Theodor Hemptenmacher

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Eduard Theodor Hemptenmacher (* 18. Dezember 1853 in Berlin; † 18. November 1912 ebenda) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Bankier.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Jurastudium begann er seine Laufbahn in der preußischen Verwaltung: 1879 als Gerichtsassessor in Berlin, dann als Regierungsassistent bei der Militär- und Baukommission, um 1883 als Hilfsarbeiter im Finanzministerium, 1886 als Regierungsrat bei der Regierung in Berlin, 1887 beim Polizeipräsidium und 1891 als Dirigent bei der Bauabteilung wirksam zu sein.

1894 wurde er als Oberverwaltungsgerichtsrat beim Oberverwaltungsgericht in Berlin tätig. 1897 wurde er als Staatskommissar bei der Berliner Börse und Geheimer Oberregierungsrat, zuletzt als Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat eingesetzt, nachdem diese Stelle mit dem Börsengesetz vom 22. Juni 1896 neu eingerichtet worden war. Als solcher zählte er zu den Befürwortern einer Börsenreform. Zugleich verfasste er einen Kommentar zum Börsengesetz.

1909 wurde er zum Direktor der Commerz- und Discontobank in Berlin berufen. Hier war er auch an der Gründung des Bankversicherungsvereins des deutschen Bank- und Bankiergewerbes (BVV / 1909) beteiligt. Von 1904 bis zu seinem Tode leitete er außerdem als 11. Zwingherr die Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin.

Theodor Hemptenmacher starb nach längerer Krankheit im Alter von 58 Jahren in Berlin und wurde am 22. November 1912 auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg beigesetzt.[1] Im Zuge der von den Nationalsozialisten 1938/1939 durchgeführten Einebnungen auf dem Friedhof wurden seine sterblichen Überreste auf den Südwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin umgebettet. Sein dortiges Grab ist erhalten geblieben.[2]

Schrift[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Börsengesetz nebst Ausführungsbestimmungen vom 22. Juni 1896 / 8. Mai 1908. Text-Ausgabe mit Anmerkungen und Sachregister (= Guttentag'sche Sammlung deutscher Reichsgesetze Nr. 41), Berlin 1908, (mit Hugo Brendel und Adolf Wermuth), 3. Aufl., Berlin 1915 (Bearb. Oscar Meyer)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Theodor Hemptenmacher. In: Berlin und die Berliner, Karlsruhe 1905, S. 146
  • (Nachruf). In: Der Deutsche Oekonomist, XXX.Jg., Nr. 1560 vom 23. November 1912
  • Morten Reitmayer: Bankiers im Kaiserreich, Berlin 1999, S. 330
  • Theodor Hemptenmacher. In: Acta Borussica. Protokolle des Preußischen Staatsministeriums, NF Bd. 8/II (1890–1900), Hildesheim 2003, S. 545–546

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geheimrat Hemptenmacher †. In: Berliner Tageblatt, 19. November 1912, Abend-Ausgabe. Trauerfeier für Geheimrat Hemptenmacher. In: Berliner Volks-Zeitung, 22. November 1912, Abend-Ausgabe.
  2. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Grabstätten. Haude & Spener, Berlin 2006. S. 469.