Swissmill

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Swissmill
Rechtsform keine (Division)
Sitz Zürich, Schweiz Schweiz
Leitung Romeo Sciaranetti[1][2]
Branche Getreidemühle
Website www.swissmill.ch

Die Swissmill mit Sitz in Zürich ist der grösste Getreidemühlenbetrieb der Schweiz. Sie ist seit 1999 eine Division der Coop-Genossenschaft und Mitglied beim Dachverband Schweizerischer Müller (DSM).

Profil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Swissmill (2007, vor der Aufstockung des Silos)

Swissmill vermahlt jährlich über 200'000 Tonnen Getreide, davon 90 % aus Schweizer Anbau, zu über 100 Sorten Mehle und Griesse. Den grössten Anteil hat Weichweizen zur Brotproduktion. Ausserdem werden Getreideflocken, Mischungen und Spezialitäten hergestellt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtmühle, Sihlquai 306
Anteilschein über 1000 Franken der Mühlengenossenschaft Schweiz. Konsumvereine (MSK) vom 20. Oktober 1945

Swissmill führt seine Geschichte auf eine seit 1843, damals noch ausserhalb der Stadtgrenzen, unterhalb der Lettenbadi und nahe dem Escher-Wyss-Platz, bestehende Mühle zurück.[3] Diese einzig verbliebene von ehemals einer ganzen Reihe Mühlen an der Limmat wurde bald als Stadtmühle bekannt. Michael Maggis Adoptivsohn Eugen Maggi (*1836) mietete ab 1874 die Stadtmühle, welche dann wiederum durch seine Söhne Eugen (* 1868) und Armin 1894 gekauft wurde. 1912 verkauften die Maggis die Mühle an den Verband Schweizerischer Konsumvereine.[4] Die Inbetriebnahme der Grossmühle im Jahr 1913 durch die Mühlengenossenschaft Schweizerischer Konsumvereine (die Eintragung der Mühle als Firma im Handelsregister war am 27. September 1912 erfolgt) an diesem Standort markiert den Beginn der modernen Geschichte des Unternehmens. Erster Direktor wurde Eugen Maggi (* 1868), der aber am 10. Juni 1913[5] unerwartet verstarb.[6]

Mitte der 1940er Jahre wurde das Lagerhaus aufgestockt,[7] in den 1950er Jahren ein Getreidesilo erstellt.[8] Aus dem Verband Schweizerischer Konsumvereine wurde 1969 die Coop Schweiz.

1996 wurde Josef Achermann Vorsitzender der Geschäftsleitung.[Anm. 1][9]

1998 schlossen sich die beiden mehrheitlich zur Coop-Gruppe gehörenden Unternehmen Stadtmühle CMZ Zürich AG und die kleinere waadtländische Minoterie Coop Rivaz zu Swissmill, dem grössten Mühlenunternehmen der Schweiz, zusammen. Gemeinsam erzielen sie CHF 170 Millionen Umsatz, produzieren über 20 % des Schweizer Brotmehls und haben einen Marktanteil von gegen 40 % am Schweizer Teigwarenmehl. Per 31. August 1999 wurde die Genossenschaft Stadtmühle Zürich aufgelöst, die Aktiva und Passiva gingen auf die Coop über. Der Standort Rivaz wurde 2001 aufgegeben, die Anlage in den Folgejahren abgebrochen.[10][11]

2010 hat Romeo Sciaranetti die Geschäftsleitung von Achermann übernommen.[1]

Swissmill ist Gründungsmitglied der 2015 gegründeten Interessensgemeinschaft Bio Schweiz (IG Bio).[12][13]

Ende 2020 hat Coop den Mietern am Sihlquai 280 und 282 gekündigt, da das Gebäude nach einer Totalsanierung den Swissmill-Mitarbeitenden als Labor und Büro dienen soll.[14][15]

Silo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Swissmill-Silo (2016)

