Thallium(I)-chlorid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Thallium(I)-chlorid
_ Tl+ 0 _ Cl
Kristallsystem

kubisch

Allgemeines
Name Thallium(I)-chlorid
Verhältnisformel TlCl
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7791-12-0
EG-Nummer 232-241-4
ECHA-InfoCard 100.029.311
PubChem 24642
DrugBank DB09316
Wikidata Q425234
Eigenschaften
Molare Masse 239,84 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

7,0 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

430 °C[1]

Siedepunkt

806 °C[1]

Dampfdruck

13 mbar (522 °C)[1]

Löslichkeit

schwer in Wasser (3,18 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Brechungsindex

2,247[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300+330​‐​373​‐​411
P: 273​‐​301+310+330​‐​304+340+310​‐​314[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Thallium(I)-chlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thalliumverbindungen und Chloride.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-chlorid kommt natürlich als Mischform mit Thallium(I)-bromid in Form des sehr seltenen Minerals Lafossait vor.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-chlorid lässt sich durch Reaktion von Thallium(I)-sulfat oder Thallium(I)-nitrat mit Salzsäure gewinnen.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-chlorid ist ein weißer nicht brennbarer Feststoff, welcher schwer löslich in Wasser ist.[1] Er ist frisch hergestellt vollkommen farblos, wird am Licht aber violett. Er besitzt eine Kristallstruktur vom Cäsiumchlorid-Typ (a = 383,4 pm).[4]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(I)-chlorid dient zur Herstellung Zweikernkomplexverbindungen (Tl-Cyclodiphosphazane), die interessante Metall-Metall-Wechselwirkungen besitzen.[5] Das Chlorid des Tl-201 kann für die Myokardszintigrafie eingesetzt werden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Thallium(I) chloride – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j Eintrag zu Thallium(I)-chlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Crystals, S. 10-248.
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag thallium compounds, with the exception of those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. a b Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 876.
  5. Datenblatt Thallium(I)-chlorid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 12. Dezember 2010 (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Name nicht angegeben