Tour de Tunisie

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Die Tour de Tunisie ist ein tunesisches Etappenrennen. Es gehörte 2004 zur UCI Africa Tour (Klasse 2.5), das zugleich das vorerst letzte Rennen war. Im Jahr 2016 wurde wieder ein Radrennen durchgeführt.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1953 organisierte ein tunesischer Fahrrad-Club in Zusammenarbeit mit einer tunesischen Zeitung die erste Ausgabe dieses Rennens. 73 Radrennfahrer, darunter 11 Tunesier, starteten das Rennen. Der Tunesier Béchir Mardassi gewann das Rennen. Wegen der großen Beteiligung wurden 1954 und 1955 weitere Rennen gestartet.

Die nächste Ausgabe fand erst 1959 statt; die Organisation wurde diesmal von der tunesischen Zeitung Le Sport übernommen und – mit einer Unterbrechung 1963 – bis 1964 jährlich ausgeführt. Diese fünf Fahrten waren wohl die bedeutendste Zeit des Rennens. Internationale Stars, wie Walter Godefroot, Gösta Pettersson und Lucien Aimar waren Teilnehmer.

1978 wurde die Rundfahrt wieder gestartet. Dieses Mal organisierte der tunesische Radsportverband in Zusammenarbeit mit einer tunesischen Zeitung die Fahrt. Bis 1997 wurde das Rennen jährlich ausgeführt, mit einer Ausnahme, 1984. 1983–1988 wurde das Rennen von Deutschen und Polen gewonnen. Eine folgende tunesische Siegesserie wurde 1994, wieder von einem Deutschen, unterbrochen. 1997 gewann mit Patrick Moster der letzte deutsche Fahrer.

Von 2000 bis 2004 wurde das Rennen wieder jährlich durchgeführt und pausierte dann bis zum Jahr 2016.

Siegerliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Sieger Zweiter Dritter KM Punktwertung Kommentar
1953 Tunesien Béchir Mardassi Algerien André Alcaraz Algerien Abdelkader Bennoui 1184 -
1954 Belgien Étienne Amelijnck FrankreichFrankreich Jacques Bianco FrankreichFrankreich Paul Debadts 1427 -
1955 FrankreichFrankreich Jean Hobjanian Tunesien Béchir Mardassi Algerien André Alcaraz 1395 -
1956–1958 nicht ausgetragen
1959 SchwedenSchweden Göran Karlsson NiederlandeNiederlande Frits Knoops SchwedenSchweden Knut Karlsson 1420 ?
1960 Belgien Constant Goossens SchwedenSchweden Karl Johansson NiederlandeNiederlande Werner Swaneveld 1537 ?
1961 FrankreichFrankreich Jean-Claude Lebaube Deutschland Demokratische Republik 1949 Hans Scheibner SchwedenSchweden Owe Adamsson 1470 ?
1962 Sowjetunion Sergey Korge SchwedenSchweden Gösta Pettersson NiederlandeNiederlande Jaap de Waard 1562 ?
1964 SchwedenSchweden Gösta Pettersson FrankreichFrankreich Lucien Aimar Belgien Walter Godefroot 1894 Belgien Walter Godefroot
1965–1977 nicht ausgetragen
1978 Marokko Mustapha Nejjari Marokko Mustapha Afandi Marokko Mohamed Adlaoui 1346 ?
1979 Tunesien Moncef Ayed Tunesien Moncef Hached Algerien Hamid Chibane 1305 ?
1980 NiederlandeNiederlande Hans Koot NiederlandeNiederlande Piet Kuijs NiederlandeNiederlande Herman Winkel 1190 NiederlandeNiederlande Piet Kuijs
1981 Marokko Mustapha Nejjari Marokko Brahim Ben Bouila Algerien Mehdi Aziz 1463 ?
1982 Marokko Mohamed Aït Oufkir Algerien Abdelwahab Damergi Algerien Saïd Kadri 1317 ?
1983 Deutschland Demokratische Republik 1949 Uwe Ampler Deutschland Demokratische Republik 1949 Michael Prix Deutschland Demokratische Republik 1949 Andreas Lux 1380 ?
1984 nicht ausgetragen
1985 Deutschland Demokratische Republik 1949 Frank Karraß Algerien Farouk Hamza Tunesien Jallel Marrouche 1058 ?
1986 Deutschland Demokratische Republik 1949 Uwe Zeidler Deutschland Demokratische Republik 1949 Maik Landsmann Deutschland Demokratische Republik 1949 Thomas Schenderlein 968 ?
1987 Polen Edward Kaczmarczyk Polen Mieczysław Pluciak Deutschland Demokratische Republik 1949 Thomas Schmidt 1338 ?
1988 Polen Zbigniew Albin Polen Wieslaw Matuszek Polen Paweł Bartkowiak 1282 ?
1989 Algerien Sebti Benzine Marokko Mohamed Bilal Tunesien Abderrazak Ayari 1227 ?
1990 Tunesien Hatem Denguir Tunesien Samir Souissi Tunesien Ali Marrouche 1050 Tunesien Mohamed Yazidi
1991 Tunesien Mohamed Yazidi Deutschland Jürgen Blümmel Deutschland Reinhard Runge 1099 Deutschland Peter Rohracker
1992 Tunesien Ali Marrouche Syrien Moussa Abdelhannan Syrien Nabhan Mohamed 1083 ?
1993 Tunesien Ali Marrouche Algerien Ahmed Ben Jeddou Tunesien Mehrez Khelifi 1100 ?
1994 Deutschland Christian Lademann Marokko Abdelwahed Latrech Algerien Abdelkader Rahmani 1292 Algerien Abdelkader Rahmani
1995 Tunesien Lemjed Belkadhi UkraineUkraine Leonid Timchenko Tunesien Karim Jendoubi 1339 ?
1996 Agypten Amr El Nadi UkraineUkraine Yuriy Metlushenko Algerien Nordine Haouchine 1339 ? UCI 2.6
1997 Deutschland Patrick Moster Deutschland Mark Weber Deutschland Ingo Moster 1279 UkraineUkraine Yuriy Metlushenko UCI 2.5
1998–1999 nicht ausgetragen
2000 Algerien Hichem Mennad Agypten Hisham Abdelbaki Algerien Omar Slimane Zitoune 900 ?
2001 Tunesien Ahmed M'Raihi Agypten Mohamed Abdelfattah Algerien Brahim El Ouaret 1053 ?
2002 Tunesien Ahmed M'Raihi Agypten Mohamed Abdelaziz Marokko Driss Anezroud 849 ?
2003 Marokko Brahim Lachheb Marokko Abdelati Saadoune Algerien Redouane Salah 855 ?
2004 Sudafrika Jeremy Maartens ItalienItalien Alfonso Falzarano ItalienItalien Simone Biasci 1166 Sudafrika Malcolm Lange UCI 2.5
2005–2008 annulliert
2009–2015 nicht ausgetragen
2016 Algerien Abderrahmane Mansouri Marokko Reda Aadel FrankreichFrankreich Thomas Vaubourzeix 550 - UCI 2.2 UCI Africa Tour
2017 Belgien Matthias Legley FrankreichFrankreich Jerome Pulidori Tunesien Ali Nouisri 795,5 Deutschland Lucas Carstensen UCI 2.2 UCI Africa Tour

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 2016 Tour de Tunisie. In: ProCyclingStats. Abgerufen am 22. August 2016 (englisch).