St. Godehard (Göttingen)

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Kath. Pfarrkirche St. Godehard

St. Godehard ist eine katholische Pfarrkirche in der Weststadt von Göttingen (Godehardstraße 22). Ihre Pfarrgemeinde gehört zum Dekanat Göttingen im Bistum Hildesheim.

Das Patrozinium des heiligen Godehard von Hildesheim erinnert daran, dass dieser im Jahr 1022 in der nahegelegenen Pfalz Grona durch Kaiser Heinrich II. zum Bischof von Hildesheim berufen wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem infolge des Zweiten Weltkriegs und der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950 in Göttingen die Zahl der Katholiken stark angestiegen war, wurde St. Godehard 1958/59 als dritte katholische Kirche Göttingens nach St. Michael und St. Paulus erbaut.[1] 1958 erfolgte die Grundsteinlegung und schon am 17. Dezember 1958 konnte das Richtfest gefeiert werden.[2] Am 25. Oktober 1959 folgte durch Bischof Heinrich Maria Janssen die Konsekration der Kirche.[3] Am 1. April 1963 wurde die Pfarrei St. Godehard errichtet.

Seit dem 1. September 2008 gehören zur Pfarrei auch die katholischen Kirchen St. Hedwig und Adelheid in Adelebsen, St. Marien in Dransfeld und St. Heinrich und Kunigunde in Grone.

Architektur und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Plänen des Architekturbüros Josef Bieling, Kassel, entstand eine weiträumige, geostete Saalkirche auf trapezförmigem Grundriss mit schmalen Quasi-Seitenschiffen und einem schlanken, freistehenden Turm. Das Äußere lebt vom Kontrast der roten Backsteinflächen mit hellen Betonelementen. Der nüchterne Innenraum erhält sein Licht von hinten durch die hohen Fensterlamellen, die fast die gesamte leicht konvexe Portalfront ausfüllen. Der dem Trapez angefügte ovale Altarraum ist indirekt von den Seiten beleuchtet. 1974 gestaltete der Mainzer Glaskünstler Alois Plum eine Glaswand für das Gebäude.[4]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel wurde 1979 von der Orgelbaufirma Vleugels (Hardheim) erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 21 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[5]

I Hauptwerk C–g3

1. Prinzipal 8′
2. Rohrflöte 8′
3. Oktave 4′
4. Holzflöte 4′
5. Sesquialtera II
6. Flachflöte 2′
7. Mixtur IV
8. Trompete 8′
Tremulant
II Schwellwerk C–g3
9. Holzgedackt 8′
10. Violprinzipal 4′
11. Koppelflöte 4′
12. Prinzipal 2′
13. Quinte 113
14. Zymbel III
15. Dulzian 16′
16. Hautbois 8′
Tremulant
Pedal C–f1
17. Subbaß 16′
18. Offenbaß 8′
19. Dulzflöte 8′
20. Oktave 4′
21. Fagott 16′
  • Koppeln: II/I, I/P, II/P
  • Spielhilfen: zwei freie Kombinationen, tutti, Absteller (Zungen, Mixturen)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Willi Stoffers: Bistum Hildesheim heute. Hildesheim 1987, ISBN 3-87065-418-X, S. 95
  • Ulrich Knapp: Das Bistum Hildesheim und seine Kirchen. Strasbourg (Frankreich) 2002, ISBN 2-87718-893-0, S. 46–47

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Godehard (Göttingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Otte: Die Geschichte der Kirchen. In: Göttingen. Geschichte einer Universitätsstadt. Band 3, Von der preußischen Mittelstadt zur südniedersächsischen Großstadt 1866–1989. (hrsg. von Rudolf von Thadden, Günter J. Trittel) Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1999, ISBN 3-525-36198-X, S. 591–673, hier S. 666 (jedoch mit Nennung eines falschen Architektennamen).
  2. Chronik für das Jahr 1958. Stadtarchiv Göttingen, abgerufen am 28. April 2022.
  3. Arnold Schmalstieg: 50jähriges Kirchweihjubiläum der St. Godehardkirche (2009), auf st-godehard-goettingen.de; PDF, siehe S. 36–39, hier S. 36. (abgerufen am 27. April 2024)
  4. Theresia Bongarth: „Immer neue Ideen für neue Aufgaben“ Noch viele Räume gestalten können. 7. März 2010, abgerufen am 2. März 2011.
  5. Nähere Informationen zur Orgel (PDF; 719 kB)

Koordinaten: 51° 32′ 29,6″ N, 9° 55′ 2,3″ O