Siegerland-Cup (Triathlon)

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Daniela Sämmler – Erste beim Siegerland-Cup 2010 und 2012
Andreas Böcherer – der Sieger 2016 und 2018

Der Siegerland-Cup (auch Buschhütten-Triathlon) war eine von 1987 bis 2023 jährlich in Buschhütten stattfindende Triathlon-Sportveranstaltung. Er war im Mai die Saisoneröffnung des deutschen Triathlonsports und wurde vom Turnverein Germania Buschhütten (TVG Buschhütten) veranstaltet.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Veranstaltung startete im Jahre 1987 zunächst als einfache „Dorfsportveranstaltung“, entwickelte sich dann aber Mitte der 1990er Jahre durch die Teilnahme von deutschen Triathlonstars wie Thomas Hellriegel und Andreas Niedrig zu einer der wichtigsten deutschen Triathonveranstaltungen. Fast parallel zu der Triathlon-Veranstaltung entwickelte sich das EJOT Team TV Buschhütten. Als im Jahr 2005 der aus Australien stammende Chris McCormack in Buschhütten teilnahm und Zweiter wurde, kam der Siegerland-Cup zu internationalem Ansehen. Der Zuschauerrekord wurde im Jahr 2008 mit geschätzten 6000 Zuschauern erreicht. In diesem Jahr belegte die Triathlonveranstaltung den 10. Platz in der Kategorie Rennen des Jahres bei den Awards der Zeitschrift Triathlon. 2011 wurde der Siegerland-Cup durch Triathlon zu den sechs besten Veranstaltungen Europas gewählt. Nachdem Lothar Leder in den Jahren 2000 bis 2005 bereits fünf Siege innerhalb von sechs Jahren erreicht hatte, schaffte Sebastian Kienle 2012 den fünften Sieg in Folge.

Im Jahr 2013 fand in Buschhütten zum ersten Mal auch ein Bundesliga-Rennen statt, jeweils für Männer und Frauen. Auch in den beiden darauffolgenden Jahren war der Ort Auftakt der Bundesliga-Saison. Zudem war 2014 und 2015 auch der Auftakt der 2. Bundesliga Nord in Buschhütten. Im Juli 2015 erklärte Rainer Jung, der seit 1987 als verantwortlicher Chef-Organisator des Siegerland-Cups fungierte, seinen Rücktritt nach dem dreißigjährigen Jubiläum im darauffolgenden Jahr.[1][2][3] 2016 wurde das Rennen deshalb zum vorerst letzten Mal in dieser Form durchgeführt, ein Bundesligarennen gab es bereits in diesem Jahr nicht mehr. Am 3. September 2017 gab es den „Swim + Run Buschhütten“ und parallel dazu wurden die Deutschen Meisterschaften im „Triathlon-Team-Relay“ als Staffelrennen (Mixed Team: 0,3 km Schwimmen, 5,4 km Radfahren und 1,25 km Laufen) ausgetragen.

Im Mai 2018 gibt es nach einem Jahr Pause wieder das Rennen über die Olympische Distanz[4], für das Jung entgegen seiner ursprünglichen Ankündigung erneut als Organisator verantwortlich war. 2018 konnte Andreas Böcherer den Titel von 2016 erfolgreich verteidigen.[5] 2019 war Jan Frodeno, der im selben Jahr zum dritten Mal den Ironman Hawaii gewann, erstmals bei der Veranstaltung erfolgreich. Nachdem die Veranstaltung bedingt durch die COVID-19-Pandemie in den beiden darauffolgenden Jahren nicht stattfand, wiederholte im Mai 2022 die Niederländerin Rachel Klamer ihren Erfolg aus dem Jahr 2013, der Deutsche Frederic Funk konnte das Rennen der Männer erstmals für sich entscheiden.[6]

Zum Ende der Saison 2023 zog sich das Ehepaar Jung dann endgültig aus dem Sportgeschehen zurück. Daraufhin wurden ab 2024 sowohl der Siegerland-Cup eingestellt als auch die Profiteams der Damen und Herren aus den beiden Profiligen zurückgezogen, da man sich innerhalb des Vereins nicht mehr in der Lage sah, die notwendige Arbeit auf diesem Niveau fortzuführen.[7]

Streckenführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der „Buschhütten-Triathlon“ geht über die Olympische Distanz: 1 km Schwimmen im Buschhüttener Freibad, 41,9 km Radfahren auf der HTS-Schnellstraße und 10 km Laufen in der Innenstadt von Buschhütten:

  • Schwimmen: 20 Bahnen mit 50 m Länge im Freibad in Buschhütten.
  • Radfahren: Seit 1990 zum größten Teil auf der Hüttentalstraße, etwa 40 Kilometer, die sich seit 2012 auf 5 Runden (zuvor 6 Runden) verteilten.
  • Laufen: Seit 2011 acht Runden mit jeweils etwa 1,25 km Länge durch bebaute Ortslage in Buschhütten sowie über den Sportplatz.

Siegerliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer Frauen
Datum/Jahr Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
7. Mai 2023 Deutschland Tim Hellwig Deutschland Maximilian Sperl Deutschland Sebastian Kienle
8. Mai 2022 Deutschland Frederic Funk Deutschland Maximilian Sperl Deutschland Johannes Vogel
5. Mai 2019 Deutschland Jan Frodeno Deutschland Andreas Böcherer Deutschland Ruben Zepuntke
6. Mai 2018 Deutschland Andreas Böcherer -2- Deutschland Florian Angert Deutschland Patrick Lange
2017 (keine Austragung)
8. Mai 2016 Deutschland Andreas Böcherer Deutschland Florian Angert Deutschland Horst Reichel
2015 Deutschland Timo Kuhlmann Deutschland Matthias Epping Deutschland Christoph Bergmann
12. Mai 2013 Deutschland Jonathan Zipf Deutschland Maik Petzold SpanienSpanien Mario Mola
6. Mai 2012 Deutschland Sebastian Kienle -5- RusslandRussland Ivan Vasiliev RusslandRussland Denis Vasiliev
8. Mai 2011 Deutschland Sebastian Kienle -4- Deutschland Andreas Böcherer Luxemburg Dirk Bockel
9. Mai 2010 Deutschland Sebastian Kienle -3- Deutschland Andreas Böcherer NiederlandeNiederlande Bas Diederen
10. Mai 2009 Deutschland Sebastian Kienle -2- Deutschland Michael Raelert Deutschland Andreas Raelert
4. Mai 2008 Deutschland Sebastian Kienle -1- Deutschland Christian Weimer NiederlandeNiederlande Bas Diederen
6. Mai 2007 Luxemburg Dirk Bockel Deutschland Christian Weimer Deutschland Jan Raphael
7. Mai 2006 Deutschland Steffen Liebetrau Luxemburg Dirk Bockel Schweiz Reto Hug
8. Mai 2005 Deutschland Lothar Leder -5- AustralienAustralien Chris McCormack Deutschland Maik Petzold
9. Mai 2004 Deutschland Faris Al-Sultan Deutschland Stefan Holzner Deutschland Horst Reichel
11. Mai 2003 Deutschland Lothar Leder -4- Deutschland Maik Petzold Deutschland Stephan Vuckovic
5. Mai 2002 Deutschland Lothar Leder -3- Deutschland Faris Al-Sultan Deutschland Maik Petzold
6. Mai 2001 Deutschland Lothar Leder -2- Deutschland Stephan Vuckovic Deutschland Christian Billau
2000 Deutschland Lothar Leder -1-
9. Mai 1999 Deutschland Andreas Niedrig -3- Deutschland Stefan Hachul NiederlandeNiederlande Ralph Zeetsen
1998 Deutschland Andreas Niedrig -2-
1997 Deutschland Andreas Niedrig -1-
1996 Deutschland Thomas Hellriegel
1995 RusslandRussland Aleksei Priakhin
1994 Deutschland Stefan Hachul
1993 Deutschland Achim Demming
1992 Carsten Wember
1991 Deutschland Jürgen Zäck
1990 Thomas Rungenhagen
1989 Ralph Dommermuth
Dirk Sandrock
1988 Jörg Hoffmann
1987 Walter Hirschhäuser
