Slovan Liberec

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Slovan Liberec
Logo des FC Slovan Liberec
Basisdaten
Name FC Slovan Liberec, a.s.
Sitz Liberec
Gründung 1958
Farben blau-weiß
Präsident Zbyněk Štiller (Vorsitzender)
Website fcslovanliberec.cz
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Luboš Kozel
Spielstätte Stadion u Nisy
Plätze 9.900 Sitzplätze
Liga Synot Liga
2022/23 7. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Der FC Slovan Liberec (offiziell: FC Slovan Liberec a.s.) ist ein tschechischer Fußballklub aus der nordböhmischen Stadt Liberec.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein TJ Slovan Liberec wurde am 12. Juli 1958 gegründet, als Jiskra Liberec und Slavoj Liberec fusionierten. Jiskra ging aus dem 1910 gegründeten SK Sparta Ober Rosenthal hervor. Slavoj hingegen war 1953 als Nachfolger des 1945 gegründeten SK Čechie Liberec entstanden.

Sparta Ober Rosenthal bestand keine zwei Jahre. 1912 wurde der Nachfolger FK Rapid Ober Rosenthal ins Leben gerufen. Etwa zehn Jahre später übernahm die damalige tschechische Minderheit den Klub, der fortan als SK Rapid Horní Růžodol antrat.

Der in grün-weißen Hemden spielenden Mannschaft gelang 1928 der Aufstieg in die höchste Amateurspielklasse. Infolge des Münchner Abkommens vom September 1938 wurden alle tschechischen Organisationen und Vereine aufgelöst.

Die erneute Gründung als Rapid Liberec folgte unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Rapid wurde in die vierthöchste Spielklasse eingeteilt, aus der die Mannschaft 1947/48 aufsteigen konnte. Der erste Platz im Herbst 1948 war jedoch ohne Wert, da diese Runde nur gespielt wurde, um danach im Kalenderjahrmodus zu spielen. 1949 wurde Rapid Meister, blieb jedoch drittklassig, da eine neue landesweite zweite Liga gegründet wurde.

In diesem Jahr wurde der Verein in Kolora Liberec umbenannt. In der Spielzeit 1951 war Kolora neben 200 anderen Vereinen doch zweitklassig, da die landesweite 2. Liga nach nur einer Saison wieder abgeschafft worden war. Ein Jahr später gewann die Mannschaft ihre Gruppe und spielte in der Qualifikation zur 1. Liga. Dort setzte sich die Elf mit vier Siegen durch.

Der Aufstieg blieb Kolora allerdings dennoch verwehrt. Die kommunistischen Machthaber setzten eine totale Reorganisation des tschechischen Fußballs durch. In die erste Liga kamen Vereine danach aufgrund ihrer Betriebszugehörigkeit. In Liberec wurde der DSO Slavoj als Vertreter der Lebensmittelindustrie gegründet. Der Kader von Kolora Liberec sollte sich dem neuen Verein anschließen, doch die meisten Spieler und Funktionäre stellten sich gegen diese Entscheidung. Slavoj konnte dadurch keine erstligataugliche Mannschaft zusammenstellen. Neun Niederlagen in 13 Spielen bedeuteten für Slavoj schließlich den Abstieg.

Kolora, 1953 abermals umbenannt und nun als Jiskra Liberec antretend, schaffte im Jahre 1954 doch den Sprung in die höchste Spielklasse. Nur sieben Punkte aus 22 Spielen und der letzte Tabellenplatz zeigten, dass die Mannschaft aber deutlich überfordert war.

Jiskra Liberec fusionierte 1956 mit zwei weiteren Vereinen der Stadt, Slovan und Lokomotiva zu TJ Lokomotiva Liberec. Ein Jahr später kehrte der Verein zur Bezeichnung TJ Jiskra zurück.

Schließlich kam es 1956 zum Zusammenschluss von Jiskra und Slavoj, der neue Verein erhielt den Namen TJ Slovan Liberec.

