St. Barbara-Hospital (Duisburg)

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St. Barbara-Hospital (Duisburg)
Trägerschaft Katholisches Klinikum Duisburg
Ort Duisburg
Koordinaten 51° 29′ 37″ N, 6° 47′ 39″ OKoordinaten: 51° 29′ 37″ N, 6° 47′ 39″ O
Betten 150 (1906), 262 (2009)[1], 125 (2013)
Fachgebiete 4
Gründung 1. April 1906
Website
Lage
St. Barbara-Hospital (Duisburg) (Nordrhein-Westfalen)
St. Barbara-Hospital (Duisburg) (Nordrhein-Westfalen)
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Haupteingang des Hospitals an der Barbarastraße, 2006.

Das St. Barbara-Hospital ist ein Gebäude im Duisburger Stadtteil Neumühl.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Frühjahr 1905 wurde mit den Bauarbeiten begonnen; der 1. April 1906 gilt als der offizielle Eröffnungstermin des St. Barbara-Hospitals. Aufgrund von besonders vielen Meningitis-Fällen (Hirnhautentzündung) in Hamborn wurde der Betrieb indes bereits am 8. Januar 1906 aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war das Krankenhaus noch nicht fertiggestellt.[2]

Im Gebäude waren ein Krankenhaus sowie eine Fachklinik untergebracht. Spezialisiert war das Krankenhaus auf die Bereiche Dermatologie, Plastische Chirurgie, Rheumatologie und Coloproktologie (Enddarmerkrankungen).[3] Träger des Hospitals war das Katholische Klinikum Duisburg. Es wurden folgende Therapien angeboten: Ergotherapie, Naturheilverfahren, Physiotherapie, Schmerztherapie, Sozialdienst und Wundmanagement.

1999 wurde das Krankenhaus dem Zweckverband Katholisches Klinikum Duisburg (KKD) angeschlossen.[2] Im November 2011 übernahm der Helios-Konzern 51 Prozent der Anteile am KKD.[4]

Im Zuge der wirtschaftlichen Sanierung des KKD wurde das St. Barbara-Hospital geschlossen und die zuletzt dort beheimateten Fachabteilungen zum 1. Juli 2013 an das St. Johannes-Hospital in Duisburg-Hamborn abgegeben. Das leere Gebäude fiel an die Neumühler Kirchengemeinde Herz Jesu bzw. an das Bistum Essen zurück.[2]

Im Laufe der Zeit waren mehrere Nutzungskonzepte im Gespräch. Im August 2014 wurde in Gesprächen zwischen der Stadt Duisburg und der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg eine Umnutzung des Gebäudes als Notunterkunft für Asylbewerber thematisiert.[5] Im Winter 2016 wurden die Asylbewerber aus dem Hospital verwiesen. Danach wurde geplant, ein Teil des Krankenhauses abzureißen und darauf Büros bzw. Wohnhäuser zu errichten und den Rest des Gebäudes in einen Kindergarten umzuwandeln.

Sankt Barbara Quartier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einer von einem interessierten Investor in den Jahren 2015 und 2016 ausgerichteten Ausschreibung erhielten ein Düsseldorfer Architektenbüro und ein Landschaftsgärtnereibetrieb aus Kassel den Zuschlag für die Realisierung der Umgestaltung des Geländes.[6] Im November 2018 wurden Pläne bekannt, dass das ehemalige Krankenhaus Mittelpunkt eines neuen Wohnviertels werden soll. Auf dem insgesamt 45.000 Quadratmeter großen Areal sollten anfänglichen Planungen zufolge zunächst ca. 350 neue Wohnungen entstehen.[7]

