Silbercyanamid

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Strukturformel
Strukturformel von Cyanamid
Allgemeines
Name Silbercyanamid
Andere Namen

Disilbercyanamid

Summenformel Ag2CN2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 3384-87-0
Wikidata Q110255749
Eigenschaften
Molare Masse 255,761 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Silbercyanamid ist eine chemische Verbindung und ein zum Kalkstickstoff analoges Salz. Es wird auch Disilbercyanamid genannt, weil zwei Silber-Ionen auf ein doppelt negativ geladenes Cyanamid-Ion kommen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die früheste Erwähnung in der Literatur geht auf E. Drechsel zurück, der 1877 postulierte, dass sich das Silbercyanamid wie bei den entsprechenden Alkali- und Erdalkalimetallen aus dem Silbercyanat durch Erhitzung bilden sollte. Das Problem an dieser Synthese war jedoch, dass die Zersetzungstemperaturen von Silbercyanat und Silbercyanamid so nahe beieinander liegen, dass die Zersetzung schwer kontrollierbar ist. Er zeigte in derselben Veröffentlichung daher einen anderen Syntheseweg, bei dem er Silbernitrat als Silberquelle einsetzte und dieses mit Calciumbicyanamid Ca(HCN2)2 in wässriger Lösung reagieren ließ. Es bildete sich neben dem Silbercyanamid auch Calciumnitrat und Salpetersäure.[2]

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silbercyanamid kann als Edukt für die Synthese von Cyanamid oder für Methylcarbamimidat verwendet werden.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. E. Drechsel: Zwei neue Bildungsweisen des Cyanamids. In: J. prakt. Chem. Band 124, 1877, S. 201–210.