Theresa Sperling

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Theresa Sperling (* 1971 in Berlin als Theresa Florentine Mintzel) ist eine deutsche Schriftstellerin, Theaterautorin und Bühnenpoetin.

Leben und beruflicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theresa Sperling ist eine Tochter des Sozialwissenschaftlers Alf Mintzel. Nach dem Abitur in Bayern[1] absolvierte sie eine Tanzausbildung an der Die Etage in Berlin, der Hochschule für die Künste Arnheim und als Stipendiatin an der Martha Graham School of Contemporary Dance in New York. Sie kehrte nach Berlin zurück, um dort als freie Tänzerin zu arbeiten sowie Germanistik und Nordamerikanistik an der Freien Universität zu studieren. Seit 2004 lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Nordhorn und unterrichtet als Oberstudienrätin am Gymnasium an der Vechte in Emlichheim die Fächer Deutsch, Englisch und Darstellendes Spiel.

Ihre Arbeit als Theaterautorin zeichnet sich insbesondere durch die starke choreographische Struktur ihrer Inszenierungen und die Rhythmik der Sprache aus. 2016 debütierte sie als Romanautorin mit ihrem Jugendroman „Mittelmeersplitter“ im Lektora Verlag, 2017 folgte ihre Dystopie „Tiefenwelt“, dann ihr Jugendthriller-Zweiteiler „Penelope Wolfsköder“ und „Penelope Welpensterben“ im Drachenmond Verlag.[2] Ihre Anthologie „Slam Poetry. 39 Monologe & Dialoge“ (Deutscher Theaterverlag, 2019) ist eine Sammlung von Slamtexten, die als performbare Minidramen für Jugendliche fungieren. Damit fusionierte Sperling erstmals Theaterstück und Slamtext zu einem Genre, das sie im Vorwort als „Poetry Drama“ bezeichnete. Mit „Über uns die Sterne und unter uns die Angst“ (Deutscher Theaterverlag, 2020) veröffentlichte sie vier Jugendtheaterstücke zum Selbst- und Weiterschreiben. 2021 erschien ihr Kinderroman „Die zwölfte Fee kam nicht mal vor“ als E-Book.

Poetry Slam und Bühnenpoesie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Theresa Sperling 2015 als Poetry-Slammerin auf die Bühne zurückkehrte, tritt sie deutschlandweit auf[3][4][5] und gilt als erfolgreichste Slammerin Niedersachsens. Die Booklets zu ihren Slamtexten werden von der Malerin Julia Siegmund[6] gestaltet. Seit 2015 erreichte sie jährlich das Finale der Niedersächsisch-Bremischen Poetry Slam Meisterschaften, 2017 das Halbfinale der deutschsprachigen Meisterschaften. 2018 und 2021 wurde Sperling Vize-Landesmeisterin. Zusammen mit Sebastian Hahn gewann sie als Slam-Duo „Unterricht mit Psychos“ die deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam 2020 in Düsseldorf.[7] 2023 gewann sie sowohl zusammen mit Matti Linke als Slam-Duo „Sophie & Fabel“ als auch als Solistin die niedersächsisch-bremischen Landesmeisterschaften 2023 in Hildesheim. Anschließend wurde Sperling im Oktober desselben Jahres deutschsprachige Meisterin im Poetry Slam und erzielte hierbei im Finale nahezu die volle mögliche Punktzahl.[8] 2024 veröffentlichte sie die Textsammlung "SEZIERUNG" mit beinahe allen ihren Poetry-Stücken aus 2014–2024 beim Dichterwettstreit deluxe Verlag.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Landtagswahl in Niedersachsen 2022 trat Sperling als Kandidatin der Grünen im Wahlkreis Grafschaft Bentheim an und erreichte 12,1 % der Erststimmen. Das Direktmandat gewann der langjährige CDU-Abgeordnete Reinhold Hilbers (41,9 %). Auch Platz 33 auf der grünen Landesliste reichte Sperling nicht für den Einzug in den Landtag.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugendromane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugendtheaterstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Elektra, Deutscher Theaterverlag, 2015[10]
  • Nur Ophelia, Karl Mahnke Verlag, 2015[11]
  • Stumm, Deutscher Theaterverlag, 2016[12]
  • Antigones Traum, Deutscher Theaterverlag, 2017[13]
  • Über uns die Sterne und unter uns die Angst[14] (Stücke zum Weiterschreiben): Dunkelheit,[15] Verkörperung,[16] Alles irgendwie Liebe, Deutscher, Theaterverlag, 2020[17]

Kindertheaterstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Gespenst von Canterville, Deutscher Theaterverlag, 2016[18]

Textsammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • SEZIERUNG. Aus gegebenem Anlass. 33 Texte aus 2014-2024. Dichterwettstreit deluxe 2024, ISBN 978-3-98809-015-7.

