Syncopatio

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Syncopatio ist eine historische Bezeichnung für das musikalisch-rhythmische Gestaltungsmittel der Synkope. Eingeführt wurde der lateinische Ausdruck in diesem Sinne 1613 von Johannes Nucius anstelle des älteren Ausdrucks Syncopa.[1]

In der Tradition der Figurenlehre wurde die Syncopa bzw. Syncopatio unterschiedlich kommentiert und katalogisiert.

Christoph Bernhard verwendet Syncopatio in einer engeren Bedeutung für die Synkopendissonanz samt ihrer Vorbereitung.[2] In diesem Sinne hatte zuvor bereits Joachim Burmeister Syncopa definiert.[3]

Andere Theoretiker des 17. und 18. Jahrhunderts sprechen eine Beziehung zwischen Syncopatio und Dissonanz entweder nicht ausdrücklich an, oder nennen sowohl die Möglichkeit einer Syncopatio ohne, als die einer mit Synkopendissonanz.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dietrich Bartel: Handbuch der musikalischen Figurenlehre. Laaber, Laaber-Verlag 1985, ISBN 3-89007-028-0.
  • Hans Heinrich Eggebrecht: Meyers Taschenlexikon Musik Bd. 3, Mannheim/Wien/Zürich 1984, ISBN 3-411-01995-6.
  • Musik und Rhetorik, in: Musik in Geschichte und Gegenwart, Sachteil Bd. 6, Sp. 831.
  • Rhetoric and music, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Bd. 21, S. 266.
  • Syncopatio, in: Wilibald Gurlitt, Hans Heinrich Eggebrecht (Hrsg.): Riemann Musiklexikon (Sachteil). B.Schott’s Söhne, Mainz 1967, S. 927 f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johannes Nucius: Musices poeticae. Neisse 1613. Siehe Bartel 1985, S. 269.
  2. Christoph Bernhard: Tractatus compositionis augmentatus, Kap. 19: „Die Syncopation, welche etliche eine Ligatur nennen ist, wenn eine rückende Note gegen eine Consonantz und Dissonantz stehet.“ Siehe auch Kap. 20, 28 und 38.
  3. Joachim Burmeister: Hypomnematum Musicae Poeticae. Rostock 1599.
  4. Siehe Bartel 1985, S. 262–269. Außerdem: Heinrich Christoph Koch: Musikalisches Lexikon. Frankfurt 1802, Sp. 1465.