Auch Slovan spielte lange Jahre in unteren Ligen, erst 1970 gelang der Aufstieg in die 2. Liga der damaligen Tschechoslowakei. Bis zur Auflösung der ČSFR spielte der Klub mal in der zweiten, mal in der dritten Liga.

1993, als mit der Gründung der souveränen Tschechischen Republik auch eine eigenständige tschechische Liga eingeführt wurde, gelang dem Verein der Aufstieg in die 1. Liga, aus der er seitdem nicht abgestiegen ist. In den 1990er Jahren erreichte Slovan Liberec zumeist einen Platz im vorderen Mittelfeld der Tabelle. 2002 wurde Slovan Liberec als erste Nicht-Prager Mannschaft tschechischer Fußballmeister. In der Folgesaison 2002/03 belegte die Mannschaft den vierten Rang. In der Spielzeit 2004/05 wurden dem Verein als Folge eines ligaweiten Korruptionsskandals sechs Punkte abgezogen. Zwar erreichte Slovan mit 46 Punkten noch den fünften Platz, verpasste aber durch den Punktabzug – Sigma Olomouc als Tabellenvierter wies 51 Zähler auf – die Teilnahme am UEFA Intertoto Cup. 2006 wurde Slovan Liberec mit fünf Punkten Vorsprung auf Mladá Boleslav zum zweiten Mal Tschechischer Meister.

Das folgende Spieljahr schloss die Mannschaft auf Rang vier ab und qualifizierte sich dadurch für den Intertoto Cup. Dort schied man allerdings schon in der zweiten Runde mit 1:1 und 0:2 gegen den kasachischen Vertreter Tobol Qostanai aus.

In der Saison 2007/08 erreichte die Mannschaft das Endspiel um den Tschechischen Pokal, das sie jedoch mit 3:4 im Elfmeterschießen gegen Sparta Prag verlor.

Im Jahre 2012 schaffte der FC Slovan zum dritten Mal die Tschechische Meisterschaft. Unter Trainer Jaroslav Šilhavý gewannen die Liberecer im letzten Spiel der Saison die Meisterschaft mit einem 0:0-Unentschieden gegen Viktoria Pilsen.

Deshalb durfte der FC Slovan Liberec in der Qualifikation zur UEFA Champions League 2012/13 starten. In der zweiten Qualifikationsrunde wurde der kasachische Meister Schachtjor Qaraghandy knapp nach Verlängerung im Rückspiel besiegt. Gegen CFR Cluj hatte der tschechische Meister jedoch keine Chance und verlor beide Spiele. Daraufhin durfte das Team im Playoff der Europa League gegen den ukrainischen Club Dnipro Dnipropetrowsk spielen. Nach einem 2:2 zuhause verlor das Team um Jiří Štajner 4:2 in der Ukraine und durfte somit nicht an der Gruppenphase teilnehmen.

2013/14 nahm Slovan erneut an der Ausscheidungsrunde zur Europa League teil. Nachdem sich der Verein in den Qualifikationsrunden nacheinander gegen Skonto Riga, den FC Zürich und Udinese Calcio durchsetzen konnte, traf er in der Gruppe H auf den SC Freiburg, den FC Sevilla sowie auf GD Estoril Praia. Dort belegte die Mannschaft Platz zwei und trat somit im Sechzehntelfinale gegen AZ Alkmaar an. Doch durch ein 0:1 im Hinspiel und ein 1:1 in Alkmaar schieden die Liberecer aus.

Es folgte eine brisante und aufregende Spielzeit 2014/15, in der der Verein nur knapp dem Abstieg entging. Der ganze Gegensatz folge im Pokalwettbewerb, wo man im Finale nach Elfmeterschießen gegen den FK Jablonec gewann. Ab 2015 wird man im neugeschaffenen Future-Team-Wettbewerb teilnehmen.

Vereinsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1958TJ Slovan Liberec (Tělovýchovná jednota Slovan Liberec)
  • 1980TJ Slovan Elitex Liberec (Tělovýchovná jednota Slovan Elitex Liberec)
  • 1993FC Slovan Liberec (Football Club Slovan Liberec)
  • 1993FC Slovan WSK Liberec (Football Club Slovan Wimpey-Severokámen Liberec, a.s., nach einen Klubsponsor)
  • 1994FC Slovan WSK Vratislav Liberec (Football Club Slovan Wimpey-Severokámen Vratislav Liberec, a.s., Vratislav ist eine Biermarke)
  • 1995FC Slovan Liberec, a.s. (Football Club Slovan Liberec, a.s.)

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platzierungen in der tschechischen Liga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz
1993/94 10.
1994/95 04.
1995/96 07.
1996/97 05.
1997/98 05.
1998/99 09.
1999/00 08.
2000/01 06.
2001/02 01.
2002/03 04.
Saison Platz
2003/04 06.
2004/05 05.
2005/06 01.
2006/07 04.
2007/08 06.
2008/09 03.
2009/10 09.
2010/11 07.
2011/12 01.
2012/13 03.
Saison Platz
2013/14 04.
2014/15 12.
2015/16 03.
2016/17 09.
2017/18 06.
2018/19 06.
2019/20 05.
2020/21 06.
2021/22 08.
2022/23 07.

Europapokalbilanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
2000/01 UEFA-Pokal 1. Runde Schweden IFK Norrköping 4:3 2:2 (A) 2:1 (H)
2. Runde England FC Liverpool 2:4 0:1 (A) 2:3 (H)
2001/02 UEFA-Pokal 1. Runde Slowakei ŠK Slovan Bratislava 2:1 2:0 (H) 0:1 (A)
2. Runde Spanien Celta Vigo 4:3 1:3 (A) 3:0 (H)
3. Runde Spanien RCD Mallorca 5:2 3:1 (H) 2:1 (A)
Achtelfinale Frankreich Olympique Lyon 5:2 1:1 (A) 4:1 (H)
Viertelfinale Deutschland Borussia Dortmund 0:4 0:0 (H) 0:4 (A)
2002/03 UEFA Champions League 3. Qualifikationsrunde Italien AC Mailand (a)3:3(a) 0:1 (A) 2:1 (H)
2002/03 UEFA-Pokal 1. Runde Georgien 1990 Dinamo Tiflis 4:2 3:2 (H) 1:0 (A)
2. Runde England Ipswich Town 1:1
(4:2 i. E.)
0:1 (A) 1:0 n. V. (H)
3. Runde Griechenland Panathinaikos Athen 2:3 2:2 (H) 0:1 (A)
2003 UEFA Intertoto Cup 2. Runde Irland Shamrock Rovers 4:0 2:0 (H) 2:0 (A)
3. Runde Spanien Racing Santander 3:1 1:0 (A) 2:1 (H)
Halbfinale Deutschland FC Schalke 04 1:2 1:2 (A) 0:0 (H)
2004 UEFA Intertoto Cup 2. Runde Slowakei FK ZTS Dubnica 7:1 2:1 (A) 5:0 (H)
3. Runde Niederlande Roda JC Kerkrade 2:1 1:0 (H) 1:1 n. V. (A)
Halbfinale Frankreich FC Nantes (a)2:2(a) 1:0 (H) 1:2 (A)
Finale Deutschland FC Schalke 04 1:3 1:2 (A) 0:1 (H)
2005 UEFA Intertoto Cup 2. Runde Israel Beitar Jerusalem 7:2 5:1 (H) 2:1 (A)
3. Runde Niederlande Roda JC Kerkrade (a)1:1(a) 0:0 (H) 1:1 (A)
2006/07 UEFA Champions League 3. Qualifikationsrunde Russland Spartak Moskau 1:2 0:0 (H) 1:2 (A)
2006/07 UEFA-Pokal 1. Runde Serbien Roter Stern Belgrad 4:1 2:0 (H) 2:1 (A)
Gruppenphase Spanien FC Sevilla 0:0 0:0 (H)
Portugal Sporting Braga 0:4 0:4 (A)
Schweiz Grasshopper Zürich 4:1 4:1 (H)
Niederlande AZ Alkmaar 2:2 2:2 (A)
2007 UEFA Intertoto Cup 2. Runde Kasachstan Tobol Qostanai 1:3 1:1 (A) 0:2 (H)
2008/09 UEFA-Pokal 2. Qualifikationsrunde Slowakei MŠK Žilina 2:4 1:2 (H) 1:2 (A)
2009/10 UEFA Europa League 3. Qualifikationsrunde Liechtenstein FC Vaduz 3:0 1:0 (A) 2:0 (H)
Play-offs Rumänien Dinamo Bukarest 3:3
(8:9 i. E.)
03:0 (A)1 0:3 n. V. (H)
2012/13 UEFA Champions League 2. Qualifikationsrunde Kasachstan Schachtjor Qaraghandy 2:1 1:0 (H) 1:1 n. V. (A)
3. Qualifikationsrunde Rumänien CFR Cluj 1:3 0:1 (A) 1:2 (H)
2012/13 UEFA Europa League Play-offs Ukraine Dnipro Dnipropetrowsk 4:6 2:2 (H) 2:4 (A)
2013/14 UEFA Europa League 2. Qualifikationsrunde Lettland Skonto Riga (a)2:2(a) 1:2 (A) 1:0 (H)
3. Qualifikationsrunde Schweiz FC Zürich 4:2 2:1 (H) 2:1 (A)
Play-offs Italien Udinese Calcio 4:2 3:1 (A) 1:1 (H)
Gruppenphase Deutschland SC Freiburg 3:4 2:2 (A) 1:2 (H)
Portugal GD Estoril Praia 4:2 2:1 (H) 2:1 (A)
Spanien FC Sevilla 2:2 1:1 (H) 1:1 (A)
Sechzehntelfinale Niederlande AZ Alkmaar 1:2 0:1 (H) 1:1 (A)
2014/15 UEFA Europa League 2. Qualifikationsrunde Slowakei MFK Košice 4:0 1:0 (A) 3:0 (H)
3. Qualifikationsrunde Rumänien Astra Giurgiu 2:6 0:3 (A) 2:3 (H)
2015/16 UEFA Europa League 3. Qualifikationsrunde Israel Hapoel Ironi Kirjat Schmona 5:1 2:1 (H) 3:0 (A)
Play-offs Kroatien Hajduk Split 2:0 1:0 (H) 1:0 (A)
Gruppenphase Portugal Sporting Braga 1:3 0:1 (H) 1:2 (A)
Frankreich Olympique Marseille 3:4 1:0 (A) 2:4 (H)
Niederlande FC Groningen 2:1 1:1 (H) 1:0 (A)
2016/17 UEFA Europa League 3. Qualifikationsrunde Osterreich FC Admira Wacker Mödling 4:1 2:1 (A) 2:0 (H)
Play-offs Zypern Republik AEK Larnaka 4:0 1:0 (A) 3:0 (H)
Gruppenphase Aserbaidschan Qarabağ Ağdam 5:2 2:2 (A) 3:0 (H)
Griechenland PAOK Thessaloniki 1:4 1:2 (H) 0:2 (A)
Italien AC Florenz 1:6 1:3 (H) 0:3 (A)
2020/21 UEFA Europa League 2. Qualifikationsrunde Litauen FK Riteriai 5:1 5:1 (A)
3. Qualifikationsrunde Rumänien FCSB Bukarest 2:0 2:0 (A)
Play-offs Zypern Republik APOEL Nikosia 1:0 1:0 (H)
Gruppenphase Belgien KAA Gent 3:1 1:0 (H) 2:1 (A)
Serbien FK Roter Stern Belgrad 1:5 1:5 (H) 0:0 (A)
Deutschland TSG 1899 Hoffenheim 0:7 0:5 (A) 0:2 (H)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 109 Spiele, 51 Siege, 22 Unentschieden, 36 Niederlagen, 152:128 Tore (Tordifferenz +24)

1 
Das Spiel wurde beim Stand von 2:0 für Slovan Liberec wegen Zuschauerausschreitungen abgebrochen und mit 3:0 gewertet.

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]