Spezifischer Speicherkoeffizient

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Der spezifische Speicherkoeffizient ist in der Hydrogeologie eine Kenngröße des Untergrundes und gibt an, wie viel Wasser der Boden aufnehmen beziehungsweise abgeben kann.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach DIN 4049-3 ist der spezifische Speicherkoeffizient das Verhältnis von freiwerdendem (oder aufgenommenem) Wasservolumen zum Gesamtvolumen bei Änderung der Standrohrspiegelhöhe um einen Meter.[1] Es ist also

.

Hierbei ist

  • der spezifische Speicherkoeffizient in
  • die Änderung des Wasservolumens in Kubikmeter ()
  • das Gesamtvolumen in Kubikmeter
  • die Änderung der Standrohrspiegelhöhe in Metern

Beispiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegeben ist eine wassergesättigte, zylinderförmige Probe mit einem Durchmesser von 10 cm und einer Höhe von 30 cm. Lässt man die Probe abtropfen, so verliert sie 0,3 Liter Wasser. Das Volumen der Probe berechnet sich zu aufgrund der Zylindergeometrie zu

mit und . Freiwerdendes Wasservolumen ist

.

Da die Probe entwässert wird entspricht dies dem Absinken der Standrohrspiegelhöhe unter die Höhe der Probenunterkante und somit einer Änderung der Standrohrspiegelhöhe von

.

Somit errechnet sich der spezifische Speicherkoeffizient zu

Bestimmung bei unterschiedlichen Grundwasserverhältnissen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gespanntes Grundwasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei gespanntem Grundwasser bestimmt sich der Speicherkoeffizient zu

Hierbei ist

  • die Dichte des Wassers in Kilogramm pro Kubikmeter (ca. )
  • die Gravitationsbeschleunigung in Meter pro Sekunde im Quadrat (ca. )
  • die Kompressibilität des porösen Mediums in Quadratmeter pro Newton
  • der dimensionslose Porenanteil
  • die Kompressibilität des Wassers in Quadratmeter pro Newton

Freies Grundwasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei freiem Grundwasser bestimmt sich der Speicherkoeffizient zu

Hierbei ist

  • die Dichte des Wassers in Kilogramm pro Kubikmeter (ca. )
  • die Fallbeschleunigung in Meter pro Sekunde im Quadrat (ca. )
  • die Kompressibilität des porösen Mediums in Quadratmeter pro Newton
  • der dimensionslose Porenanteil
  • die Kompressibilität des Wassers in Quadratmeter pro Newton

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernward Hölting, Wilhelm Georg Coldewey: Hydrogeologie. Einführung in die Allgemeine und Angewandte Hydrogeologie. 8. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-8274-2353-5, S. 36–37, doi:10.1007/978-3-8274-2354-2.