Theodor Eschenburg (Mediziner)

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Albrecht Theodor Eschenburg (* 8. August 1853 in Lübeck; † 23. April 1921 ebenda) war ein deutscher Arzt und Mitglied der Lübecker Bürgerschaft.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eschenburg entstammte der Lübecker Familie Eschenburg und war der jüngste Sohn des Arztes Georg Bernhard Eschenburg (1811–1886), der ab 1838 Leiter der Lübecker Heilanstalt war. Der spätere Bürgermeister Johann Georg Eschenburg (1844–1936) und der Lehrer Bernhard Eschenburg waren seine Brüder. Er war Onkel bzw. Großonkel des gleichnamigen Seeoffiziers Theodor Eschenburg und des Politologen Theodor Eschenburg.

Bis zum Abitur Ostern 1873 besuchte er das Katharineum zu Lübeck.[1] Zu seinen Mit-Abiturienten zählte Friedrich von Moltke. Anschließend studierte er Humanmedizin an den Universitäten Bonn, Leipzig und Würzburg. Während seines Studiums wurde er 1873 Mitglied der Burschenschaft Alemannia Bonn.[2] In Bonn wurde er 1877 zum Dr. med. promoviert. Er war zunächst in Wien und Andernach tätig, bevor er sich 1880 in Lübeck als praktischer Arzt niederließ.

Anfang 1888 wurde die Leitung des kürzlich konstituierten Lübecker Bezirksvereines des 1883 in Kassel gegründeten Deutschen Vereins gegen den Missbrauch geistiger Getränke bestimmt. Den Vorsitz übernahm Heinrich Alphons Plessing, den Vorstand bildeten er, Ludwig Trummer, Physikus Carl Türk, Nicolaus Joachim Bernhard Jürss[3] und Christian Reimpell.[4] 1895 organisierte er zusammen mit Senator Wilhelm Brehmer die 67. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte in Lübeck.[5]

Er war Mitglied des Ärztlichen Vereins zu Lübeck und mit der Festschrift zum 100. Jubiläum 1909 dessen Chronist. Von 1887 bis 1919 war er Abgeordneter der Lübecker Bürgerschaft.

Anton Scharff schuf eine Bronze-Plakette (1901) zu seinen Ehren.[6]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ueber die Sehnennaht. Bonn: Georgie 1877
  • Der Ärzteverein zu Lübeck während der ersten 100 Jahre seines Bestehens 1809–1909, Wiesbaden: Bergmann 1909

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich von Rohden: Von alten Lübecker Ärzten. In: Der Wagen 1960, S. 83–100
  • Jens-Uwe Brinkmann: Die Lübecker im Porträt 1780–1930. Lübeck: Museen für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck 1973, S. 24f
  • Heinz Röhl: Lübeck : Medaillen, Marken, Zeichen. Band 1, Lübeck: Schmidt-Römhild 1987, ISBN 3-7950-3201-6, S. 137

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hermann Genzken: Die Abiturienten des Katharineums zu Lübeck (Gymnasium und Realgymnasium) von Ostern 1807 bis 1907. Borchers, Lübeck 1907. (Beilage zum Schulprogramm 1907) urn:nbn:de:hbz:061:1-305545, Nr. 707
  2. Verzeichnis der Alten Herren der Deutschen Burschenschaft. Überlingen am Bodensee 1920, S. 268.
  3. Jürss war als Inhaber der Firma J. J. Jürss Kaufmann einer Kolonialwaren-Handlung.
  4. Local- und vermischte Notizen. In: Lübeckische Blätter, 30. Jahrgang, Nr. 9, Ausgabe vom 29. Januar 1888, S. 56.
  5. Tageblatt der Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte. 66 (1894), S. 286, und Lübeck: Festschrift den Theilnehmern der 67. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte, gewidmet von dem Arztlichen Verein und dem Naturwissenschaftlichen Verein zu Lübeck. Rahtgens, Lübeck 1895.
  6. Slg. Brettauer 314 (einseitige Bronzeplakette, 90 × 68 mm). Slg. Bachofen 331 (dort: Porträt-Plakette. Klippe. 67 zu 90 mm)