Tera de Marez Oyens

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Tera de Marez Oyens (geboren als Woltera Gerharda Wansink am 5. August 1932 in Velsen; gestorben am 29. August 1996 in Hilversum) war eine niederländische Komponistin und Dirigentin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wuchs mit ihrer Schwester bei den Eltern auf. Aufgrund ihrer musikalischen Begabung studierte sie am Conservatorium van Amsterdam und erhielt Klavierunterricht bei Jan Odé, Violinunterricht bei Jan Henrichs und Camille Jacobs sowie Komposition bei Felix Hupka. Tera de Marez Oyens schloss das Studium 1953 ab. Sie heiratete ihren Klaviertutor, den Komponisten Gerrit de Marez Oyens (1922–2013) und wurde Kantorin an Hilversums Conservatorium.

Tera de Marez Oyens war 1975 die erste Dirigentin des Overijssel Philharmonic Orchestra. Von 1978 bis 1988 war sie (erneut als erste Frau) Dozentin für Komposition und moderne Musik am Konservatorium in Zwolle, wo sie Wert darauf legte, dass Studenten eigene Stile entwickelten. Auch nach Ende ihrer Tätigkeit als Dozentin lehrte sie weiter als Gastdozentin in verschiedenen Institutionen.

Nach ihrer Scheidung von ihrem ersten Ehemann war sie mit dem Politologen und Philosophen Menachem Arnoni (1922–1982) verheiratet. Trotz schwerer Krankheit heiratete sie in dritter Ehe 1996 den Cartoonisten Marten Toonder.

Grab von Tera de Marez Oyens (mittig)

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie schrieb über 200 Musikstücke verschiedenster Art, darunter solche für kirchliche Zwecke sowie im Auftrag von Rundfunksendern und des niederländischen Kulturministeriums.

Ihre ersten Werke waren Kammermusik und Liederzyklen, dann auch Stücke für Jugendgruppen. Eine 1960 verfasste Melodie für ein Stück von Huub Oosterhuis fand in einer Übersetzung von Dieter Trautwein als EG 427 Eingang in das Evangelische Gesangbuch in Deutschland. Sie verfasste in der Zeit bis 1973 für ihre Reformierte Kirchengemeinde 14 Melodien für Liedtexte unter anderem von Muus Jacobse, Willem Barnard und Ad den Besten.

In den 1960er Jahren entdeckte sie ihr Interesse an elektronischer Musik und studierte mit Gottfried Michael Koenig am Institute of Sonology in Utrecht.

Nach dem Tod ihres zweiten Ehemanns 1982 widmete sie sich wieder stärker der eigenen Komposition und verfasste etwa The Odyssey of Mr. Good-Evil (1981).

1988 nahm sie mit Stücken an der Scheveningen International Competition für Cellokompositionen teil. 1989 weilte sie auf Einladung der Georgia State University in Atlanta. 1995 wurde sie für eine Komposition anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Vereinten Nationen angefragt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helen Metzelaar: Tera de Marez Oyens [née Wansink]. In: Grove Music Online, bearbeitet von Deane Root (abgerufen am 17. September 2014; Bezahlschranke).
  • Tera de Marez-Oyens-Stiftung: Biographie