T2-Tanker

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Der T2-Tanker Hat Creek im August 1943
Der T2-Tanker Schenectady brach aufgrund von Metallversprödung in zwei Teile

Der Tankschiffstyp T2, oder einfach T2-Tanker, war ein Serien-Frachtschiffstyp, der während des Zweiten Weltkrieges auf verschiedenen Werften in den Vereinigten Staaten gebaut wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schiffstyp entstand von 1939 bis 1945 in 525 Einheiten[1] und vier Ausführungen. Der T2 galt damals als einer der besten Handelsschiffsentwürfe. Viele dieser Schiffe blieben auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch für mehrere Jahre im Einsatz, einige jedoch mit einer neuen Mittelschiffsektion und neuer Antriebsanlage. Die Esso Manchester, ex Santiago, vom Typ T2-SE-A1 der Sun Shipbuilding and Drydock Company in Chester, Pennsylvania, mit dem Baujahr 1944 blieb nahezu unverändert bis zu ihrer Verschrottung im Jahr 1963 in Dienst. Insbesondere in den ersten Jahren der Containerisierung wurde eine größere Anzahl von T2-Tankern zu Containerschiffen umgebaut. Verglichen mit Umbauten anderer Schiffstypen stellten sich die T2-Umbauten hierbei als sehr geeignet heraus.

T2-Grundentwurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundlage des T2-Standardtankers waren die beiden 1939 gebauten Tanker Mobilfuel[2] und Mobillube[3]. Die beiden von der Werft Bethlehem-Sparrows Point Shipyard in Maryland gebauten Schiffe wurden von einer Dampfturbine mit 12.000 PS, die auf einen Einzelpropeller wirkt, angetrieben. Sechs weitere Schiffe dieses Typs entstanden bei der Werft als Zivilbauten, wurden aber nach dem Angriff auf Pearl Harbor von der United States Navy übernommen.

T2-A-Entwurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der T2-A-Tankertyp hatte größere Abmessungen und erreichte eine höhere Maximalgeschwindigkeit als der Grundentwurf.

T2-SE-A1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bei weitem am zahlreichsten gebaute T2-Typ war der T2-SE-A1-Tanker, der ab 1940 als Zivilentwurf von der Werft Sun Shipbuilding Company für die Standard Oil Company in New Jersey entstand. Bei ihnen wurde ein turboelektrischer Antrieb mit 6000-Wellen-PS und einer Maximalleistung von 7240 PS verbaut, was eine Geschwindigkeit von 15 Knoten erlaubte. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor veranlasste die United States Maritime Commission den Bau dieses Schiffstyps in großer Anzahl, um eine Versorgung der US-Kriegsschiffe sicherzustellen. Es wurden 481 Schiffe dieses Typs von den Werften Alabama Drydock and Shipbuilding Company in Mobile (Alabama), der Swan Island Werft der Kaiser Company in Portland (Oregon), Marinship Corp. in Sausalito, Kalifornien und der Sun Shipbuilding in Chester (Pennsylvania) gebaut.

T2-SE-A2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die T2-SE-A2-Version wurde ausschließlich von der Werft Marinship in Sausalito gebaut und war nahezu identisch mit der T2-SE-A1-Version. Der wesentliche Unterschied bestand im leistungsstärkeren Antrieb mit 10.000 statt 7.240 PS.

T2-SE-A3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die T2-SE-A3-Version wurde ebenfalls ausschließlich von der Werft Marinship in Sausalito gebaut und war im Wesentlichen baugleich zur Variante T2-SE-A2. Die Besonderheit dieser Version bestand in der Ausstattung als Marinetanker der US-Navy.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Technische Daten T2-Tanker
Ausführung Werften Vermessung Tragfähigkeit Länge über Alles Breite Tiefgang Antrieb Leistung Geschwindigkeit
T2 Bethlehem-Sparrows Point Shipyard 10.221 BRT 15.800 t 152,86 m 20,80 m Dampfturbine 12.000 PS 16,5 Knoten
T2-A Bethlehem-Sparrows Point Shipyard 10.600 BRT 16.300 t 160,32 m 20,80 m Dampfturbine 12.000 PS 16,5 Knoten
T2-SE-A1 Alabama Drydock and Shipbuilding Company, Swan Island Werft, Marinship, Sun Shipbuilding and Drydock Company 10.448 BRT 16.300 t 159,50 m 20,80 m turboelektrisch 7240 PS 15 Knoten
T2-SE-A2 Marinship 10.500 BRT 16.300 t 159,50 m 20,80 m turboelektrisch 10.000 PS 16 Knoten
T2-SE-A3 Marinship 10.500 BRT 16.300 t 159,50 m 20,80 m turboelektrisch 10.000 PS 16 Knoten

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schönknecht, Rolf; Laue, Uwe: Hochseefrachter der Weltschiffahrt. Band 2. transpress Verlag, Berlin 1988, ISBN 3-344-00282-1, S. 126.
  2. Schiffsdaten auf Miramar Ship Index (englisch)@1@2Vorlage:Toter Link/www.miramarshipindex.org.nz (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Schiffsdaten auf Miramar Ship Index (englisch)@1@2Vorlage:Toter Link/www.miramarshipindex.org.nz (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lane, Frederic Chapin: Ships for Victory: A History of Shipbuilding under the U.S. Maritime Commission in World War II. Johns Hopkins Press, Baltimore 2001, ISBN 978-0-8018-6752-1.
  • Standardtanker des Zweiten Weltkriegs in: Die Seekiste 2/1951, S. 94/95
  • Zuidhoek, Arne: Schip van de eeuw. De Liberty, Victory, C3 en alle verdere standardschepen onder nederlandse flag - WW II-standard ships flying the colours of the Netherlands. Uitgeverij de Fontein, Baarn 2001, ISBN 90-261-1743-4.
  • Tony Gibbons: Die Schiffe der Welt, Bassermann Verlag 2007, ISBN 978-3-8094-2186-3, Seite 161

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]