Das Getreidesilo von Swissmill wurde ab 2013 (Fertigstellung Herbst 2016) nach Entwurf des Architekturbüros Harder Haas Partner aus Eglisau von 40 auf 118 Meter Höhe aufgestockt und ist damit der höchste Kornspeicher der Welt,[16] das zweithöchste Gebäude in Zürich und eines der höchsten Bauwerke in der Schweiz. Es fasst bis zu 60'000 Tonnen Getreide und ersetzt ein Silo am Basler Hafen St. Johann, das für den Bau des Novartis-Campus abgerissen wurde. Aufgrund seiner Höhe, Lage in der Stadt und nüchternen Gestaltung ist das Silo umstritten.[17][18][19][20] Es wurde mehrmals illegal von einer Rooftopping-Gruppe bestiegen.[21]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Swissmill Tower – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Sciaranetti, Romeo--DB6179. In: Archiv für Agrargeschichte. Abgerufen am 9. November 2023.
  2. Interessenbindungen: Romeo Sciaranetti. in admin.ch
  3. Sibylle Ambs: Im höchsten Getreidesilo der Welt. In: tagblattzuerich.ch. 17. September 2019, abgerufen am 9. November 2023.
  4. Immer wieder Schwung geholt. In: swissmill.ch. Abgerufen am 9. November 2023.
  5. Maggi, Eugen (-1913)--DB6967. In: Archiv für Agrargeschichte. Abgerufen am 9. November 2023.
  6. Geschichte. In: swissmill.ch. Abgerufen am 9. November 2023.
  7. Staatsarchiv Zürich, Z 392.370 Mühlengenossenschaft Schweizerische Konsumvereine, Zürich, 1943-1944 (Dossier)
  8. Staatsarchiv Zürich, Z 392.892 Mühlengenossenschaft Schweizerischer Konsumvereine, Zürich, 1956-1958 (Dossier)
  9. Achermann, Josef (1947-)--DB12. In: Archiv für Agrargeschichte. Abgerufen am 9. November 2023.
  10. Geschichte Swissmill, Website des Quartiervereins Wipkingen
  11. Einträge im Handelsregister gemäss moneyhouse.ch
  12. Verein IG Bio gegründet. Schweizer Bauer, 22. Mai 2015, abgerufen am 8. April 2021.
  13. Bioverarbeiter und Biohändler gründen die IG Bio. In: bioaktuell.ch. 28. Mai 2015, abgerufen am 8. April 2021.
  14. Melanie Wirz: Heftige Kritik an Coop: Büros für Swissmill statt Wohnungen. In: beobachter.ch. 4. Februar 2021, abgerufen am 4. Februar 2021.
  15. Alexandra Aregger, Hüseyin Aydemir: Coop als Eigentümerin: Schreinerei wehrt sich gegen Haus-Rausschmiss. In: nau.ch. 11. Mai 2021, abgerufen am 13. Mai 2021.
  16. Der höhere Henninger-Turm in Frankfurt am Main wurde 2013 abgerissen. Das Silo der Schapfenmühle in Ulm/Donau ist, jeweils bis Gebäudeoberkante gemessen, zwei Meter niedriger, nur inklusive Mobilfunkantenne höher.
  17. Swissmill Tower Zürich: Der höchste Kornspeicher der Welt – watson.ch
  18. BAUWELT – Swissmill-Silo in Zürich
  19. Warum der Swissmill Tower schön ist: Der Campanile an der Limmat polarisiert – NZZ Feuilleton: Kunst und Architektur
  20. Swissmill-Turm: 118 Meter Hässlichkeit – NZZ NZZ am Sonntag
  21. VICE Staff: Wir haben Urban Explorer gefragt, warum sie sich dem Tod aussetzen. In: Vice. 3. April 2019, abgerufen am 29. Februar 2020.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Josef Achermann war u. a. von 1988 bis 1993 Direktor der Eidgenössischen Getreideverwaltung, von 1993 bis 1996 Vizedirektor beim Bundesamt für Landwirtschaft und bis 2019 Präsident von Réservesuisse.