Thomas Kreidel

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Thomas Kreidel (* 1964 in Taunusstein) ist ein deutscher Tischtennis- und Tennisspieler im Rollstuhl. Er gewann mehrmals Gold bei Behindertenweltmeisterschaften und Paralympics.

Fußgänger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits vor seiner Behinderung galt Kreidel als Tischtennis-Talent mit Zukunft. In der hessischen Schülerrangliste wurde er 1978 auf Platz 1 geführt. In diesem Jahr gewann er Bronze bei den deutschen Schülermeisterschaften. 1981 erreichte er bei den deutschen Jugendmeisterschaften das Viertelfinale. Er gehörte dem Verein TV Bierstadt an.[1]

Mit 19 Jahren wurde er als Folge eines Autounfalles querschnittsgelähmt. Von nun an war er auf den Rollstuhl angewiesen.

Behindertensport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreidel spielte weiterhin Tischtennis, nun trat er im Rollstuhl in der damals „Schadensklasse 4“ benannten Startklasse an. Drei Monate nach seinem Unfall holte der bei den Deutschen TT-Meisterschaften für Rollstuhlfahrer Bronze. Von 1986 bis 1999 gewann er alle 14 Deutschen Meisterschaften im Einzel. Mit RSG Koblenz wurde er 1991/92 deutscher Mannschaftsmeister.[2] Später wechselte er zum RSC Frankfurt, wo er zusammen mit Wolf Meißner in der Rollstuhl-Bundesliga antrat. Im Februar 2013 schloss er sich dem TV Leiselheim an, wo er in einer nicht-behinderten Mannschaft in der Verbandsliga spielt.

Mehrmals nahm er an Behinderten-Weltmeisterschaften teil. Hier wurde er 1986, 1990, 1992 und 1996 Weltmeister im Einzel. Bei den Paralympics wurde er 1984, 1988 und 1992[3] Goldmedaillengewinner im Einzel und mit der Mannschaft, 1996 nur im Einzel.[4] Er holte mehrere Titel bei Europameisterschaften.

Für seine Erfolge wurde Kreidel 1992 vom Ministerpräsidenten Rudolf Scharping mit der Sportplakette des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.[5] Außerdem erhielt er am 23. Juni 1993 das Silberne Lorbeerblatt[6] sowie 1997 den Georg von Opel-Preis.

Tennis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreidel spielte auch erfolgreich Rollstuhltennis. Hier wurde er 1988, 1989 und 1990 Deutscher Meister in Schadensklasse 4.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerlinde Glatzer-Bittner: Portrait Thomas Kreidel: Nicht nur wir haben Probleme ..., Zeitschrift DTS, 1991/6 S. 30–32
  • Gert Adolphi: Thomas Kreidel spielt für den TV Leiselheim, Zeitschrift tischtennis, 2013/3 regional Südwest S. 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zeitschrift DTS, 1981/23, S. 16.
  2. Zeitschrift DTS, 1992/4, S. 39.
  3. Zeitschrift DTS, 1992/10, S. 11.
  4. Zeitschrift DTS, 1996/10, S. 20.
  5. Zeitschrift DTS, 1992/5 dts regional/Südwest, S. 15.
  6. Landessportbund Niedersachsen e. V., VIBSS: Der Bundespräsident und seine Aufgaben im Bereich des Sportes: .... am 23. Juni 1993 zeichnete Bundespräsident von Weizsäcker behinderte und nicht behinderte Sportler, und zwar die Medaillengewinner der Olympischen und Paralympischen Spiele 1992, mit dem Silbernen Lorbeerblatt aus ...