Stiftskirche Beutelsbach

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Stiftskirche
Innenansicht
Stiftskirche im Jahr 1916

Die evangelische Stiftskirche ist eine denkmalgeschützte Kirche im Stadtteil Beutelsbach von Weinstadt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude befindet sich am Marktplatz mit der Hausnummer 8 im Ortskern von Beutelsbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorgängerkirche war die Pfarrkirche St. Leodegar, welche als Grablege des Hauses Wirtenberg genutzt wurde.[1] Sie wurde 1080 erstmals urkundlich erwähnt (Beutelsbach gilt als ältester Besitz des Hauses Württemberg).[2] Dies war Anlass für die Gründung eines Chorherrenstiftes, welches durch Ulrich I. um 1226–1265 neu ausgestattet und vergrößert wurde. Das Stift und die Grablege wurde durch Eberhard I. 1320 nach Stuttgart verlegt.

Die spätromanische Wehrkirche bestand bis ca. 1500. Heute sind noch Reste des Wehrkirchhofes und ein Wehrturm erhalten.

Das heutige Kirchgebäude wurde 1522 in spätgotischem Stil erbaut.[3] Als Westturm-Kirche mit einschiffigen Langhaus. Erhalten sind auch noch der Chor, die Sakristei und das östliche Treppenhaus mit gotischem Netzrippengewölbe.

Die Chorempore wurde 1727 eingebaut. Im Jahre 1906 wurde die seit 1683 existierende flache Holzdecke durch ein Täferdecke im Schiff ersetzt.

Am 12. September 2021 wurde die Stiftskirche nach fünfjähriger Renovierung wiedereröffnet.[4][5]

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Spätgotisches Altarkreuz
  • Altargitter von 1709
  • Kanzel von 1683
  • Taufstein von 1416
  • Tafelbilder an der Empore aus dem späten 16. Jahrhundert mit Szenen der Passion Christi
  • Gruftplatte der Margarete von Lothringen, erste Gemahlin von Graf Eberhard
  • Epitaph von Zacharias Bechtlin, Stiftspfleger († 1684)

Buntglasfenster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Große Chorfenster von Hans Gottfried von Stockhausen: Sehnsucht nach Gerechtigkeit (2000), Geborgenheit in Gott (1999), Geheimnis des Glaubens (2001)
  • Kleine Chorfenster von Ada Isensee (2009): Deinen Tod, o Herr, verkünden wirDeine Auferstehung preisen wirBis du kommst in Herrlichkeit
  • Drei Glasfenster von Wolf-Dieter Kohler (1966) an der Südseite zu den Themen Taufe – Großes Abendmahl – Barmherziger Samariter
  • Glasfenster auf der Empore von Gerhard Dreher: Verkündigung am Grab

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hinter dem Orgelprospekt von 1727 befindet sich heute ein Instrument der Fa. Walcker aus dem Jahr 1967.[6]

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuell besteht das Geläut aus sechs Glocken.

Nr.
 
Name
 
Gussjahr
 
Gießer
 
Masse
(kg)
Nominal
 
Inschrift
 
1 Christusglocke 2001 Fa. Rincker, Sinn 2685 h0 „Meine Zeit steht in deinen Händen“ – „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige“ – „Alles vergehet, Gott aber stehet....“ (EG 449,8)
2 Betglocke 1960 Fa. Kurtz, Stuttgart 1410 dis1
3 Kreuzglocke 1960 Fa. Kurtz, Stuttgart 800 fis1
4 Angelusglocke 1375 650 gis1 „Ave Maria, grust seis du Maria vollin Gnaden“
5 Zeichenglocke 1948 Fa. Kurtz, Stuttgart 392 ais1
6 Taufglocke 1745 Lindner (Esslingen) 250 cis2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stiftskirche Beutelsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Willkommen in der Stiftskirche Beutelsbach. Evangelische Kirchengemeinde Beutelsbach, abgerufen am 21. August 2022.
  2. Susanne Müller: "Das Gotteshaus an der Wiege Württembergs". evangelisch.de, 21. Januar 2022, abgerufen am 21. August 2022.
  3. Martin Goll: Die neue Monographie zu 500 Jahre Stiftskirche Beutelsbach. Evangelische Kirchengemeinde Beutelsbach, 2022, abgerufen am 21. August 2022.
  4. Luitgard Schaber: Wiedereröffnung nach fünf Jahren. StN.de, 7. September 2021, abgerufen am 21. August 2022.
  5. Janine Kyofsky: Gotteshaus an der Wiege Württembergs. idea.de, 14. Januar 2022, abgerufen am 21. August 2022.
  6. Orgelbeschreibung auf Organ index, abgerufen am 6. März 2024.

Koordinaten: 48° 48′ 20,7″ N, 9° 23′ 13,5″ O