Straight-Creek-Verwerfung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lage der Straight-Creek-Verwerfung (SCF) und verbundener Verwerfungen in den North Cascades.

Die Straight-Creek-Verwerfung (SCF) ist die bedeutendste nord-süd-orientierte Blattverschiebung im US-Bundesstaat Washington; sie weist einen wenigstens 90 km weiten dextralen (rechtssinnigen) horizontalen Versatz auf. Als wichtige geologische Struktur in den North Cascades trennt sie die prä-känozoischen magmatischen und metamorphen Gesteine der North Cascades im Osten von den jüngeren mit der nordamerikanischen Platte verschmolzenen Terranen im Westen. Die SCF kann von ihrer Kreuzung mit dem Olympic-Wallowa-Lineament (OWL) nahe der Kleinstadt Easton nordwärts bis nach British Columbia hinein verfolgt werden, wo sie mit dem Fraser-River-Verwerfungssystem verschmilzt; das kombinierte System (mehr als 570 km lang) ist als Fraser-/Straight-Creek-Verwerfungssystem (FSCF) bekannt.[1][2][3][4][5]:chap.3,4

Südlich der OWL wurde keinerlei Spur der SCF gefunden. Einige Geologen glauben an eine Fortsetzung im Süden, deren Spuren sämtlich von jüngeren vulkanischen Ablagerungen überdeckt sind. Andere spekulierten darauf, dass sie einfach endet oder die Richtung wechselt und sich gemeinsam mit der OWL fortsetzt[1][6] oder aber anderswo einen Versatz aufweist.[7][4] (siehe Diskussion an anderer Stelle)

Die SCF verschiebt die älteren nordnordwestwärts streichenden Entiat-, Ross-Lake- und Chewack-Pasayten-Verwerfungen, aber nicht verschiedene jüngere Besonderheiten (den Snoqualmie-Batholith, und wahrscheinlich die Barlow-Pass-Vulkane[2]), so dass die Periode der aktiven Blattverschiebung auf vor 47 … 41 Millionen Jahre (im Eozän), unmittelbar nachdem der Keil der Erdkruste, welcher heute die Olympic Mountains trägt, in die Kontinentalgrenze gedrückt wurde, datiert werden kann.[8][2] Es wurde vorgeschlagen, dass die Initiation der SCF durch Ereignisse auf der Kula-Platte ausgelöst worden sein könnten.[5]

Die SCF scheint mit der Darrington-/Devils-Mountain-Verwerfung (DDMF) in Beziehung zu stehen, welche unmittelbar östlich des Südendes von Vancouver Island beginnt und bis zur Kleinstadt Darrington verläuft, sich dann nahezu südwärts wendet, um mit der SCF bis nahe zu deren Kreuzung mit der OWL mit ihr zu konvergieren. Diesen Bogen scheint es auf Grund der sich annähernden Olympic Mountains zu geben. Eine anormale Felsformation (die Helena-Haystack-Melange) gerade nördlich von Darrington wurde mit ähnlichen Gesteinen südlich von Easton in Zusammenhang gebracht, so dass eine erhebliche dextrale Bewegung an der DDMF nahegelegt wurde. Die Bewegung an beiden Verwerfungen scheint gleichzeitig erfolgt zu sein; die Beziehung zwischen den beiden ist noch nicht aufgeklärt.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b R.W. Tabor, V.A., Jr. Frizzell, J.A. Vance, C.W. Naeser: Ages and stratigraphy of lower and middle Tertiary sedimentary and volcanic rocks of the central Cascades, Washington: Application to the tectonic history of the Straight Creek fault. In: GSA Bulletin. 95. Jahrgang, Nr. 1, Januar 1984, S. 26–44, doi:10.1130/0016-7606(1984)95<26:AASOLA>2.0.CO;2.
  2. a b c d J. W. Tabor: Late Mesozoic and possible early Tertiary accretion in western Washington State: the Helena—Haystack mélange and the Darrington—Devils Mountain Fault Zone. In: GSA Bulletin. 106. Jahrgang, Nr. 2, Februar 1994, S. 217–232, doi:10.1130/0016-7606(1994)106<0217:lmapet>2.3.co;2.
  3. R.W. Tabor, V.A. Frizzell, D.B. Booth, R.B. Waitt: Geologic map of the Snoqualmie Pass 60 minute by 30 minute quadrangle, Washington: U.S. Geological Survey Miscellaneous Investigations Map I-2538. [Karte], Maßstab 1:100,000. Hrsg.: U.S. Geological Survey. 2000 (englisch, usgs.gov).
  4. a b E. S. Cheney, N. W. Hayman: Floods, faults, and fire: Geological Field Trips in Washington State and Southwest British Columbia. Hrsg.: P. L. Stelling, D. S. Tucker. Geological Society of America, 2007, Regional tertiary sequence stratigraphy and structure on the eastern flank of the central Cascade Range, Washington, S. 179–208, doi:10.1130/2007.fld009(09).
  5. a b John Figge: Evolution of the Pacific Northwest: An Introduction to the Historical Geology of the Washington State and Southern British Columbia. Northwest Geological Institute, 2009, archiviert vom Original am 19. Dezember 2009;.
  6. P. L. Heller, R. W. Tabor, C. A. Suczek: Paleogeographic evolution of the U.S. Pacific Northwest during Paleogene time. In: Canadian Journal of Earth Sciences. 24. Jahrgang, 1987, S. 1652–1667, doi:10.1139/e87-159.
  7. Eric S. Cheney: Geological map of the Easton area, Kittitas County, Washington. In: Washington Division of Geology and Earth Resources. Open File Report 99-4. Jahrgang, Dezember 1999, S. 11 (dnr.wa.gov (Memento des Originals vom 28. Januar 2010 im Internet Archive) [abgerufen am 29. Januar 2010]): „Maßstab 1:31,680“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dnr.wa.gov
  8. Joseph A. Vance, Robert B. Miller: Another look at the Fraser River-Straight Creek Fault (FRSCF). In: GSA Abstracts with Programs. 24. Jahrgang, 1994, S. 88.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]