Stary Paczków

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Stary Paczków
Alt Patschkau
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Stary Paczków Alt Patschkau (Polen)
Stary Paczków
Alt Patschkau (Polen)
Stary Paczków
Alt Patschkau
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nyski
Gmina: Paczków
Geographische Lage: 50° 27′ N, 17° 3′ OKoordinaten: 50° 27′ 22″ N, 17° 2′ 54″ O
Höhe: 240 m n.p.m.
Einwohner: 455 (31. Dez. 2018[1])
Postleitzahl: 48-370
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 46 KłodzkoSzczekociny
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau



Stary Paczków (deutsch Alt Patschkau) ist eine Ortschaft der Gemeinde Paczków in Polen. Sie liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Oppeln an der Droga krajowa 46.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glatzer Neiße bei Stary Paczków

Das Angerdorf Stary Paczków liegt im Südwesten der historischen Region Oberschlesien, drei Kilometer östlich des Gemeindesitzes Paczków, 22 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Nysa und 77 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole. Nördlich verläuft die Grenze zur Woiwodschaft Niederschlesien.

Stary Paczków liegt im Sudetenvorgebirge (polnisch Przedgórze Sudeckie) innerhalb der Ottmachauer Senke (Obniżenie Otmuchowskie) an der Tarnawka (Tarnau), einem rechter Nebenfluss der Glatzer Neiße. Diese fließt nördlich und östlich des Dorfes in den Ottmachauer Stausee.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte sind Wilamowa (Alt Wilmsdorf) im Osten, Ujeździec (Geseß) im Süden, Unikowice (Heinzendorf) im Südwesten und der Gemeindesitz Paczków (Patschkau) im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allerheiligenkirche
Dorfpartie

Bei der Gründung der Stadt Patschkau im Jahre 1254 gab es dieses Dorf schon. Nachdem die Kolonistenstadt auf dem Grund und Boden der Dörfer Bogenau und Patschkau vom Breslauer Bischof Thomas I. gegründet wurde, wurde es als Alt-Patschkau bezeichnet.[2] Ab 1290 gehörte es zum neu gegründeten Fürstentum Neisse. Die katholische Kirche wurde 1293 erstmals erwähnt. 1338 wurde es als „Antiquum paczcow“ bezeichnet.[3]

Für das Jahr 1638 ist eine Küsterschule belegt; im Visitationsbericht wird ab 1651 ein Kirchschreiber erwähnt, der Schulunterricht erteilte.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 gelangte Alt Patschkau mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Säkularisation des Fürstentums Neisse 1810 wurde die weltliche Herrschaft der Breslauer Bischöfe beendet. Mit der Neugliederung Schlesiens 1813 wurde Alt Patschkau, das bis dahin zum Regierungsbezirk Breslau gehörte, dem oberschlesischen Regierungsbezirk Oppeln eingegliedert. Ab 1816 gehörte es zum neu errichteten Landkreis Neisse, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1839 wurde ein neues Schulgebäude erbaut. 1845 bestanden im Dorf eine Scholtisei, eine katholische Kirche, eine katholische Schule sowie 122 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Alt Patschkau 716 Menschen, davon sieben evangelisch.[3] 1855 lebten 787 Menschen in Alt Patschkau. 1865 bestanden im Ort 29 Bauern-, 36 Gärtner- und 28 Häuslerstellen sowie zwei Wassermühlen, eine Brennerei, eine Schankwirtschaft.[4] Zusammen mit den Landgemeinden Geseß und Alt Wilmsdorf sowie den gleichnamigen Gutsbezirken gehörte Alt Patschkau ab 1874 zum Amtsbezirk Geseß.[5] 1885 zählte Alt Patschkau 741 Einwohner.[6]

Im Jahre 1925 besuchten 82 Kinder die dreiklassige Schule. 1933 lebten 293 Menschen im Alt Patschkau.[7] Im Jahr 1937 waren vorhanden: Je ein Bäcker, Baugeschäft, Fleischer, Gartenbaubetrieb, Gasthof, Gemischtwarenladen, Sattler, je zwei Mühlen, Schneider, Schuhmacher und Stellmacher, drei Schmiede, sowie eine Spar- und Darlehenskasse und eine Elektrizitätsgenossenschaft. 1939 zählte Alt Patschkau 300 Einwohner.[7]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Alt Patschkau 1945 an Polen. Anschließend wurde es in Stary Paczków umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie vorher nicht geflohen war – vertrieben. 1950 wurde es in die Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam es zum wiederbegründeten Powiat Nyski.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1784 bis 1939 entwickelten sich die Einwohnerzahlen folgendermaßen:[8]

Jahr Einwohner Haushalte
1784 619 85 Stellen
1845 716 122 Häuser
1895 734 113 Häuser, 156 Haushalte
1939 640 135 Haushalte

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die römisch-katholische Allerheiligenkirche (Kościół Wszystkich Świętych) wurde 1293 erstmals erwähnt. Der östliche Teil stammt aus dem 15. Jahrhundert, der übrige Bau wurde 1890/91 errichtet. Die erste Pfarrkirche und das Pfarrwidumgebäude waren in den Hussitenkriegen zerstört worden. Danach war die Alt-Patschkauer Kirche Filialkirche von Patschkau mit einem ständigen Kaplan und Glöckner. Erst 1919 wurde die Allerheiligenkirche zur Pfarrkirche für Alt-Patschkau erhoben. Bekannt ist der spätgotische „Mannla-Altar“ (Volksmund) in der Kirche, ein Flügelaltar, der wegen der vielen dargestellten Heiligen so genannt wird. Das Gebäude wurde 1966 unter Denkmalschutz gestellt.[9]
  • Steinerne Wegkapelle
  • Steinernes Wegkreuz

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freiwillige Feuerwehr OPS Stary Paczków

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stary Paczków – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Graport o stanie Gminy Paczków za 2018 rok, abgerufen am 28. April 2020
  2. 1254–2004. 750 Jahre Patschkau. Die Geschichte der Stadt Patschkau in Schlesien. Hrsg. von Hans-Georg Mohr und Leo Schiller. Osnabrück: 2004. S. 123.
  3. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 474.
  4. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 1008
  5. Territorial Amtsbezirk Patschkau
  6. AGOFF Kreis Neisse
  7. a b Michael Rademacher: Neisse. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Be-such mich zu Patschkau. Der schlesischen Stadt Patschkau zum Gedächtnis. Hrsg. von Leo Schiller. Osnabrück: Selbstverlag 1999
  9. Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln