The Book of Unwritten Tales 2

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The Book of Unwritten Tales 2
Entwickler King Art
Publisher The Adventure Company
Nordic Games
Leitende Entwickler Jan Theysen
Komponist Benny Oschmann
Veröffentlichung 15. Februar 2015
Plattform Android, Linux, Mac OS X, Nintendo Switch, PlayStation 3, PlayStation 4, Wii U, Windows, Xbox 360, Xbox One
Spiel-Engine Unity
Genre Point-and-Click-Adventure
Steuerung Maus (PCs)
Gamepad (Konsolen)
Medium DVD, Download
Sprache Deutsch, Englisch
Altersfreigabe
USK
USK ab 12 freigegeben
USK ab 12 freigegeben
PEGI
PEGI ab 12 Jahren empfohlen
PEGI ab 12 Jahren empfohlen
PEGI-Inhalts-
bewertung
Gewalt, Schimpfwörter, Sex

The Book of Unwritten Tales 2 ist ein Point-and-Click-Adventure des Bremer Entwicklungsstudios King Art, das ab Februar 2015 vom Publisher Nordic Games für verschiedene Computer- und Konsolensysteme veröffentlicht wurde. Es ist der Nachfolger des Adventures The Book of Unwritten Tales desselben Entwicklungsstudios.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handlung setzt ein Jahr nach dem Ende des Vorgängers ein und spielt wieder in der Fantasywelt Aventásien. Sie dreht sich erneut um die drei befreundeten Helden des Vorgängers, die zu Beginn des Spiels getrennte Wege gehen: Der Gnomenmagier Wilbur Wetterquarz hat gerade eine Stelle als Lehrer an der Magieschule in Seefels angetreten, die Elfenprinzessin Ivodora Eleonora Clarissa (kurz „Ivo“) ist schwanger, ohne jemals Sex gehabt zu haben, und der Pirat Nathaniel „Nate“ Bonnett versucht, ein magisches Artefakt zu stehlen. In der Spielwelt Aventásien geht derweil Merkwürdiges vor sich: Eine Art magische Seuche verwandelt Lebewesen in pinkfarbene Dinge. Gleichzeitig tobt in der Universitätsstadt Seefels ein Wahlkampf um den Posten des Erzmagiers – Amtsinhaber Alastair ist ein Gönner Wilburs, Konkurrentin Cybill van Buren ist eine vermögende Intrigantin, die Wilbur im Wahlkampf instrumentalisieren will. Als der Gnom dann beschuldigt wird, Erzmagier Alastair ermordet zu haben, beginnen die Pfade der drei Protagonisten sich zu kreuzen.

Spielprinzip und Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

The Book of Unwritten Tales 2 ist ein 3D-Point-and-Click-Adventure. Aus Polygonen zusammengesetzte, dreidimensionale Figuren agieren in ebenfalls dreidimensionalen Kulissen; im Hintergrund werden gelegentlich (z. B. bei weit entfernten Landschaften) handgezeichnete Bilder eingebunden und durch Parallaxscrolling relativ zu den Objekten im Vordergrund bewegt. Zum Einsatz kam die Unity-Engine, während für die beiden Vorgänger noch OGRE verwendet wurde. Mit der Maus kann der Spieler seine Spielfigur durch die Örtlichkeiten bewegen und mit den Maustasten Aktionen einleiten, die den Spielcharakter mit seiner Umwelt interagieren lassen. Wilbur, Ivo und Nate können so Gegenstände finden, sie auf die Umgebung oder andere Gegenstände anwenden und mit NPCs kommunizieren. Mit fortschreitendem Handlungsverlauf werden weitere Orte freigeschaltet. Die Kamera zeigt dabei das Geschehen aus einer frontalen Perspektive; verlässt der Spieler innerhalb eines Raumes das Sichtfeld, bewegt sich die Kamera in die jeweilige Richtung mit. Dialoge finden über kontextbezogene Auswahlmenüs statt. Wenn der Handlungsverlauf es erfordert, kann zwischen den Spielcharakteren hin- und hergeschaltet werden, wobei die Charaktere zum Teil miteinander agieren müssen und zeitweilig auch Nates Begleiter „Vieh“, ein menschengroßes, plüschtierartiges Wesen, gesteuert werden kann. Zwischensequenzen finden größtenteils in Spielgrafik statt. In statischen Szenen wird die berechnete Grafik teilweise durch Projektionsmapping und händische Nachbearbeitung aufgepeppt.[1] Ein Markenzeichen von The Book of Unwritten Tales 2 wie auch der gesamten Spieleserie sind zahlreiche humoristische Anspielungen auf populäre Klischees der Geek-Kultur, hier insbesondere Rollenspiele, sowie auf Elemente der Populärkultur.

Produktionsnotizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die grundlegende Finanzierung des Spiels erfolgte durch den Publisher Nordic Games. Um eine bessere Spielqualität abliefern zu können, lancierte das Entwicklungsstudio King Art im Februar 2014 eine Crowdsourcing-Kampagne auf der Plattform Kickstarter, bei der innerhalb von vier Wochen 65.000 US-Dollar eingenommen werden sollten. Mit diesem Betrag sollte eine grafische Überarbeitung, z. B. das Projektionsmapping, finanziert werden.[2] Außerdem wurden sogenannte „Stretch Goals“ veröffentlicht, Erweiterungen des ursprünglichen Spiel- bzw. Veröffentlichungskonzepts, die bei Erreichung vordefinierter Finanzierungsziele umgesetzt werden sollten. Insgesamt konnten 170.000 US-Dollar eingenommen werden, wodurch an Stretch Goals unter anderem eine Ergänzung des Spiels um optionale, für die Lösung nicht erforderliche Rätselstränge sowie eine Aufnahme des Spielsoundtracks durch ein Orchester finanziert werden sollten.[3] Das Spiel wurde ab September 2014 kapitelweise als Early-Access-Software über die Download-Plattform Steam veröffentlicht. Eine Veröffentlichung des fertigen Spiels erfolgte für PCs im Februar 2015 sowohl über digitale Kanäle (neben Steam auch GOG) als auch über analoge Vertriebswege wie Einzelhändler oder Online-Versandhändler. Die Version für PlayStation und Xbox wurde im September des gleichen Jahres veröffentlicht, die Wii-U-Version folgte im Juni 2016.

Ein Teil der Charakterzeichnungen stammt von Marvin Clifford, einem der Schöpfer des Webcomics Shakes und Fidget. Als Sprecher der deutschen Fassung wurden unter anderem Joseline Gassen, Oliver Rohrbeck, Udo Schenk, Marion von Stengel, Bernd Vollbrecht, Bodo Wolf, Dietmar Wunder und Santiago Ziesmer verpflichtet. Für die englische Lokalisation zeichnete das Londoner Studio Outsource Media verantwortlich, das ebenfalls namhafte Sprecher einsetzte. So wird Nate Bonnett von Doug Cockle gesprochen, dem Geralt aus der Rollenspielserie The Witcher, und die Rolle eines Gegenspieler Wilburs wurde von Tim Bentinck übernommen. Der von Benny Oschmann komponierte Soundtrack wurde, wie im Rahmen der Erreichung des entsprechenden Stretch Goals angekündigt, von den Prager Philharmonikern eingespielt.

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Synchronisation entstand unter Leitung von Marco Rosenberg bei der Lauscherlounge GmbH, Berlin.

Rolle Synchronsprecher[4]
Wilbur Wetterquarz Oliver Rohrbeck
Ivo Marion von Stengel
Nate Bonnett Dietmar Wunder
Vieh/Geist/Diverse Kreaturen Marco Rosenberg
Ivos Mutter Joseline Gassen
Ivos Vater Rainer Fritzsche
Rémi deDumas Bernd Vollbrecht
Jorge/Papagei Santiago Ziesmer
Herr Fuchs/Hausmeister-Troll Udo Schenk
Erzmagier/Meister Markus/Zloff Bodo Wolf
Anton Schildträger Stefan Krause
Esther Regina Lemnitz
Arbor/Munkus Detlef Bierstedt
Tutorial/Medizinbuch/Gott der Geschichten/Roter Pirat Helmut Krauss
Direktor Bloch Robert Missler
Chantal van Buren/Straßenjunge/Blondine Angelina Geisler
Djinn/Gott des Humors Uwe Büschken
Gulliver Michael Iwannek
Ethel/Cybil van Buren Philine Peters-Arnolds
Timmy Mauskovitz Gerald Schaale
Kopfgeldjäger/Magische Schiefertafel/Protestlerin Maria Koschny

