Siegfried Borchardt (Jurist)

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Siegfried Borchardt liegt in einem freistehenden Sarg im Souterrain des größten Mausoleum des Friedhofs der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden.[1]

Moses, später Maximilian Siegfried Borchardt (* 1. Oktober 1815 in Stettin; † 26. Dezember 1880 in Berlin) war ein deutscher Jurist und costa-ricanischer Ministerresident.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siegfried Borchardt war das einzige Kind des jüdischen Bankiers Moritz Borchardt (* 26. Oktober 1785 in Köslin; † 30. August 1860 in Berlin) und der Betty, geb. Saling (* 27. März 1796; † 6. Oktober 1859).[2] Er wurde 1836 in der Berliner Sophienkirche getauft.[3] Er wurde zum Doktor der Rechte promoviert und zum Geheimen Justizrat ernannt.[4] Nach dem Tod seines Vaters wurde er Eigentümer des Hauses Französische Straße 32.

Nach der Gründung des Deutschen Reichs wurde er 1873 Ministerresident von Costa Rica in Berlin und war in dieser Funktion zudem in Wien akkreditiert.

1843 heiratete Siegfried Borchardt Helene Saling (* 1824 in Berlin; † 1899 ebenda) in der evangelischen Hofkirche Dresden. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Maximilian Borchardt (1844–1916), Rentier, Oscar Borchardt (1845–1917), Jurist, Fachautor, Franz Borchardt (1846–1925), Bankier, und Felix Borchardt (1857–1936), Maler.[4]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vollständige Sammlung der Deutschen Wechselgesetze und der ausländischen Wechselgesetze in deutscher Übersetzung, Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin 1871[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfgang Türk, Der Dorotheenstädtische Friedhof: die Begräbnisstätten an der Berliner Chausseestraße.
  2. Hinweis auf Moritz Borchardt bei flickriver; Eintrag in Jacob Jacobson: Die Judenbürgerbücher der Stadt Berlin auf GoogleBooks.
  3. Jüdische Allgemeine, 21. Juli 2011, Dagmar Frings, Jörg Kuhn: Die Borchardts. Auf den Spuren einer Berliner Familie, Berlin 2011 (Verlag Hentrich & Hentrich) ISBN 978-3-942271-17-2, (Online).
  4. a b Deborah Vietor-Engländer (Hrsg.): Exil im Nebelland: Elisabeth Castoniers Briefe an Mary Tucholsky : eine Chronik. Peter Lang, Bern 2010, ISBN 978-3-03910-037-8, S. 585 (Auszug bei books.google.de).
  5. Siegfried Max Borchardt, Vollständige Sammlung der Deutschen Wechselgesetze.
VorgängerAmtNachfolger
Amt entstandenCosta-ricanischer Ministerresident in Berlin
1874 bis 1880
Manuel María de Peralta y Alfaro