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Theo Burlage

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Kapelle Haus Hange (1926–1927)
St. Bonifatius (1928–1929)
Abluftsäule (1929–1930)
Jugendhaus bei St. Hedwig in Bremen-Vahr (1961–1963)
St. Willehad (1962)

Theo Burlage (* 17. Juli 1894 in Oberstein an der Nahe; † 24. Februar 1971 in Osnabrück) war ein deutscher Architekt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theo Burlage war der Sohn von Eduard Burlage und der Bruder von Maximilian Burlage. Von 1919 bis 1923 studierte Burlage an der Technischen Hochschule Stuttgart, vor allem bei Paul Schmitthenner und Paul Bonatz. Bei dem auf Kirchenbauten spezialisierten Hans Herkommer absolvierte er ein Praktikum, bevor er sich 1925 mit einem eigenen Büro in Osnabrück selbstständig machte.

Der Durchbruch gelang ihm 1928 mit seinem Wettbewerbsentwurf für die katholische Kaufmanns-Gedächtniskirche St. Bonifatius in Leipzig-Connewitz. Obwohl im Wettbewerb nur mit dem dritten Platz ausgezeichnet, erhielt Burlage 1929 den Auftrag zum Bau der Kirche.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Burlage in Sozietät oder Bürogemeinschaft mit dem Architekten Bernhard Niebuer.

Burlage war seit 1919 Mitglied der katholischen Studentenverbindung AV Alania Stuttgart.[1]

Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1924: Zweifamilienwohnhaus Roßberg in Osnabrück am Westerberg[2]
  • 1924: eigenes Wohnhaus in Osnabrück, Westerberg[2]
  • 1925: Wohnhaus Bruns in Osnabrück, Westerberg[2]
  • 1925: Wohnhaus Schümmelfeder in Osnabrück, Westerberg[2]
  • 1926–1927: Kapelle als Anbau am Südflügel von Haus Hange bei Freren im Emsland (außen barockisierend, innen expressionistisch)[3]
  • 1928–1929: katholische Pfarrkirche und Kaufmanns-Gedächtniskirche St. Bonifatius in Leipzig-Connewitz[4]
Die Kirche ist als Gesamtkunstwerk des späten Expressionismus mit Anklängen an den zeitgenössischen Kunstgewerbestil des Art déco im Wesentlichen erhalten und steht unter Denkmalschutz. Teile der Ausstattung wie die Heiligenfiguren aus Terrakotta schufen Albert Burges und Wolfdietrich Stein, die Bleiglasfenster Theo M. Landmann.
  • 1929: katholische Pfarrkirche St. Franziskus in Schöninghsdorf (heute Ortsteil von Twist (Emsland))[5]
Die Kirche zeigt außen wie innen den Stil des Expressionismus, der Entwurf scheint von den Ideen Bruno Tauts beeinflusst. Eckard Wagner, der langjährige Leiter des Emslandmuseums Schloss Clemenswerth, bezeichnete sie als „ein Meisterwerk moderner Kirchenbaukunst in Nordwestdeutschland“.

Büro Burlage und Niebuer:

  • 1951: katholische Pfarrkirche Zum Heiligsten Herzen Jesu (Herz-Jesu-Kirche) in Esch bei Ibbenbüren[7]
  • 1959: katholische Kirche Maria zum Frieden in Meppen-Esterfeld
  • 1961–1963: St. Hedwig (Bremen) mit Pfarr- und Gemeindehaus in Bremen-Vahr
  • 1962: katholische Kirche St. Willehad auf Wangerooge
  • 1964–1966: katholische St. Ansgar-Kirche in Twist (Emsland)
  • 1965: katholische Kirche St. Pius in Marl-Brassert
  • 1968: Wohnhaus Bueren in Osnabrück, Westerberg[2]
  • 1968: Wohnhaus von den Benken in Osnabrück, Westerberg[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Lill: Theo Burlage. Deutsche Architektur-Bücherei, Berlin / Leipzig 1931.
  • Burlage, Theo. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 15, Saur, München u. a. 1996, ISBN 3-598-22755-8, S. 239.
  • Anja Becker-Chouati: Sakralbauten zwischen Tradition und Moderne. Entwürfe und Bauten des Architekten Theodor Burlage (1894–1971). Schnell und Steiner, Regensburg 2022, ISBN 978-3-7954-3703-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Ehrenmitglieder, Alten Herren und Studierenden des C.V. Wien 1925, S. 565.
  2. a b c d e f Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Das Wohngebiet „Westerberg“ in Osnabrück. Digitalisat (PDF; 42 MB).
  3. Baudenkmale. Kulturführer des Landkreises Emsland. Meppen 1993, S. 122–124.
  4. Heinrich Magirius et al. (Bearb.): Stadt Leipzig. Die Sakralbauten. (= Die Bau- und Kunstdenkmäler von Sachsen.) Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1995, ISBN 3-422-00568-4, S. 947 ff.
  5. Baudenkmale. Kulturführer des Landkreises Emsland. Meppen 1993, S. 260.
  6. Artikel. (PDF) In: Zeitschrift Kirchenbote. @1@2Vorlage:Toter Link/www.kirchenbote.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Kirche in Esch in der nrw-architekturdatenbank, abgerufen am 16. Mai 2009