Tatra V 750

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Tatra V 750
Basisinformation
Hersteller Tatra
Modell Tatra V 750
Vorgängermodell Tatra 57 K und
Tatra 75
Nachfolgemodell Tatra V 799
Technische Daten
Motor Vierzylinder-Boxermotor mit Luftkühlung
Hubraum 1688 cm³
Leistung 32 PS (24 kW)
Geschwindigkeit 80 km/h
Antriebsformel 4 × 4

Der Tatra V 750 war ein leichter Geländewagen und Nachfolger des Tatra 57 K, der auf Basis von Teilen des Typs 75 vom Tatrawerk in Nesselsdorf 1935 herausgebracht wurde.

Lorraine 72 mit luftgekühltem Tatra-Motor

Entstehung und Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Tatra wurden schon in den 1920er-Jahren Fahrzeuge mit Zentralrohrrahmen gebaut. Die Entwicklung bei Tatra wurde maßgeblich von Hans Ledwinka beeinflusst. Leichte Geländefahrzeuge mit Allradantrieb entstanden bei Tatra zur Anpassung der Fahrzeugproduktion auf dem Hintergrund von Anfragen für Militärfahrzeuge und den absehbaren Vorgaben zur Aufrüstung der Wehrmacht. Die Produktion von Militärfahrzeugen sollte die Beschäftigung der Tatrawerke absichern. Die spätere Kontingentierung der Automobilindustrie durch den Schell-Plan (1939) zeichnete sich schon Anfang der 1930er-Jahre für Fahrzeughersteller ab.

Basierend auf den Erfahrung mit dem Modell Tatra 57 K und der Technik des Tatra 75 bekam das Fahrzeug einen obengesteuerten, luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor mit 1688 cm³ Hubraum und 32 PS (23,5 kW) Leistung. Der Motor mit Leichtmetall-Zylinderköpfen trieb über eine Einscheiben-Trockenkupplung und ein Vierganggetriebe mit Vorgelege die Hinterräder an, was acht Vorwärtsgänge und zwei Rückwärtsgänge bot. Ein Allradantrieb war zuschaltbar. Die erreichbare Höchstgeschwindigkeit des ca. 1050 kg schweren Wagens lag bei 80 km/h. Das Fahrgestell hatte ein Zentralrohr, eine Vorderachse mit zwei Querblattfedern und eine gelenklose Pendelachse hinten, ebenfalls mit Querblattfeder.

Für den Tatra V 750 gab ausschließlich einen offenen, 4-sitzigen Kübelwagenaufbau. Nachfolger dieses Modells war ab 1938 der Typ V 799.

Weitere Allrad-Entwicklungen mit Zentralrohrrahmen wurden zum Teil von den Tatra-Entwicklungen abgeleitet. Dies ist insbesondere für das Fahrzeugmodell Lorraine 72 von Lorraine-Dietrich bekannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mojmír Stojan: Tatra v archivní dokumentaci : průvodce historií a dokumentací automobilů Tatra = Tatra in archive documentation : guide through history and documentation of Tatra automobiles. MS Press, Brünn 2013, ISBN 80-87191-01-3 (tschechisch).
  • Radomír Zavadil: Vojenské automobily Tatra v letech 1918 až 1945 : osobní automobily = Tatra military vehicles from 1918 to 1945. 1. Auflage. Jacab, Bučovice 2007, ISBN 80-87161-00-9, S. 35–39 (tschechisch, Seitenangaben aus Band II).
  • Евгений Кочнев: Хребтовые рамы, воздушные оппозиты и дизели V12 на службе Вермахта: Tatra Второй мировой. (Tatra im Zweiten Weltkrieg). kolesa.ru, archiviert vom Original am 25. April 2021; abgerufen am 24. Mai 2023 (russisch, Artikel über die Geländewagenentwicklungen bei Tatra).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fotografien: Tatra V750 (1937), bei favcars.com

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schmarbeck, Wolfgang: Tatra – Die Geschichte der Tatra-Automobile, Verlag des Internationalen Auto- und Motorrad-Museums Deutschland, Bad Oeynhausen (1977)