Thallium(III)-bromid

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Allgemeines
Name Thallium(III)-bromid
Andere Namen

Thalliumtribromid

Summenformel TlBr3
Kurzbeschreibung

gelblicher Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13701-90-1
EG-Nummer 237-232-9
ECHA-InfoCard 100.033.833
PubChem 83669
Wikidata Q4096895
Eigenschaften
Molare Masse 444,09 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,65 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

40 °C[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser und Ethanol[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​330​‐​373​‐​411
P: ?
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−250 kJ·mol−1 [5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Thallium(III)-bromid ist eine anorganische chemische Verbindung des Thalliums aus der Gruppe der Bromide.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(III)-bromid-tetrahydrat kann durch Reaktion einer wässrigen Suspension von Thallium(I)-bromid mit Brom bei 30 bis 40 °C gewonnen werden.[1]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thallium(III)-bromid kommt nur als Hydrat vor, da das wasserfreie Salz unbeständig ist. Sein Tetrahydrat ist ein schwach gelblich gefärbter Feststoff, der in Form von langen Nadeln vorliegt und in Wasser leicht löslich ist. Er schmilzt bei 40 °C, jedoch beginnt bei 30 °C an Luft Zersetzung in dunkelgelbes Thallium(I,III)-bromid unter Abgabe von Wasser und Brom. Im Vakuum erfolgt dies schon bei Zimmertemperatur.[1][6] Mit Alkalibromiden bildes es diverse Bromido-Komplexe, wie z. B. das Rb[TlBr4] oder auch das Rb3[TlBr6].

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lösungen von Thallium(III)-bromid sind starke Oxidationsmittel und werden als solche in der organischen Chemie und Organometallchemie verwendet.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 874.
  2. a b William M. Haynes: CRC Handbook of Chemistry and Physics, 93rd Edition. CRC Press, 2012, ISBN 1-4398-8049-2, S. 4–94 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Eintrag zu Thalliumverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 14. November 2022. (JavaScript erforderlich)
  4. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Thalliumverbindungen mit Ausnahme der namentlich in diesem Anhang bezeichneten im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 14. November 2022. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 1393 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Egon Wiberg, Nils Wiberg: Inorganic Chemistry. Academic Press, 2001, ISBN 0-12-352651-5, S. 1033 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. A.J. Downs: Chemistry of Aluminium, Gallium, Indium, and Thallium. Springer, 1993, ISBN 0-7514-0103-X, S. 137 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).