Tantal(IV)-iodid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Tantal(IV)-iodid
_ Ta4+ 0 _ I
Allgemeines
Name Tantal(IV)-iodid
Andere Namen

Tantaltetraiodid

Verhältnisformel TaI4
Kurzbeschreibung

schwarzer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 14693-80-2
Wikidata Q15632854
Eigenschaften
Molare Masse 688,57 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

398 °C[1]

Löslichkeit

reagiert mit Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Tantal(IV)-iodid ist eine anorganische chemische Verbindung des Tantals aus der Gruppe der Iodide.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tantal(IV)-iodid kann durch Reaktion von Tantal(V)-iodid mit Aluminium, Magnesium oder Calcium bei 380 °C gewonnen werden. Dabei entsteht als stabiler Bodenkörper auch Ta6I14. Die Darstellung eines sehr reinen kristallisierten Tantal(IV)-iodid ist dadurch schwierig.[1]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tantal(IV)-iodid ist ein schwarzer Feststoff. Er besitzt eine Kristallstruktur isotyp zu der von Niob(IV)-iodid.[1] Einkristallines Tantal(IV)-iodid wurde erstmals 2008 von Rafal Wiglusz und Gerd Meyer als Zufallsprodukt einer Umsetzung in einer Tantalampulle erhalten, die eigentlich zu dem Produkt Rb(Pr6C2)I12 führen sollte.[4] Das Einkristall besitzt eine trikline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P1 (Raumgruppen-Nr. 2)Vorlage:Raumgruppe/2 mit zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle (a = 707,36 pm, b = 1064,64 pm, c = 1074,99 pm, α = 100,440°, β = 89,824° und γ = 104,392°). Die Kristallstruktur unterscheidet sich von dem anderer Übergangsmetalltetraiodide, die meist eine MI4/2I2/1-Kettenstruktur besitzen, da sie aus TaI6-Oktaedern besteht, die über eine gemeinsame Fläche zu einem Dimer verbrückt sind. Zwei solcher Dimere verbrücken über eine gemeinsame Kante zu einem Tetramer.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie. 3., umgearb. Auflage. Band 3. Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1455.
  2. W. M. Haynes (Hrsg.): CRC handbook of chemistry and physics. A ready-reference book of chemical and physical data. Begründet von David R. Lide. 93. Auflage. CRC Press, Boca Raton 2012, ISBN 978-1-4398-8049-4, S. 4–93 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Gerd Meyer, Rafal Wiglusz, Ingo Pantenburg, Anja-Verena Mudring: Tantalum(IV) Iodide, TaI4: A Molecular Solid Consisting of Dimers of Dimers, Ta4I16. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 634, 2008, S. 825–828, doi:10.1002/zaac.200700529.
  5. Katja Habermehl; Neue Untersuchungen an Halogeniden des Niobs und Tantals (PDF; 3,9 MB), urn:nbn:de:hbz:38-31032, 22. April 2010.