Stefanie Unruh

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Stefanie Unruh (* 9. April 1959 in Hamburg) ist eine deutsche Künstlerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stefanie Unruh studierte von 1983 bis 1985 Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München u. a. bei Uwe M. Schneede, von 1985 bis 1990 an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Horst Sauerbruch und von 1990 bis 1991 als DAAD-Stipendiatin an der School of Visual Arts in New York bei Jacqueline Winsor, Izhar Patkin, Gary Stephan und Lucio Pozzi. Sie lebt und arbeitet in München. 2000–2005 war sie Mitglied der Städtischen Kunstkommission Quivid für Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum im Baureferat der Stadt München.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

haunted, 2010/2011, Video, Standbild
Linien, 2010, Zeichnung

Stefanie Unruh arbeitet im Bereich Zeichnung, gezeichnetes Video, Objekt, Installation und Fotografie. Sie beschäftigt sich mit Spuren und Erinnerungen von Orten, mit alltäglichen Handlungen und Situationen. Häufig verfremdet sie die alltägliche Wirklichkeit und schafft surreale Situationen. Die Beschäftigung mit spezifischen Mythen des Alltagslebens geht von der eigenen Lebenssituation, von persönlichen Erinnerungen und Erkenntnissen aus, d. h. von ihrem Selbstverständnis in einer Gesellschaft, die von medialen Phänomenen nachhaltig mitbestimmt wird. „In großen, thematisch zusammenhängenden Werkkomplexen beschäftigt sich Stefanie Unruh mit einer klassischen Frage der künstlerischen Existenz, d. h. ihrer Stellung innerhalb ihrer jeweiligen Geschichte.“[1]

Häufig entwickelt sie mehrjährige, projektbezogene Arbeiten, wie zum Beispiel die künstlerische Erinnerungsarbeit zu den Gedenkstätten ehemaliger Konzentrationslager oder die Umsetzung von Sprache in Zeichen anhand von Wittgensteins Texte. In den letzten Jahren entstanden Videoarbeiten, wie zum Beispiel „haunted“ in Anlehnung an die Geisterfotografien von Albert von Schrenck-Notzing oder das Videobild „Kugelblitz“. Im öffentlichen Raum entstanden größere Arbeiten wie die temporäre Lampeninstallation „Heimleuchten“ in München oder die vielschichtige Fotoarbeit „Bildersammlung“ in Nürnberg.

Preise und Stipendien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke im öffentlichen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2021 This land was made for you and me, temporäre Installation, München, Kunstinsel am Lenbachplatz, Kulturreferat der Landeshauptstadt München
  • 2020 mimikry, permanente Außenskulptur, Augsburg, Bayernkolleg, Staatliches Bauamt Augsburg
  • 2016 Heimleuchten, temporäre Installation, München, Ratzingerplatz, Kulturreferat der Landeshauptstadt München
  • 2015 Bildersammlung, permanente Installation im Landeskirchlichen Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Nürnberg
  • 2014 Vogellampe, permanente Skulptur in der Kindertagesstätte Herterichstraße, München-Solln
  • 1998 Schmetterlinge, permanente Skulptur in der Kooperationseinrichtung – Lucia-Popp-Bogen, München
  • 1993 Bruder im Exil, Modell Hofgarten, temporäre Installation, Marienhof, München

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefanie Unruh, Ausst.-Kat. Städtische Galerie Nordhorn, 1993, mit Texten von Sabine Dylla, Helmuth Kronthaler, Carla Schulz-Hoffmann
  • Dorothea von Stetten Kunst-Preis, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Bonn, 1994, mit Text von Carla Schulz-Hoffmann
  • Detlef Hoffmann: Vom Leben in der Historie – vor und nach ihrem Tode, in: Das Gedächtnis der Kunst. Geschichte und Erinnerung in der Kunst der Gegenwart, Frankfurt am Main 2000, S. 48–49 ISBN 3-7757-0996-7
  • Glück gesucht, in: epart, Das Kunstmagazin des Europäischen Patentamts, 2002, mit Texten von Birgit Sonna, Bernhart Schwenk und einem Interview zwischen Michel Houellebecq, Birgit Sonna und Stefanie Unruh
  • Deutsche Video-Installations-Kunst 2002–2004, Ausst.-Kat. Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, 2004, mit Text von Stefanie Unruh. ISBN 3-924790-69-8
  • GUT+BÖSE, Politik, Kunst, Gesellschaft., Ausst.-Kat. Städtische Galerie Lüdenscheid, 2006,
  • KUNST|STOFF., Ausst.-Kat. TIM; Textil- und Industriemuseum, Augsburg, 2015, mit Text von Karl Borromäus Murr. ISBN 978-3-7774-2457-6
  • Stefanie Unruh, Bildersammlung., Das Landeskirchliche Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, München 2016, mit Texten von Helmut Braun, Andrea Schwarz. ISBN 978-3-00-053200-9
  • Helmut Braun: Spatia Historiae – Räume der Geschichte. in: Kirche Kunst, Heft 2, Nürnberg 2016. ISSN 0932-6502
  • Stefanie Unruh works, Monographie, 2020, mit Texten von Detlef Hoffmann, Rasmus Kleine, Karl Borromäus Murr, Sophie Charlotte Opitz, Carla Schulz-Hoffmann, Interview mit Stephanie Rosenthal, Snoeck Verlag, Köln. ISBN 978-3-86442-329-1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carla Schulz-Hoffmann: Stefanie Unruh, Städtische Galerie Nordhorn, 1993; Nordhorn, S. 8
  2. Süddeutsche Zeitung: Farben und Geschichten
  3. Süddeutsche Zeitung: Der Ödnis heimleuchten
  4. Ausstellungseite auf muenchen.de
  5. Stefanie Unruh ❯ PLATFORM München. Abgerufen am 20. September 2021 (deutsch).