Stazerwald

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stazerwald mit St. Moritz und St. Moritzersee im Hintergrund

Der Stazerwald (rätoromanisch God da Staz, Aussprache: [ˌgɔt dɐ 'ʃtaːt͡s]/?) ist ein Waldgebiet im Schweizer Kanton Graubünden. Er liegt am nördlichen Hang der Rosatschgruppe im Oberengadin in einer Höhenlage von 1700 bis 2100 m ü. M. Der Wald gehört grösstenteils zur Gemeinde Celerina/Schlarigna, kleinere Teile zu St. Moritz und Pontresina.

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stazersee

Die Landschaft wurde wesentlich durch die formende Tätigkeit der eiszeitlichen Gletscher geprägt. Neben Rundhöckern finden sich feuchte Senken, Flach- und Hochmoore. An Baumarten herrschen Lärche, Bergföhre und Arve vor.

Der Stazerwald gehört zum ökologischen Smaragd-Netzwerk, einem gesamteuropäischen Netzwerk zum Schutz von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräumen, und wurde ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) aufgenommen, das 1966 in Kraft trat. 1991 wurden mehrere Zonen ins Bundesinventar der Hoch- und Übergangsmoore[1][2] und 1994 ins Bundesinventar der Flachmoore[3][4] aufgenommen. Grosse Teile des Stazerwaldes sind als Wildruhezone definiert.[5]

Inmitten des Waldes liegt der etwa vier Hektar grosse Stazersee (Lej da Staz). Er liegt auf einer Höhe von 1809 m und ist umgeben von Moorwiesen und Schilfbeständen. Auf dem knapp fünf Meter tiefen See schwimmt Fieberklee.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stazerwald ist durch Wanderwege und Langlaufloipen für Touristen und Sportler erschlossen. Durch den Stazerwald führt die Strecke des Engadin Skimarathons.[6] Ein Hotel-Restaurant in Seenähe ist während rund acht Monaten im Jahr geöffnet.

Bahnbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war zunächst vorgesehen, die als touristische Sommerbahn geplante Berninabahn durch den attraktiven Stazerwald zu bauen. Aus umweltschützerischen Gründen wurde jedoch am Ende das deutlich teurere Trassee um den Stazerwald herum durch die Charnadüra-Schlucht gewählt. Diese Teilstücke am Rande des Stazerwaldes wurden 1908 (Pontresina–Celerina) und 1909 (Celerina–St. Moritz) eröffnet.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Olympischen Winterspiele 1948 führten die Strecken der Langlaufwettkämpfe durch den Stazerwald.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stazerwald – Sammlung von Bildern
Commons: Lej da Staz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verordnung über den Schutz der Hoch- und Übergangsmoore von nationaler Bedeutung. In: Fedlex. Die Publikationsplattform des Bundesrechts. Schweizerische Eidgenossenschaft, 1. Januar 1991, abgerufen am 24. Juli 2023 (deutsch, französisch, italienisch).
  2. Kartenausschnitt mit den Hoch-/Übergangsmooren von nationaler Bedeutung im Stazerwald. In: Swisstopo. Schweizerische Landestopografie/BAFU, abgerufen am 24. Juli 2023.
  3. Verordnung über den Schutz der Flachmoore von nationaler Bedeutung. In: Fedlex. Die Publikationsplattform des Bundesrechts. Schweizerische Eidgenossenschaft, 7. September 1994, abgerufen am 24. Juli 2023 (deutsch, französisch, italienisch).
  4. Kartenausschnitt mit den Flachmooren von nationaler Bedeutung im Stazerwald. In: Swisstopo. Schweizerische Landestopografie/BAFU, abgerufen am 24. Juli 2023.
  5. Website Wildruhezonen der Schweiz, aufgerufen am 15. Februar 2014.
  6. Loipe Engadin Skimarathon (Maloja – S-chanf) Beschrieb auf engadin.stmoritz.ch, abgerufen am 6. Februar 2018

Koordinaten: 46° 29′ 46″ N, 9° 52′ 8″ O; CH1903: 786540 / 152322