Thyde Monnier

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Thyde Monnier, eigentlich Mathilde Monnier (* 23. Juni 1887 in Marseille; † 18. Januar 1967 bei Nizza) war eine französische Schriftstellerin und Namensgeberin des seit 1975 von der Société des gens de lettres für ein Einzelwerk verliehenen Grand Prix Thyde Monnier de la SGDL.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thyde Monnier wurde als Tochter eines Bankiers geboren und besuchte in Marseille das Lycée Montgrand. Sie begann früh, Gedichte zu schreiben. Als 19-Jährige fiel sie bei einer Denkmalsenthüllung mit dem Vortrag ihres Gedicht Sonett an Mistral auf.[1] Weiterhin sind die Gedichte Cette Vielle romance, Amour de la vie und Or, Moi, Bateau perdu bekannt.[2]

Sie war zweimal verheiratet.

In ihren neonaturalistischen Romanen beschreibt sie das Leben einfacher Leute der Provence, etwa von Fischern, Bauern, Hirten und Handwerkern. Ihr gekonnter, lebendiger Stil mit starkem Naturempfinden wurde mit Marie Mauron verglichen.[2]

Werk (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autobiographie
  • Moi. Editions du Rocher, Monaco
  1. Faux départ. 1949
  2. La saison des amours. 1950
  3. Sur la corde raide. 1951
  4. Jetée aux bêtes. 1955
    • Übers., Nachwort Ernst Sander: Moi. Ein Leben aus vollem Herzen. Marion von Schröder, Hamburg 1967 (gekürzt)
Prosa
  • Übers. Ernst Sander: Die kurze Straße. Roman. („La rue courte“, 1937) von Schröder, Hamburg 1947 u.ö.
  • Liebe, Brot der Armen („Les Desmichels“).
  1. Liebe, Brot der Armen. Roman. Ullstein, Frankfurt 1988, ISBN 3-548-20957-2 (Inhalt: Grand-Cap und Das Brot der Armen)[3]
  2. Nans, der Hirt. Roman („Nans le berger“, 1942). Ullstein, Frankfurt 1984, ISBN 3-548-20430-9 (früherer Titel Nans, der Schäfer)
  3. Unser Fräulein Lehrerin. Roman. („La demoiselle“, 1944) Ullstein, Frankfurt 1983, ISBN 3-548-20332-9 (EA 1958)
  4. Die Familie Revest. Roman. („Travaux“, 1945) Rowohlt, Reinbek 1968
  5. Der unfruchtbare Feigenbaum. Roman. („Le figuier stérile“, 1947) von Schröder, Hamburg 1947
  6. Les forces vives. Un roman. Julliard, Paris 1948[4]
  • Der jungfräuliche Ölbaum. Trilogie. („L’huile vierge“) List, München 1978, ISBN 3-471-78111-0 (Inhalt: Das Jungfernöl, Ariane in Nizza und Heimkehr zu den Inseln)[5]
  • Schloß Désirade. Roman. („La désirade“, 1956) von Schröder, Hamburg 1958
  • Madame Roman. Roman. („Madame Roman“, 1957) Rowohlt, Reinbek 1970
  • Spiel im Herbst. Roman. („J’ai joué le jeu“, 1963) Ullstein, Frankfurt 1982, ISBN 3-548-20225-X

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 342.
  2. a b Jean-François Chiappe (Hrsg. und Autor): Die berühmten Frauen der Welt, S. 193. Aus dem Französischen (Le monde au féminin – Encyclopédie des femmes célèbres) unter Ludwig Knoll, ca. 1977.
  3. Originaltitel Grand Cap (1937) und Le pain des pauvres (1937)
  4. lt. DNB ist dieses Werk nicht ins Deutsche übersetzt
  5. Originaltitel: L’huile vierge. (1952) Le déjeuner sur l’herbe (1953) und Le retour aux îles (1954). Die eigenartigen dt. Titel mit "Öl" sind zeitbedingte Fehlübersetzungen. Gemeint ist, was heute im Lebensmittelrecht weitverbreitet Natives Olivenöl bedeutet, also ein Produkt aus der 1. kalten Pressung von Oliven.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]