Thomas Muggenthaler

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Thomas Muggenthaler (* 1956) ist ein deutscher Journalist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Muggenthaler studierte Politikwissenschaft und Soziologie. Er ist für den Bayerischen Rundfunk tätig und lebt und arbeitet in Regensburg. In zahlreichen Beiträgen vor allem im Radio hat er sich mit dem Thema Zwangsarbeiter in der NS-Zeit in Niederbayern und der Oberpfalz beschäftigt.

Muggenthaler deckte auf, dass mindestens 22 polnischstämmige Zwangsarbeiter in der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1941 und 1943 aufgrund von Liebesbeziehungen zu deutschen Frauen in Niederbayern und der Oberpfalz hingerichtet worden sind.[1] Zur Abschreckung fanden viele der Hinrichtungen öffentlich statt, meist in der Nähe ihres Arbeitsplatzes. In keinem Fall kam es zu einem ordentlichen Gerichtsprozess. Später fanden die Exekutionen teilweise im KZ Flossenbürg statt. Die Mordaktionen wurden durch die Gestapo Regensburg ausgeführt. Darüber schrieb Muggenthaler zwei Bücher. Im Januar 2015 sendete der Bayerische Rundfunk den Film Verbrechen Liebe von Andrea Mocellin und Muggenthaler,[2] für den beide Autoren im selben Jahr mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurden.

Für seine Beiträge zum Thema Polnische Zwangsarbeiter in Bayern wurde Muggenthaler im September 2015 von der Republik Polen mit der Ehrenmedaille Bene Merito ausgezeichnet.[3]

Für den Dokumentarfilm Todeszug in die Freiheit (Bayerischer Rundfunk, 2017) schrieb Muggenthaler zusammen mit Andrea Mocellin das Drehbuch. Der Film wurde 2019 für den Grimme-Preis nominiert. (Siehe auch KZ-Außenlager Leitmeritz#Film über einen Todeszug.) 2019 erhielt Muggenthaler den Kulturpreis der Stadt Regensburg.[4]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Wir hatten keine Jugend“: Zwangsarbeiter erinnern sich an ihre Zeit in Bayern. Lichtung Verlag, Viechtach 2003, ISBN 3-929517-56-6.
  • Verbrechen Liebe: von polnischen Männern und deutschen Frauen: Hinrichtungen und Verfolgung in Niederbayern und der Oberpfalz während der NS-Zeit. Ed. Lichtung, Viechtach 2010, ISBN 978-3-929517-48-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verbrechen Liebe. programm.ard.de, abgerufen am 11. April 2020.
  2. Verbrechen Liebe. Bayerischer Rundfunk, Pressemitteilung, 14. Januar 2015, abgerufen am 11. April 2020.
  3. Preis für Thomas Muggenthaler. Bayerischer Rundfunk, Pressemitteilung, 15. September 2015, abgerufen am 11. April 2020.
  4. Verleihung des Kulturpreises 2019 an den Journalisten und Autor Thomas Muggenthaler. In: regensburg.de. Abgerufen am 24. Oktober 2021.