Torin Thatcher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Torin Herbert Erskine Thatcher (* 15. Januar 1905 in Bombay, Indien; † 4. März 1981 in Thousand Oaks, Kalifornien, USA) war ein britischer Film- und Theaterschauspieler.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Torin Thatcher kam aus einer britischen Militärfamilie, da sowohl sein Großvater als auch sein Urgroßvater britische Generäle waren – Letzterer hatte auch unter Robert Clive, 1. Baron Clive gedient. Thatchers Vorname, der aus dem Irischen kommt, bedeutet „Anführer“. Obwohl in Indien geboren, wuchs Thatcher in England auf, wo er von 1913 bis 1922 Absolvent einer Jungenschule in Bedford war. 1940 heiratete er Marguerite Mildred Daniel, die 1951 starb. Sie hatten ein Kind.

Im Juli 1940 wurde Thatcher als Soldat verpflichtet und wurde, nach einer gründlichen Ausbildung zum Kommandanten einer Batterie, in Dover eingesetzt. 1942 wurde er nach Trinidad und Tobago versetzt und im Jahr 1944 nach Ägypten, wo er in Kairo neben seiner Verpflichtung als Soldat auch als Theaterschauspieler tätig war. Als er im Oktober 1945 aus der Armee entlassen wurde, bekleidete Thatcher den Rang eines Lieutenant Colonel. Kurz nach dem Tod seiner ersten Frau Marguerite heiratete er Anna LeBorgne. Sie blieben verheiratet bis zu Thatchers Tod im Jahr 1981. Er starb an Krebs.

Schauspielkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem er zunächst kurzzeitig als Lehrer gearbeitet hatte, begann Thatcher sein Schauspielstudium an der bekannten Royal Academy of Dramatic Art in London. Später komplettierte er seine Ausbildung am Maddermarket Theatre in Norwich. Ab Mitte der 1920er Jahre stand Thatcher in England auf verschiedenen Theaterbühnen, darunter in Oxford, Cambridge und London. 1927 bis 1929 war er Mitglied der Old Vic Company, wo er unter anderem als der Geist in Shakespeares Theaterstück Hamlet überzeugte. Ebenfalls 1927 erfolgte im britischen Schwarz-Weiß-Kurzfilm The Merchant of Venice sein Debüt als Filmschauspieler.

Nach Ende des Krieges zog Thatcher in die USA, wo er im September 1948 in New York City sein erstes Engagement am Broadway fand. Edward, My Son wurde bis Mai 1949 insgesamt 260-mal aufgeführt. Ebenfalls erfolgreich war das Theaterstück The Miracle Worker, das von Oktober 1959 bis Juli 1961 zu sehen war, und in dem Thatcher den Ehemann der Schriftstellerin Helen Keller verkörperte. Aufgrund seines markanten Aussehens wurde Thatcher von Hollywood-Produzenten überwiegend als Filmbösewicht engagiert, etwa in Die Lachbombe (1954) und Alle Herrlichkeit auf Erden (1955). In Zeugin der Anklage spielte er 1957 einen schneidigen Staatsanwalt. Bekannt ist vor allem seine Rolle im 1958 produzierten Fantasyfilm Sindbads siebente Reise, in dem er einen dunklen Magier verkörperte. Insgesamt spielte er in rund 140 Produktionen.

Ab 1960 hatte Thatchers Karriere ihren Zenit überschritten, er stand jedoch weiterhin bis Mitte der 1970er Jahre vor der Kamera und auf Theaterbühnen. Danach zog er sich ins Privatleben zurück.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Torin Thatcher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Torin Thatcher, Actor Of Films, Stage and TV. In: The New York Times, 5. März 1981.