Tibetische China-Expedition 754

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Im Jahr 754 entsandte der tibetische König[1] Thride Tsugten[2] (704–755) eine Gruppe von fünf Personen auf eine Reise nach buddhistischen Schriften an den Hof des Kaisers Xuanzong der Tang-Dynastie nach Chang’an, der größten Stadt der damaligen Welt.

Ihr Leiter war Sangshi[3], der Sohn des Badewu[4], eines ehemaligen hohen Beamten am Tang-Hof, der als Begleiter der Prinzessin Jincheng[5] nach Tibet gekommen sein soll.

Der Tang-Kaiser schenkte ihnen tausend Bände an Schriften in goldener Schrift auf blauem Papier.

Dann statteten sie dem Mönch Nima[6] einen Besuch ab, der in der Nähe des Wutai in Shanxi lebte, um ihn um Schriften zu bitten. Der Mönch gab ihnen die drei Schriften Shishan fajing[7], Nengduan jingang bore boluomiduo jing[8] und Foshuo daogan jing[9] und sagte, wenn sie diese Schriften in dieser Reihenfolge dem König geben würden, würde der König am Buddhismus festhalten.

Noch während der Rückreise Sangshis nach Tibet mit all den Schriften fiel jedoch Thride Tsugten vom Pferd und starb in Gyama Thrikhang (Rgya-ma-khri-khang).[10]

Weil sich der junge Nachfolger[11] nicht gegen die antibuddhistischen Kräfte durchsetzen konnte, mussten sie die Schriften aus China in Felshöhlen des Samye Chimphu[12] verstecken und die mitgebrachten chinesischen Mönche wieder nach China zurückschicken.[13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachschlagewerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zangzu da cidian. Lanzhou 2003 (Sangxi)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. tib. btsan po
  2. tib. khri lde gtsug brtan ཁྲི་ལྡེ་གཙུག་བརྟན་
  3. tib. sang-shi; chin. Sangxi (in den Schreibungen 桑喜/桑希/桑西), vgl. Sangxi (Memento vom 14. März 2010 im Internet Archive) und Sangxi.
  4. chin. Badewu 巴德武
  5. chin. Jincheng gongzhu 金城公主
  6. tib. nyi ma; chin. heshang Nima 和尚尼玛
  7. chin. 十善法经; tib. dge ba bcu
  8. chin. 能断金刚般若波罗蜜多经; das Vajraccheddika-Prajnaparamita-Sutra (Diamant-Sutra), vgl. Ernest J. Eitel: Handbook of Chinese Buddhism being Sanskrit-Chinese dictionary
  9. chin. 佛说稻秆经, das S'alisambhava Sutra, vgl. Ernest J. Eitel: Handbook of Chinese Buddhism being Sanskrit-Chinese dictionary & S'alisambhava Sutra
  10. Nach Dungkar Lobsang Thrinle, S. 10–11 (Diese Version des Ereignisses dort nach "The Records of the Bsam-yas Monastery, Religious History of Yar-lung and Religious History of Lho-brag", im Unterschied zur Inschrift auf dem vor dem Potala-Palast errichteten Steinmonument, wonach er von seinen Ministern 'Bal-stong-tshab und Glang-me-gzig ermordet wurde.)
  11. Thrisong Detsen
  12. tib. bsam yas mchims phu; chin. Sangye Qinpu; vgl. Keith Dowman: The power-places of Central Tibet: the pilgrim's guide (Samye Chimpu)
  13. Zangzu da cidian, S. 618 (Sangxi).