Thorium(IV)-iodid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Thorium(II)-iodid
_ Th4+ 0 _ I
Kristallsystem

monoklin

Raumgruppe

P21/n (Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2

Gitterparameter

a= 1321,6 pm
b = 806,8 pm
c = 776,6 pm
β = 98,68°[1]

Allgemeines
Name Thorium(IV)-iodid
Andere Namen

Thoriumtetraiodid

Verhältnisformel ThI4
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7790-49-0
EG-Nummer 232-211-0
ECHA-InfoCard 100.029.283
PubChem 82256
Wikidata Q2049604
Eigenschaften
Molare Masse 739,66 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

6,0 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

556 °C[2]

Siedepunkt

658 °C[2]

Löslichkeit

löslich in Wasser[3]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Thorium(IV)-iodid ist eine anorganische chemische Verbindung des Thoriums aus der Gruppe der Iodide.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thorium(IV)-iodid kann durch Reaktion von Thorium(IV)-carbid oder Thorium mit Iod bei 500 °C gewonnen werden.[2]

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Thorium(IV)-hydrid mit Iodwasserstoff.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thorium(IV)-iodid ist ein äußerst luft- und feuchtigkeitsempfindlicher Feststoff, der in Form von in der Hitze orangefarbenen, in der Kälte gelben Kristallplättchen vorliegt. Er besitzt eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/n (Raumgruppen-Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2 und den Gitterparametern a = 1321,6 pm, b = 806,8 pm, c = 776,6 pm, β = 98,68°.[2] Es ist auch ein Decahydrat der Verbindung bekannt. Mit Lewis-Basen bildet sie Komplexverbindungen.[3] Mit Thorium reagiert sie zu Thorium(III)-iodid und Thorium(II)-iodid.[6]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thorium(IV)-iodid wird als Zwischenprodukt zur Herstellung von hochreinem Thorium durch thermische Zersetzung der Verbindung (Van-Arkel-de-Boer-Prozess) verwendet.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. A. Zalkin, J.D. Forrester, D.H. Templeton: The Crystal Structure of Thorium Tetraiodide. In: Inorganic Chemistry, 1964, 3, S. 639–644 doi:10.1021/ic50015a007.
  2. a b c d e f g Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 1140.
  3. a b Jane E. Macintyre: Dictionary of Inorganic Compounds. CRC Press, 1992, S. 3511 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieser Stoff entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. a b Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, J. Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements (Set Vol. 1–6). Springer, 2010, ISBN 978-94-007-0211-0, S. 61, 83 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Catherine E. Housecroft, A. G. Sharpe: Inorganic Chemistry. Pearson Education, 2005, S. 756 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).