Silthiofam

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Strukturformel
Strukturformel von Silthiofam
Allgemeines
Name Silthiofam
Andere Namen

N-Allyl-4,5-dimethyl-2-(trimethylsilyl)­thiophen-3-carboxamid

Summenformel C13H21NOSSi
Kurzbeschreibung

weißes kristallines geruchloses[1] Pulver[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 175217-20-6
EG-Nummer (Listennummer) 605-752-9
ECHA-InfoCard 100.124.592
PubChem 9881821
ChemSpider 8057496
Wikidata Q18630756
Eigenschaften
Molare Masse 267,46 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

86,1–88,3 °C[2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (35,3 mg·l−1 bei 20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 373​‐​411
P: 260​‐​273​‐​314​‐​391​‐​501[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Silthiofam ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thiophencarbonsäureamide.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silthiofam kann ausgehend von 3-Chlorbutan-2-on und Methyl-3-methoxyacrylat gewonnen werden.[5]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silthiofam ist ein von Monsanto entwickeltes und 1999 auf den Markt gebrachtes Fungizid. Der Wirkstoff wirkt durch Hemmung der ATP-Produktion in den Mitochondrien. Er verhindert die Ausschleusung des ATPs durch die undurchlässige innere Mitochondrienmembran durch Translokasen.[6]

Silthiofam wird in Beizmitteln gegen Schwarzbeinigkeit eingesetzt, die durch den Pilz Gaeumannomyces graminis hervorgerufen wird. Silthiofam wirkt protektiv und lang anhaltend.[2]

Zulassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Schweiz und Österreich gibt es keine Zulassung, in Deutschland dagegen ist ein Pflanzenschutzmittel mit Silthiofam als Wirkstoff zugelassen (Handelsname Latitude).[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • G.L. Bateman, R.J. Gutteridge, J.F. Jenkyn, M.M. Self: Effects of fluquinconazole and silthiofam, applied as seed treatments to single or consecutive crops of wheat, on take-all epidemic development and grain yields. In: Annals of Applied Biology. Band 152, Nr. 2, April 2008, S. 243–254, doi:10.1111/j.1744-7348.2007.00204.x.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Datenblatt Silthiofam, PESTANAL bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. Mai 2017 (PDF).
  2. a b c d Eintrag zu Silthiofam. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 9. November 2014.
  3. a b Eintrag zu Silthiofam in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
  4. Eintrag zu Silthiofam im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 12. Januar 2021. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Phillips, Thomas L. Fevig, Patrick H. Lau, George H. Klemm, Michael K. Mao: Process Research on the Synthesis of Silthiofam: A Novel Fungicide for Wheat. In: Organic Process Research & Development. Band 6, Nr. 4, Juli 2002, S. 357–366, doi:10.1021/op020206f.
  6. Michael Henningsen: Moderne Fungizide: Pilzbekämpfung in der Landwirtschaft. In: ChiuZ. Band 37, Nr. 2, 2003, S. 98–111, doi:10.1002/ciuz.200300283.
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Silthiofam in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 14. Februar 2016.