The Protomen

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The Protomen
Allgemeine Informationen
Herkunft Vereinigte Staaten Murfreesboro (Tennessee)
Genre(s) Rock, Rockoper, Hard Rock, Indie-Rock, Nintendocore
Gründung 2003
Website protomen.com
Aktuelle Besetzung
Commander B. Hawkins
Raul Panther III
Murphy Weller
Sir Dr. Robert Bakker
Shock Magnum
Gambler Kirkdouglas
Reanimator
K.I.L.R.O.Y.

The Protomen ist eine 2003 gegründete US-amerikanische Rockband aus Murfreesboro (Tennessee). Sie ist bekannt für ihre von der Computerspielreihe Mega Man inspirierten Konzeptalben.[1][2]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Band wurde in Murfreesboro (Tennessee) gegründet und ist derzeit in Nashville ansässig.[3][4] Die Künstlernamen der Mitglieder sind Anspielungen auf Filme, Lieder und popkulturelle Figuren. Sie selber bezeichnen sich als Geschichtenerzähler einer „Rock-’n’-Roll-Fabel“,[5] sind aber selbst keine Figuren in den Geschichten.

Die meisten Bandmitglieder waren Absolventen der Middle Tennessee State University. Die schlossen sich zu einer Gruppe zusammen, als sie prüfungsrelevante Musik gemeinsam aufnahmen.[1] Ihr erstes Konzert gaben sie im April 2004.[6] Im Jahr 2005 beendeten die meisten Mitglieder ihr Studium und zogen in die „Music City“ Nashville.[7]

Im Jahr 2009 sagte der Sänger Panther in einem Interview:

“We basically gathered up all of our good friends from the local rock bands of Murfreesboro, tied ourselves together, and tried to walk. And somehow it worked. At the time, we noticed a void in rock and roll. A hole that could only really be filled with grown men and women painting up like robots and playing some fierce and furious rock music based on a 1980s video game. We were fairly certain no one else was going to fill that hole. But, by God, it’s filled now. You can thank us later.”

„Im Grunde haben wir all unsere guten Freunden von lokalen Rockbands aus Murfreesboro versammelt, uns zusammengebunden und versucht zu gehen. Und irgendwie hat es geklappt. Zu dem Zeitpunkt haben wir eine Leere im Rock ’n’ Roll wahrgenommen. Ein Loch, das nur von erwachsenen Männern und Frauen, angemalt als Roboter ausgefüllt werden konnte, die leidenschaftliche und wilde Rockmusik, basierend auf Computerspielen aus den 1980ern, spielen. Wir waren relativ sicher, dass niemand sonst dieses Loch füllen würde. Doch um Gottes willen, es ist jetzt gefüllt. Ihr könnt uns später danken.“

Raul Panther III: Interview mit Joystick Division[4]

Einige Mitglieder spielen zudem in anderen Bands aus der Region Murfreesboro/Nashville.

Konzept und Themen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Werke von The Protomen sind inspiriert von den ersten sechs Mega-Man-Computerspielen für das Nintendo Entertainment System.[1] Das Franchise besitzt eine zusammenhängende Handlung zwischen Spielen, Mangas und Animes; die von der Band jedoch um eine dunkle, dystopische Welt innerhalb der Geschichte, erweitert wird. The Protomen will demnach nicht an der Handlung des Originals strikt festhalten, stattdessen nimmt sie die Geschichte als Ausgangslage und leiht sich oberflächliche Eigenschaften und Figuren.

Ziel der Gruppe ist eine dreiteilige Geschichte. Die ersten zwei Akte wurden bereits in Albenform veröffentlicht. Das Finale soll tragisch enden.[8]

Akt I (The Protomen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ersten Akt, dem Debütalbum der Band, wird Dr. Wily als ein orwellianischer Herrscher über eine dystopische Stadt, voll von Menschen, die aus Angst nicht gegen ihn rebellieren, dargestellt. Dr. Light erschafft den „perfekten Mann, eine unbesiegbare Maschine“, Proto Man, um für die Befreiung der Stadt zu kämpfen. Proto Man wird jedoch von der überwältigenden Militärmacht Wilys getötet. Besiegt und verzweifelt erschafft Dr. Light einen zweiten Sohn, Mega Man, den er vom Krieg fernhalten will. Mega Man rennt von zu Hause fort und konfrontiert seinen wiederbelebten Bruder in einem apokalyptischen Kampf. Die Band beschreibt die Musik des Albums als „der Klang vom Ende der Welt“ und überbrückt die Genres Chiptune und Hard Rock, mit einem Schwerpunkt auf verzerrte 8-Bit Synthesizer und elektronische Instrumente.