Jahr Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
2023 Deutschland Caroline Pohle Deutschland Laura Zimmermann Deutschland Franzi Reng
2022 NiederlandeNiederlande Rachel Klamer -2- Deutschland Caroline Pohle NiederlandeNiederlande Sarissa De Vries
2019 Deutschland Laura Philipp Deutschland Anna-Lena Pohl Deutschland Lea Sophie Keim
2018 Deutschland Julia Sydow Deutschland Dorothea Pieck Deutschland Nine Boller
2017 (keine Austragung)
2016 Deutschland Carina Brechters Deutschland Anna-Lena Pohl Deutschland Jana Understadt
2015 Deutschland Beate Görtz Deutschland Caprice Giehl Deutschland Lena Kämmerer
2013 NiederlandeNiederlande Rachel Klamer Deutschland Annika Vössing RusslandRussland Irina Abysova
2012 Deutschland Daniela Sämmler -2- Deutschland Jenny Schulz Deutschland Beate Görtz
2011 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jodie Stimpson Deutschland Julia Wagner Deutschland Mignon Juliane Vatlach
2010 Deutschland Daniela Sämmler -1- Deutschland Ina Reinders Deutschland Wenke Kujala
2009 Deutschland Anne Haug Deutschland Ina Reinders Deutschland Lena Brunkhorst
2008 Deutschland Ina Reinders -5- Deutschland Lena Brunkhorst Deutschland Daniela Sämmler
2007 Deutschland Ina Reinders -4- Deutschland Lena Brunkhorst Deutschland Heidi Jesberger
2006 Deutschland Ina Reinders -3- Deutschland Ines Estedt Deutschland Nina Eggert
2005 Deutschland Ina Reinders -2- Deutschland Nina Eggert Deutschland Alexandra Veit
2004 Deutschland Nicole Leder Deutschland Kerstin Lohmeyer Deutschland Stefanie Glasenapp
2003 Deutschland Nina Kraft Deutschland Kerstin Lohmeyer Deutschland Nicole Leder
2002 Deutschland Anja Heil Deutschland Nicole Leder Deutschland Ute Mückel
2001 Deutschland Ina Reinders -1- Deutschland Marion Winter Deutschland Kerstin Lohmeyer
2000 Deutschland Ulrike Blank
1999 Deutschland Diana Kohzer Deutschland Tina Christ Deutschland Stefanie Glasenapp
1998 Deutschland Tina Christ
1997 Deutschland Annelies Kraus
1996 Deutschland Katrin Helmcke
1995 Deutschland Diana Kohzer
1994 Deutschland Ingrid Werschuhn -2-
1993 Deutschland Ingrid Werschuhn -1-
1992 Deutschland Nicole Mertes
1991 Corinna Henning
1990 Deutschland Silke Hamacher
1989 Deutschland Katrin Dürholt
1988 Deutschland Sonja Hamacher
1987 Grittli Münker

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. EJOT Team Buschhütten: Ära Jung endet 2015 – 2016 kein Bundesliga-Rennen in Buschhütten (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.expressi.de vom 16. Juli 2015
  2. Paukenschlag: Rainer Jung macht Schluss in Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 15. Juli 2015
  3. Profil Rainer Jung@1@2Vorlage:Toter Link/www.tvg-buschhuetten.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. RÜCKKEHR DES TRIATHLON-KLASSIKERS: BUSCHHÜTTEN SUCHT WIEDER DEN KÖNIG (19. Dezember 2017)
  5. TRIATHLON BUSCHHÜTTEN: BÖCHERER VERTEIDIGT PLATZ AUF DEM THRON, LANGE DRITTER (6. Mai 2018)
  6. Frederic Funk neuer König von Buschhütten (8. Mai 2022)
  7. Medienmitteilung: Kein Triathlon mehr in Buschhütten – Sofortiger Rückzug der EJOT Teams aus 1. und 2. Bundesliga. (pdf) Abgerufen am 25. September 2023.