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertungen
PublikationWertung
PS4SwitchWindowsXbox One
4Players79[1]k. A.k. A.79
Adventure-Treffk. A.k. A.89 %[5]k. A.
GameStark. A.k. A.81[6]k. A.
Metawertungen
Metacritic63[7]77[8]80[9]79[10]

Aus insgesamt 67 aggregierten Wertungen erzielt The Book of Unwritten Tales 2 auf Metacritic je nach System Wertungen zwischen 63 (PlaySation-4-Version)[7] und 80 (PC-Version).[9]

Das Magazin 4Players lobte die visuelle und akustische Präsentation, den Humor und die mit etwa 20 Stunden zum Erscheinungszeitpunkt hohe Spielzeit von The Book of Unwritten Tales 2, vermisste aber Dynamik in der anfänglichen Storyentwicklung und kritisierte ein Breittreten der Story durch unzureichend kontextuierte Rätsel und belanglose Details. Insgesamt sah das Magazin ein „rundes Fantasy-Abenteuer mit sympathischen Figuren, selbstironischen Gags, durchdachten Rätseln und toller Präsentation“.[1] Das Fachmagazin Adventure-Treff hob die dynamische Erzählweise mit Zeitsprüngen durch die Erlebnisse der drei Protagonisten positiv hervor, ebenso eine „gelungene Charakterzeichnung und -entwicklung“ und einen „herrlich trockenen Humor“. Kritisiert wurde das „ein wenig plötzliche“ Ende des Spiels.[5] Die GameStar lobte Setting, Skript und Dialoge, kritisierte aber eine bisweilen „langatmige Erzählweise“, unoriginelle Rätsel sowie die wenigen Neuerungen gegenüber den beiden Vorgängerspielen. Insgesamt sei The Book of Unwritten Tales 2 „zwar keine Adventure-Revolution, aber ein unterhaltsames Spiel für gemütliche Knobelabende“.[6]

2015 wurde The Book of Unwritten Tales 2 in den Kategorien „Bester Sound“ und „Bestes Konsolenspiel“ mit dem Deutschen Entwicklerpreis ausgezeichnet. Die Leser des Adventure-Treff wählten das Spiel zum Spiel des Jahres 2015.[11] Bei den „Aeggie Awards“ des Fachmagazins Adventure Gamers wurde das Spiel 2015 in den Kategorien „Best Character“ und „Best Gameplay“ ausgezeichnet.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c 4Players.de: The Book of Unwritten Tales 2. Abgerufen am 28. Juli 2016.
  2. Adventure-Treff.de: The Book of Unwritten Tales 2 angekündigt, Zusatzinhalte über Kickstarter. Abgerufen am 29. Juli 2016.
  3. Kickstarter.com: The Book of Unwritten Tales 2. Abgerufen am 29. Juli 2016.
  4. Synchron-Forum: The Book of Unwritten Tales 2 (2015). Abgerufen am 10. März 2023.
  5. a b Adventure-Treff.de: The Book of Unwritten Tales 2. Abgerufen am 25. Juli 2016.
  6. a b GameStar.de: The Book of Unwritten Tales 2. Abgerufen am 29. Juli 2016.
  7. a b Metacritic.com: The Book of Unwritten Tales 2 for PlayStation 4 reviews. Abgerufen am 19. März 2023.
  8. Metacritic.com: The Book of Unwritten Tales 2 for Switch Reviews. Abgerufen am 19. März 2023.
  9. a b Metacritic.com: The Book of Unwritten Tales 2 for PC reviews. Abgerufen am 19. März 2023.
  10. Metacritic.com: The Book of Unwritten Tales 2 for Xbox One Reviews. Abgerufen am 19. März 2023.
  11. Adventure-Treff.de: Adventure des Jahres 2015 – Leserbefragung. Abgerufen am 10. März 2023.
  12. AdventureGamers.com: The Aggie Awards – The Best Adventure Games of 2015. Abgerufen am 29. Juli 2016.