Das Gründungsmitglied der Band Commander sagte zum ersten Akt, dass es das Gegenstück zu dem sein sollte, was ihnen Musikdozenten und andere Studierende lehrten und somit nicht makellos und perfekt klingt.[7] Das Album wurde über zwei Jahre hinweg in verschiedenen Tonstudios in Murfreesboro analog aufgenommen.[9] Das erste aufgenommene Lied war Due Vendetta im April 2003. Produziert wurde das Album vom ehemaligen Protomen-Mitglied Heath Who Hath No Name.

Akt II (Act II: The Father of Death)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

The Protomen (K.I.L.R.O.Y. und Raul Panther III) bei einem Konzert im Jahr 2014

Beim zweiten Album, von der Geschichte her ein Prequel zu Akt I, arbeitete die Band mit dem Meat-Loaf-Produzenten Alan Shacklock zusammen. Der zweite Akt detailliert Albert Wilys Aufstieg zur Macht, die Rivalität zwischen ihm und Thomas Light und die tragischen Ereignisse, die zur Machtergreifung Wilys führten. Der klarere Klang des zweiten Akts war von der Band beabsichtigt, um zu der Zeit zu reflektieren „bevor die Bombe gefallen ist“. Folglich besitzt Act II: The Father of Death eine größere Bandbreite an Musikstilen und Instrumenten, mit Referenzen von Ennio Morricone bis Bruce Springsteen und Shacklocks eigener Band Babe Ruth. Das Mastering übernahm der Grammy-Gewinner Richard Dodd.

Ende Dezember 2016 veröffentlichte die Band den Kurzfilm Light Up the Night, benannt nach einem Lied des zweiten Albums. In dem knapp 17 Minuten langen Musikvideo spielt James Ransone die Hauptrolle des jungen Rebellen, Regie führten Matt Sundin und Caspar Newbolt.[10][11][12] Die dazugehörige EP erschien wie der Film am 23. Dezember. Im Frühjahr 2018 erschien eine Vinyl-Version des Albums und erreichte Platz 24 in den amerikanischen Billboard Vinyl-Albumcharts.[13]

Coveralben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei ihren Konzerten spielt die Band, neben ihrer Rockoper, Coverversionen von Liedern aus den 1970ern und 1980ern. Sie handeln für gewöhnlich von Heldentum, Kampf und Selbstbestimmung, die auch The Protomen in ihren eigenen Liedern behandelt. Am 10. Dezember 2010 trat The Protomen zusammen mit der ebenfalls aus Nashville stammenden Band Evil Bebos bei deren letztem Konzert auf. Evil Bebos coverte ausschließlich Lieder von Black Sabbath, während The Protomen nur Lieder von Queen spielte.[14] Das Konzert wurde aufgenommen, gemastert und am 19. April 2012 als Livealbum mit dem Titel Present: A Night of Queen angekündigt.[15] Offiziell erschien das Album am 1. Juni 2012.

Bereits im November 2010 gab die Band die Arbeit an einem eigenständigen Album ihrer Coversongs bekannt. Erste Aufnahmen hierfür wurden Anfang 2011 mit dem Produzenten von Act II, Alan Shacklock, gemacht. Am 12. Juni 2014 gab The Protomen bekannt, dass es bei ihren Auftritten während der Warped Tour 2014 eine exklusive EP gebe, die als Vorläufer zum folgenden Album gelten solle. Die EP erschien gedruckt als Downloadcode auf unechten Kinokarten vom fiktiven Film The Cover Up.[16] Am 23. Januar 2015 wurde das Album The Cover Up für Teilnehmer des MAGFest 13 veröffentlicht. Einen Tag später konnte es offiziell vorbestellt werden.[17]

Stil und Einflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stil ist beeinflusst von „Künstlern wie Syd Mead, Filmen wie Eddie und die Cruisers und Straßen in Flammen, Büchern wie 1984 und Atlas wirft die Welt ab.“[4] Weitere Einflüsse sind die Filme von Sergio Leone und die Bands Radiohead, Styx, Toto, Queen sowie Alabama.

