Theodor Roß

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
St. Katharina, Alt-Hürth

Theodor Roß (* 23. August 1864 in Köln; † 6. September 1930 ebenda[1]) war ein deutscher Architekt, der um die Jahrhundertwende im Bereich Köln hauptsächlich Kirchen erbaute. Der seit den 1890er Jahren als Privatarchitekt tätige hatte sich auf Sakralbauten spezialisiert, wechselte jedoch ab 1913 in die Sparte Wohnungsbau und wurde dabei unter anderem für den Kölner Erbbauverein tätig.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theodor Roß war der Sohn des Architekten Peter Roß und seiner Frau Katharina (geb. Kruchen).[1] Am 6. September 1890 heiratete er Gertrud Schmitz, die eine Tochter des Kölner Domwerkmeisters und nachmaligen Straßburger Dombaumeisters Franz Schmitz[3] war. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne und vier Töchter hervor.[1] Theodor Roß verstarb am 6. September 1930 und wurde auf dem Kölner Melaten-Friedhof bestattet. Sein Grab bleibt als Ehrengrab erhalten.[4] Zum Zeitpunkt seines Todes war Theodor Roß Mitglied des Kirchenvorstandes der Kölner Gemeinde St. Gereon. Sein Nachlass befand sich im Historischen Archiv der Stadt Köln.

Werk (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Bild Ort Objekt Bundesland Kommentar
1888–1891 Immerath Katholische Pfarrkirche:

St. Lambertus

Nordrhein-Westfalen Übernahme der Bauleitung nach dem Tod des Architekten Erasmus Schüller am 20. Januar 1890.

Am 13. Oktober 2013 wurde die Pfarrkirche profaniert und am 8. und 9. Januar 2018 vollständig abgerissen, da sie dem Tagebau Garzweiler weichen musste. Als Ersatz wurde am Umsiedlungsort Immerath (neu) 2013/2014 eine kleine Kapelle nach Plänen von Johannes Klomp erbaut.

1890–1891 Berrenrath Katholische Pfarrkirche

St. Wendelinus

Nordrhein-Westfalen Die Kirche wurde 1958 abgerissen, da sie wie das ganze Dorf Berrenrath dem Braunkohleabbau in Hürth weichen musste. Im gleichnamigen Umsiedlungsort wurde als Ersatz zwischen 1956 und 1957 eine neue Pfarrkirche nach Plänen von Fritz Schaller errichtet.
1890–1892 Heisterbacherrott Katholische Filialkirche

St. Judas Thaddäus

Nordrhein-Westfalen Bauleitung nach einem Entwurf von Franz Schmitz
1892 Herkenrath Katholische Pfarrkirche

St. Antonius Abbas

Nordrhein-Westfalen Erweiterung um Querschiff und Chor, 1962 abgerissen
1892–1893 Büderich Katholische Pfarrkirche

St. Mauritius

Nordrhein-Westfalen
1893 Geyen Katholische Pfarrkirche

St. Cornelius

Nordrhein-Westfalen
1893 Niederembt Katholische Pfarrkirche

St. Martinus

Nordrhein-Westfalen Anbau des südlichen Seitenschiffs und Errichtung eines neuen Chors.
1894 Büsdorf Katholische Pfarrkirche

St. Laurentius

Nordrhein-Westfalen
1894 Dirmerzheim Katholisches Pfarrhaus Nordrhein-Westfalen
1894–1895 Alt-Hürth Katholische Pfarrkirche

St. Katharina

Nordrhein-Westfalen
1894–1895 Morken-Harff Katholische Pfarrkirche

St. Martinus

Nordrhein-Westfalen Die Kirche wurde 1974 abgerissen, da sie dem Tagebau Garzweiler weichen musste.
1894–1896 Eschweiler über Feld Katholische Filialkirche

St. Heribert

Nordrhein-Westfalen
1895 Raderberg Herz-Jesu-Kloster Nordrhein-Westfalen
1895–1898 Reusrath Katholische Pfarrkirche