Weitere Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wenn etwas (ehemals) Neues zum Dogma erstarrt. Zur Kritik am postdramatischen Theater. Theresa Sperling und Klaus Thiele in „Spiel & Theater“, April 2015[19]
  • Klassiker Reloaded: Von der Strichfassung bis zur Aufführung. Theresa Sperling in „Spiel & Theater“, Oktober 2017[20]
  • Holy Fuckin' Stage: Ein Plädoyer für mehr Professionalität im Schultheater. Theresa Sperling in „Spiel & Theater“, April 2018[21]
  • Holy Fuckin' Stage II. Theresa Sperling in Spiel & Theater, Oktober 2018[22]
  • Slam Poetry 39 Monologe & Dialoge. Theresa Sperling (Hg.), Deutscher Theaterverlag, 2019, ISBN 978-3-7695-0340-1.
  • Sezierung in JWD. Best of Poetry Slam Niedersachsen. Sebastian Hahn (Hg.) Blaulichtverlag, 2019, ISBN 978-3-941552-45-6.
  • Poetry Drama – ein neues Theatergenre für die Schule. Theresa Sperling in Spiel & Theater, April 2020.[23]
  • Amilija in Leude. Jann Wattjes und August Klar (Hg.): Lektora Verlag, 2020, ISBN 978-3-95461-167-6.
  • Wir brauchen Gefühle und Moral auf der Bühne. Theresa Sperling in bühnen.texte Nr 4, Lektora Verlag, April 2021.
  • Weil Vielfalt fetzt. Marsha Richarz, Kaddi Cutz & LAG Selbsthilfe Sachsen e.V. (Hrsg.), Brimborium Verlag, September 2022, ISBN 978-3-949615-07-8.
  • Suchstaben. Theresa Sperling in „Intelligenz ist keine Krankheit: 16 Geschichten, Gedichte, Gedanken über Nerds, Gamer und Streberinnen“ (Hrsg. Elias Raatz), Dichterwettstreit deluxe, August 2023, ISBN 978-3-98809-004-1.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Elektra, ausgewählt für das Niedersächsische Schülertheatertreffen, Wolfsburg, 2014[24]
  • Verkörperung, ausgewählt für das Niedersächsische Schülertheatertreffen, Göttingen, 2016[25]
  • Finalistin der Niedersächsisch-Bremischen Poetry Slam Meisterschaften 2015[26]
  • Finalistin der Niedersächsisch-Bremischen Poetry Slam Meisterschaften 2016[27]
  • Trizin der Niedersächsisch-Bremischen Poetry Slam Meisterschaften 2017
  • Halbfinalistin der Deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften 2017
  • Vizemeisterin der Niedersächsisch-Bremischen Poetry Slam Meisterschaften 2018[28]
  • Bloody Cover Award, 2019 für „Penelope Welpensterben“[29]
  • Papageno Award, 2019, beste Inszenierung der Biondekbühne von „Stumm“[30]
  • Finalistin der Niedersächsisch-Bremischen Poetry Slam Meisterschaften 2019
  • Deutschsprachige Poetry-Slam-Meisterin im Team „Unterricht mit Psychos“ 2020
  • Vizemeisterin der Niedersächsisch-Bremischen Poetry Slam Meisterschaften 2021
  • Finalistin der Niedersächsisch-Bremischen Poetry Slam Meisterschaften 2022
  • Niedersächsisch-bremische Landesmeisterin 2023
  • Niedersächsisch-bremische Landesmeisterin im Team „Sophie & Fabel“, 2023
  • Deutschsprachige Poetry-Slam-Meisterin 2023