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuelle Besetzung

  • Raul Panther III – Gesang, diverse Instrumente
  • Murphy Weller – Bass-Synthesizer, E-Bass, Schlagzeug
  • Commander B. Hawkins – Synthesizer, Vocoder, Schlagzeug
  • Sir Dr. Robert Bakker – E-Gitarre
  • Shock Magnum – E-Gitarre
  • Gambler Kirkdouglas – Gesang/Chor
  • Reanimator – Schlagzeug
  • K.I.L.R.O.Y. – diverse Instrumente

Ehemalige Mitglieder

  • Doug Fetterman – Gitarre
  • The Merchant – Gesang/Chor
  • The Keeper – Synthesizer, Vocoder
  • The Replicant – Trompete
  • Demon Barber – Schlagzeug
  • The Dragon – Schlagzeug
  • Scartoe Gleason – Gitarre
  • The Repeater – Gesang/Chor
  • The Keymaster – Schlagzeug
  • Heath Who Hath No Name – Gitarre
  • Cobra T. Washington – Gitarre
  • Lazer – Gesang/Chor
  • The Gunslinger – Gitarre
  • Ellen Aim – Gesang/Chor
  • Master Blaster – Trompete
  • Nightwalker T. Ranger – Gesang/Chor, Trompete
  • Neon Leon – Gitarre
  • TURBO LOVER – Gesang, diverse Instrumente
  • Ringo Segundo – Gitarre

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2005: The Protomen
  • 2009: Act II: The Father of Death
  • 2015: The Cover Up

Livealben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2012: Present: A Night of Queen
  • 2020: The Protomen: Live in Nashville

Soundtrackalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2013: William Shakespeare Presents: Terminator the Second

EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2014: Cover Up EP
  • 2016: Light Up the Night

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Andrew Johnson: How the Protomen kidnapped and forced me to ride around Murfreesboro blindfolded for 20 minutes just for a one-on-one interview. In: Sidelines. College Media Network, 20. April 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Februar 2012; abgerufen am 4. Januar 2017 (englisch).
  2. Rachel Edidin: These Guys Made a Rock Opera About Mega Man — And It’s Awesome. In: Wired. Condé Nast Verlag, 9. Dezember 2013, abgerufen am 4. Januar 2017 (englisch).
  3. Jason Hall: ALL about... The Protomen. In: kentwired.com. The Kent Stater, TV2, 16. Februar 2006, abgerufen am 4. Januar 2017 (englisch).
  4. a b c Erik Nather: Interview With „The Protomen“, A Mega Man Rock Opera. In: Joystick Division. Voice Media Group Inc., 5. Oktober 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Oktober 2011; abgerufen am 5. Januar 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.joystickdivision.com
  5. SEASON 1 :: Protomen Interview – 6/18/09. In: Nerdy Show. The Nerdy Show Network, 19. April 2010, abgerufen am 4. Januar 2017 (englisch).
  6. Murphy Weller: Happy belated Birthday to The Protomen (publicly). On 4/22/04 the first live performance happened as a makeup project for a friend’s grade. Twitter, 23. April 2009, abgerufen am 4. Januar 2017 (englisch).
  7. a b Justin Strong: On Video Game Cover Bands. Catchy Name News, 6. September 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. November 2012; abgerufen am 4. Januar 2017 (englisch).
  8. Patrick Gann: Just Who Are The Protomen? Let’s Find Out! In: Original Sound Version. 1. Februar 2011, abgerufen am 5. Januar 2017 (englisch).
  9. Rick Clark: Nashville Skyline. In: Mix. NewBay Media, LLC., 4. Januar 2006, abgerufen am 5. Januar 2017 (englisch).
  10. Cap Blackard: First Look: The Protomen’s 16-minute short film Light Up the Night. In: Consequence of Sound. 8. September 2016, abgerufen am 1. März 2017 (englisch).
  11. D. Patrick Rodgers: Watch Protomen’s Phantasmagorical Short Film 'Light Up the Night'. In: Nashville Scene. SouthComm Communications, 27. Dezember 2016, abgerufen am 1. März 2017 (englisch).
  12. Will Harrison: The Protomen – Light Up the Night | Video/Short Film. In: The Unheard Nerd. 4. Januar 2017, abgerufen am 1. März 2017 (englisch).
  13. The Protomen Act II: The Father Of Death Chart History. In: Billboard. Eldridge Industries, abgerufen am 21. April 2018 (englisch).
  14. The Protomen and Evil Bebos Tribute to Queen & Black Sabbath at Exit/In, 12/10/10. In: Nashville Scene. SouthComm Communications, 13. Dezember 2010, abgerufen am 1. März 2017 (englisch).
  15. Awesome News And Bad News. In: protomen.com. The Protomen, 2. April 2012, abgerufen am 1. März 2017 (englisch).
  16. Victory World Tour….pt. 1… North America. In: protomen.com. The Protomen, 12. Juni 2014, abgerufen am 1. März 2017 (englisch).
  17. Finally. In: protomen.com. The Protomen, 23. Januar 2015, abgerufen am 1. März 2017 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: The Protomen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien