Thur Himmighoffen
Thur Himmighoffen (* 26. März 1891 in Eisenach; † 12. November 1944 in Böblingen) war ein deutscher Theaterregisseur und Intendant.
Berufliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vor dem Ersten Weltkrieg war Himmighoffen als Schauspieler im Theater Freiburg (i. Breisgau) tätig. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte Himmighoffen seine künstlerische Laufbahn vorwiegend als Regisseur und später als Intendant an unterschiedlichen Häusern fort.
Berlin, 1919 bis 1925[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Thur Himmighoffen führte zwischen 1919 und 1925 unter der Intendanz von Leopold Jessner am Preußischen Staatstheater Berlin Regie[1], gehörte jedoch nicht zu dessen favorisierten Dramaturgen.
Lübeck, 1925 bis 1929[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Stadttheater und Kammerspiele Lübeck war Himmighoffen von 1925 bis 1929 leitender Direktor. Er inszenierte u. a. publikumswirksam Georg Büchners „Woyzeck“.[2]
Braunschweig, 1929 bis 1933[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Thur Himmighoffen wechselte von Lübeck an das mehrspartige Staatstheater Braunschweig. Dort war er bis zur Spielzeit 1932/33 tätig.[3]
Karlsruhe, 1933 bis 1944[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im August 1933 wurde Thur Himmighoffen an das Badische Staatstheater Karlsruhe berufen. Seinen Vorgänger Hans Waag hatten die neuen Machthaber entlassen. 1935 wird Thur Himmighoffen Generalintendant.[4]
Am 12. November 1944 nahm sich Himmighoffen das Leben. Im offiziellen Nachruf heißt es, Hauptmann Himmighoffen sei auf einer Dienstfahrt tödlich verunglückt.[5]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jörg Osterloh: Ausschaltung der Juden und des jüdischen Geistes: Nationalsozialistische Kulturpolitik 1920–1945. Campus Verlag, Frankfurt am Main, 2020, S. 247 und S. 248. ISBN 978-3-593-51129-0
Hansmartin Schwarzmaier: Theater im Dienste des NS-Staates. In: Karlsruher Theatergeschichte. Vom Hoftheater zum Staatstheater, Berlin / Heidelberg 1982.
Josef Werner: Judenstern. Das Schicksal der Karlsruher Juden im Dritten Reich. In: Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Band 9, Badenia Verlag, Karlsruhe 1988.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Konrad Dussel: Ein neues, ein heroisches Theater? Nationalsozialistische Theaterpolitik und ihre Auswirkungen in der Provinz. In: Literatur und Wirklichkeit. Band 26. Bouvier Verlag, Bonn 1988, S. 184.
- ↑ Wolfram Viehweg: Georg Büchners "Woyzeck" auf dem deutschsprachigen Theater. 2. Teil 1918–1945, Band 1: 1918–1933. BoD, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8334-7546-7, S. 439–441.
- ↑ Ilona Büttenbender: Braunschweiger Theaterleben von 1690 bis heute. Geschichte – Gedanken – Gespräche. Braunschweig 1988, S. 135 ff.
- ↑ Hansmartin Schwarzmaier: Theater im Dienste des NS-Staates. In: Karlsruher Theatergeschichte. Vom Hoftheater zum Staatstheater. Berlin / Heidelberg 1982, S. 109–126.
- ↑ Aus Stadt und Land. Aus Baden: Generalintendant Dr. Thur Himmighoffen tödlich verunglückt. In: Breisgauer Nachrichten, Heimatzeitung für den Kreis Emmendingen 18. November 1944.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Himmighoffen, Thur |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theaterregisseur und Intendant |
| GEBURTSDATUM | 26. März 1891 |
| GEBURTSORT | Eisenach |
| STERBEDATUM | 12. November 1944 |
| STERBEORT | Böblingen |