Auf Basis des im Jahr 2018 vorgelegten Bebauungsplans (Nr. 1244 Neumühl St. Barbara) stimmte der Rat der Stadt Duisburg im Juni 2019 für das Projekt. In der Planung des Berliner Investors war vorgesehen, das Krankenhausgebäude weitestmöglich zu erhalten, zu sanieren und alternativ zu nutzen.[8] Im Oktober 2020 wurde das Projekt der Öffentlichkeit erneut vorgestellt.[6] Unter dem Namen "Sankt Barbara Quartier" wurde ein Bebauungskonzept vorgestellt, das auf den zur Verfügung stehenden 42.000 m² Gebäude mit einer Brutto-Grundfläche von 56.500 m² und zwischen 450 und 500 Wohnungen – davon 150 öffentlich gefördert – errichten wollte. Es war geplant, hierbei das Haupthaus des St. Barbara-Hospitals zu erhalten und für Büros, Veranstaltungen und Gastronomie zu nutzen. Als Zeitpunkt des Baubeginns waren der Sommer oder der Herbst des Jahres 2022 ins Auge gefasst.[9] Am 4. November 2021 brach im Dachstuhl des alten Krankenhauses ein Brand aus. Es wurde niemand verletzt.[10] Das Gebäude wurde jedoch schwer beschädigt.[11] Die Rodungsarbeiten beim Gebäudekomplex zur Vorbereitung der Errichtung der, auch unter dem Begriff "Neumühl-Quartier" geplanten, Wohngebäude wurden im Sommer 2022 abgeschlossen. Dennoch verzögerte sich der Beginn der Bauarbeiten.[12] Im September 2022 wurde bekannt, dass das beauftragte Bauunternehmen Insolvenz angemeldet hatte.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Katholisches Klinikum Duisburg GmbH, Standort St. Barbara-Hospital. In: Klinik Führer-Rhein Ruhr (Memento vom 3. September 2014 im Internet Archive)
  2. a b c Hildegard Chudobba: Duisburger Klinik: St. Barbara Hospital schließt schon im Juli. In: rp-online.de. 28. März 2013, abgerufen am 5. November 2021.
  3. Oliver Schmeer: Helios schließt St.-Barbara-Hospital - derwesten.de. In: derwesten.de. 27. März 2013, abgerufen am 5. November 2021.
  4. HELIOS startet als neuer Träger des Katholischen Klinikums Duisburg ins Jahr 2012. In: bistum-essen.de. 15. Dezember 2011, abgerufen am 5. November 2021.
  5. Stefan Endell: Leerstehende Klinik soll in Duisburg Asylunterkunft werden - derwesten.de. In: derwesten.de. 29. August 2014, abgerufen am 5. November 2021.
  6. a b "Land in Sicht: Gut Ding will Weile haben", Bericht vom 9. Februar 2021 im Wochenanzeiger (online), aufgerufen am 23. Januar 2023
  7. Neumühl: Pläne für neues Wohnviertel liegen aus: Radio Duisburg. In: radioduisburg.de. Radio Duisburg, 12. November 2018, archiviert vom Original am 13. April 2019; abgerufen am 13. April 2019.
  8. "Im Stadtteil Neumühl sollen Grundstücke in gut erschlossener Lage für den Wohnungsbau entwickelt und städtebaulich integriert werden", Beschreibung des Projekts auf der Webseite der Stadt Duisburg (duisburg.de), aufgerufen am 23. Januar 2023
  9. Sankt Barbara Quartier, Projektbeschreibung (online) auf der Webseite der beauftragten Baufirma, aufgerufen am 23. Januar 2023
  10. Martin Schroers: Duisburg: Brand zerstört Dach von altem St. Barbara-Hospital - waz.de. In: waz.de. 5. November 2021, abgerufen am 5. November 2021.
  11. a b Harfid-Insolvenz: Was wird aus Barbara-Quartier?", Bericht vom 29. September 2022 in der WAZ (online), aufgerufen am 23. Januar 2023
  12. "Neumühl: Warum rund um St. Barbara noch nicht gebaut wird", Bericht in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (online), aufgerufen am 23. Januar 2023