Fritz Skarbovskis

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Fritz Skarbovskis (* 1944 in Dresden; † 19. Januar 2016) war ein Dresdner Imbissverkäufer. Seit 1999 stand er mit seinem roten, zum Imbissstand umgebauten Tempo Hanseat auf dem im Wiederaufbau befindlichen Neumarktareal in Dresden, aus dem er Bratwurst verkaufte.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fritz Skarbovskis im Verkaufsgespräch mit Kunden
Imbissstand von Tempo-Fritz am Neumarkt (2012)

Nach einer Lehre im Dresdner Flugzeugwerk in Klotzsche und einer Tätigkeit im Dresdner Kulturamt[2] eröffnete Skarbovskis in den 1980er Jahren in Niederpoyritz eine private Töpferei. Nach der deutschen Wiedervereinigung, als Skarbovskis wegen mangelnder Konkurrenzfähigkeit seine Töpferei schließen musste, entwickelte er gemeinsam mit dem Verkehrsmuseum Dresden das Konzept eines Imbissstandes, der passend zum Museumsthema auf einem historischen Fahrzeug aufgebaut wurde. Beim bewusst gewählten Dreirad Tempo Hanseat handelte es sich zwar nicht um einen Oldtimer aus dem Hamburger Tempo-Werk, sondern um einen indischen Bajaj Tempo, gleichwohl konnte die Marke „Tempo“ verwendet werden.[1]

Mit diesem roten Imbissstand inmitten des im Wiederaufbau befindlichen Neumarktareals zwischen Frauenkirche, Verkehrsmuseum und Kulturpalast zog „Tempo-Fritz“, wie er ab etwa 2002 genannt wurde, seit 1999 Einheimische, Touristen, Bauarbeiter, aber auch Persönlichkeiten wie die Puhdys und Sigmund Jähn an.[3][1] Dabei hatte er immer wieder Konflikte mit den Behörden, die oftmals tagelang die Dresdner Öffentlichkeit beschäftigten. Insgesamt musste er innerhalb von 10 Jahren – zwischen 1999 und 2009 – durch Behörden und den Baufortschritt bedingt, 13 Mal den Standort wechseln.[1]

Mit einem extra zu diesem Zweck umgebauten und in den Dresdner Stadtfarben lackierten zweiten Imbiss-Tempo war er im Mai 2009 als Repräsentant der Stadt Dresden – ein Vorschlag der Oberbürgermeisterin Helma Orosz – zwei Wochen in Dresdens Partnerstadt Hamburg. Zur gleichen Zeit lief im Hamburger Museum der Arbeit die Sonderausstellung „Tempo! Auf drei Rädern ins Wirtschaftswunder“.[4]

Er starb im Januar 2016 nach einer Operation und wurde auf einem anonymen Urnenfeld des Heidefriedhofs bestattet.[5] Fritz Skarbovskis, dessen Mutter aus Riga stammte, war zweimal verheiratet und hatte mit beiden Ehefrauen insgesamt fünf Kinder.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Fritz Skarbovskis, Firma Tempo-Fritz, Dresden. 10 Jahre „Tempo-Fritz“ – 10 Jahre Kampf mit bürokratischen Hürden. Werner-Bonhoff-Stiftung, April 2010, abgerufen am 19. Januar 2017.
  2. Anna Hoben: Tempo-Fritz hat sich auf den Weg gemacht. In: Sächsische Zeitung. 22. Januar 2016, abgerufen am 12. August 2021.
  3. Christoph Springer: Kult-Imbiss-Betreiber – Ein Dresdner Original: Tempo-Fritz ist tot. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 22. Januar 2016, abgerufen am 19. Januar 2017.
  4. Fritz Skarbovskis: Jetzt fährt Tempo-Fritz nach Hamburg! In: Tempo-Fritz.blogspot.de. 6. Mai 2009, abgerufen am 19. Januar 2017.
  5. Katrin Koch: Dresdner Imbissbuden-Original beerdigt. In: Dresdner Morgenpost. 4. März 2016, abgerufen am 19. Januar 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]