St. Barbara

Nordrhein-Westfalen
1895–1909 Köln Katholische Pfarrkirche

Herz Jesu

Nordrhein-Westfalen Bauleitung nach Entwurf von Friedrich von Schmidt.
1896–1897 Spiel Machabäerhof (Wohnhaus Zillikens) Nordrhein-Westfalen [5]
1898 Willich Haus Broich Nordrhein-Westfalen [6]
1898–1899 Arnoldsweiler Katholisches Pfarrhaus Nordrhein-Westfalen
1898–1900 Hennef Katholische Pfarrkirche

St. Simon und Judas

Nordrhein-Westfalen
1899 Köln-Neuehrenfeld Katholische Pfarrkirche

St. Peter

Nordrhein-Westfalen
1898–1901 Merzenich Katholische Pfarrkirche

St. Laurentius

Nordrhein-Westfalen
1900 Niederembt Katholische Pfarrkirche

St. Martinus

Nordrhein-Westfalen Restaurierung des Glockenturms
1899–1901 Rheydt Waisenhaus der Pfarre St. Marien Nordrhein-Westfalen 1989 Umbau zu Pfarrheim "Haus Emmaus" durch Architekt Peter-Paul Bernert.[7]
1899–1902 Arnoldsweiler Katholische Pfarrkirche

St. Arnold

Nordrhein-Westfalen
1901–1902 Sieglar Katholische Filialkirche

St. Johannes vor dem Lateinischen Tore

Nordrhein-Westfalen Neubau von Querhaus und Chor
1902–1904 Broichweiden Katholische Pfarrkirche

St. Lucia

Nordrhein-Westfalen
1902–1904 Geistingen Kloster und Kirche

des Redemptoristen-Klosters

Nordrhein-Westfalen
1904 Stommeln Katholische Pfarrkirche

Neu St. Martinus

Nordrhein-Westfalen
1903–1905 Niederau Katholische Pfarrkirche

St. Cyriakus

Nordrhein-Westfalen
1905–1907 Bergrath Katholische Pfarrkirche

St. Antonius

Nordrhein-Westfalen
1907 Dünstekoven Katholische Kapelle

St. Katharina

Nordrhein-Westfalen
1907–1912 Giesenkirchen Katholische Pfarrkirche

St. Gereon

Nordrhein-Westfalen 1907–1909 Bau des Kirchenschiffs, 1911–1912 Bau des Glockenturms
1910–1912 Jüchen Katholische Pfarrkirche

St. Jakobus der Ältere

Nordrhein-Westfalen Verlängerung des Kirchenschiffs von Julius Busch und Bau des Glockenturms
1911 Niederdollendorf Katholische Pfarrkirche

St. Michael

Nordrhein-Westfalen
1930 Elsen Katholische Pfarrkirche

St. Stephanus

Nordrhein-Westfalen Wiederaufbau nach Brandschaden, zusammen mit seinem Bruder Paul.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sybille Fraquelli: Im Schatten des Domes. Architektur der Neugotik in Köln 1815 bis 1914. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2008, ISBN 978-3-412-20162-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Theodor Roß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Ross (Roß), Theodor. Totenzettelsammlung Rhein-Erft, abgerufen am 29. März 2016.
  2. Sybille Fraquelli: Architektur der Neugotik in Köln 1815-1914. „Architektenverzeichnis und Kurzbiografien“ (CD-ROM)
  3. 100 Jahre Kirche St. Katharina in Hürth. Hg. vom Pfarrgemeinderat. S. 9.
  4. Gräberliste
  5. A 156 - Spiel bei Jülich, Wohnhaus Zillikens - 1896. In: Historisches Archiv Köln (Nachlass Theodor Roß). Abgerufen am 3. November 2023.
  6. A 19 - Broich, Haus, Rittergut - 1898. In: Historisches Archiv Köln (Nachlass Theodor Roß). Abgerufen am 3. November 2023.
  7. Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, Aachen 1994, S. 1099.