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Theresa Sperling. Abgerufen am 9. Oktober 2022.
  2. Tiefenwelt - Drachenmond Verlag. In: Drachenmond Verlag. (drachenmond.de [abgerufen am 24. Mai 2017]).
  3. Magdalena Hinterbrandner Dachau: Narziss und Vollmund. In: sueddeutsche.de. 21. April 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 23. Mai 2017]).
  4. Antonia Jost: „Dead or Alive“-Poetry Slam im Siegener Apollo-Theater. Abgerufen am 23. Mai 2017.
  5. BIRGIT NOLTE: Lehrerin schlägt Wuschelkopf | Steinhagen. In: Steinhagen. (haller-kreisblatt.de [abgerufen am 24. Mai 2017]).
  6. Julia Siegmund. Abgerufen am 5. Mai 2018 (englisch).
  7. Claudia Hötzendorfer: Poetry Slam: Im Kampf der Wörter siegt die Poesie. Abgerufen am 1. November 2020.
  8. Bochum: Titel für deutschsprachige Poetry Slam Meister vergeben. In: radiobochum.de. 31. Oktober 2023, abgerufen am 24. Januar 2024.
  9. Theresa Sperling: Die zwölfte Fee kam nicht mal vor. (amazon.de [abgerufen am 14. Dezember 2018]).
  10. Theater : Theater, Amateurtheater, Schultheater, professionelle Bühne. Abgerufen am 23. Mai 2017.
  11. Sperling, Theresa - Autoren - Karl Mahnke Theaterverlag. Abgerufen am 23. Mai 2017.
  12. Theater : Theater, Amateurtheater, Schultheater, professionelle Bühne. Abgerufen am 23. Mai 2017.
  13. Theater : Theater, Amateurtheater, Schultheater, professionelle Bühne. Abgerufen am 23. Mai 2017.
  14. Emlichheimer Gymnasiasten begeistern mit Szenencollage. Abgerufen am 23. Mai 2020.
  15. Schüler auf der Bühne: Spiel um Ausweglosigkeit. In: GN-Online. (gn-online.de [abgerufen am 23. Mai 2017]).
  16. Tief beeindruckendes Körperspiel im Gymnasium. In: GN-Online. (gn-online.de [abgerufen am 24. Mai 2017]).
  17. Fachliteratur : Theater, Amateurtheater, Schultheater, professionelle Bühne. Abgerufen am 23. Mai 2020.
  18. Theater : Theater, Amateurtheater, Schultheater, professionelle Bühne. Abgerufen am 23. Mai 2017.
  19. Theater : Theater, Amateurtheater, Schultheater, professionelle Bühne. Abgerufen am 23. Mai 2017.
  20. Fachliteratur : Theater, Amateurtheater, Schultheater, professionelle Bühne. Abgerufen am 18. Oktober 2017.
  21. Fachzeitschrift Spiel & Theater porträtiert Angewandte Theaterforschung - Angewandte Theaterforschung. In: Angewandte Theaterforschung. 26. April 2018 (angewandte-theaterforschung.de [abgerufen am 5. Mai 2018]).
  22. Fachliteratur : Theater, Amateurtheater, Schultheater, professionelle Bühne. Abgerufen am 29. Oktober 2018.
  23. Fachliteratur : Theater, Amateurtheater, Schultheater, professionelle Bühne. Abgerufen am 23. Mai 2020.
  24. Sarah Engel: Schülertheatertreffen am GBE: Elektra überzeugt mit Stimmgewalt in Bad Essen. (noz.de [abgerufen am 24. Mai 2017]).
  25. Dieter Wunderlich: NiST 2016. Abgerufen am 24. Mai 2017.
  26. Bremen Vier: Theresa Sperling (Poetry Slam Landesmeisterschaften 2015). 19. Oktober 2015, abgerufen am 24. Mai 2017.
  27. Poetry-Slam: Florian Wintels ist Landesmeister. In: GN-Online. (gn-online.de [abgerufen am 23. Mai 2017]).
  28. Elisabeth Tondera: Poetry-Slam in Lingen: William Laing heißt der neue Landesmeister. (noz.de [abgerufen am 29. Oktober 2018]).
  29. Bloody Cover 2019 – Gewinner Max Bentow. Abgerufen am 23. Mai 2020.
  30. Stumm - Mittelmeer in Eimern. In: Papageno Award®. Abgerufen am 23. Mai 2020 (deutsch).