Stolzenburg (Tabarz)

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Stolzenburg
Staat Deutschland
Ort Bad Tabarz
Entstehungszeit um 1250
Burgentyp Höhenburg, Hanglage
Erhaltungszustand Burgstall
Ständische Stellung Ortsadel
Geographische Lage 50° 52′ N, 10° 29′ OKoordinaten: 50° 51′ 58,6″ N, 10° 29′ 16,2″ O
Höhenlage 580 m ü. NN
Stolzenburg (Thüringen)
Stolzenburg (Thüringen)

Die Stolzenburg ist eine abgegangene hochmittelalterliche Höhenburg am Nordhang des Berges Schönleite südwestlich von Bad Tabarz im Landkreis Gotha am Nordrand des Thüringer Waldes.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burgstelle befand sich auf einer kleinen Anhöhe etwa 2 km südwestlich von Tabarz, unmittelbar an der zur Passhöhe Grenzwiese - Kleiner Inselsberg aufsteigenden mittelalterlichen Handels- und Geleitstraße, der heutigen Landesstraße L 1024.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anlage wurde durch den Steinbruchbetrieb vollständig zerstört. Die Burg bestand aus einem Turm, welcher auf einem kleinen Hügel unmittelbar an der Straße stand. In unmittelbarer Nähe gelegen, gehörte die Stolzenburg anscheinend zur benachbarten Leuchtenburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stolzenburg wurde als eine Befestigungsanlage eines Lauchaer (?) oder Lupnitzer Ritters in der 1418/19 entstandenen Thüringischen Landeschronik des Eisenacher Chronisten Johannes Rothe erwähnt. Ihre Erbauungszeit, Nutzung und Zerstörung steht unmittelbar im Zusammenhang mit dem thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg (1247–1263). Auch soll sie später nochmals erneuert worden sein, um das Geleit über den Schönleite-Pass am Kleinen Inselsberg zu sichern; als Raubritternest soll sie bis zu ihrer nochmaligen Zerstörung dem Handelsverkehr großen Schaden zugefügt haben. Von der ehemaligen Burganlage ist nach Steinbruch nichts mehr erhalten.

Namensdeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Stolzenburg verweist nach örtlicher Überlieferung auf den prachtvoll und stolz über der Straße stehenden Wachturm.[2]

Lageplan der Burgstelle

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Bienert: «Burgstelle Leuchtenburg» - Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 84.
  • Michael Köhler: «Leuchtenburg» - Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 240.
  • Carl Lerp: Die Sommerfrische Tabarz (Grosstabarz und Kleintabarz) und nächste Umgebung. Ein Führer für Kurgäste und Touristen. Friedrichroda 1889, S. 101–110.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eintrag zu Burg Stolzenburg in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 31. Oktober 2021.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Wartburgkreis, LK Gotha, Kreisfreie Stadt Eisenach. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 2. Erfurt 1999.
  2. Luise Gerbing: Die Flurnamen des Herzogtums Gotha und die Forstnamen des Thüringerwaldes zwischen der Weinstrasse im Westen und der Schorte (Schleuse) im Osten; namens des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde bearb. und hrsg. von Luise Gerbing. Jena G. Fischer, 1910 (archive.org [abgerufen am 23. Mai 2020]).