Trailsdorf

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Trailsdorf
Gemeinde Hallerndorf
Koordinaten: 49° 46′ N, 11° 0′ OKoordinaten: 49° 46′ 23″ N, 11° 0′ 7″ O
Höhe: 258 (250–278) m ü. NHN
Einwohner: 799 (2016)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91352
Vorwahl: 09545
Der Hallerndorfer Gemeindeteil Trailsdorf
Der Hallerndorfer Gemeindeteil Trailsdorf

Trailsdorf ist ein fränkisches Dorf, das zu Hallerndorf gehört.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das in der naturräumlichen Landschaftseinheit des Regnitztales gelegene Dorf ist einer von neun amtlich benannten Gemeindeteilen von Hallerndorf in Oberfranken.[2] Es befindet sich etwa zwei Kilometer nordöstlich des Ortszentrums von Hallerndorf auf einer Höhe von 258 m ü. NHN.[3] Am südlichen Ortsrand von Trailsdorf fließt die Aisch vorbei, kurz bevor sie in die Regnitz mündet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes war 1109 mit dem Namen „Drawelesdorf“, die Herkunft des Namens und seine Bedeutung sind jedoch unbekannt.[4] Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Trailsdorf ein Kondominat zweier Territorialherrschaften gebildet. Dies waren zum einen die Herrschaft Pommersfelden, die den reichsunmittelbaren Grafen von Schönborn gehörte. Bei der zweiten Territorialmacht, die am Kondominat beteiligt war, handelte es sich um das Kloster Michelsberg, ein Mediat des Hochstifts Bamberg.[5][6] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde von den beiden Kondominatspartnern alternierend ausgeübt.[7][8] Die Hochgerichtsbarkeit wurde von dem bambergischen Amt Bechhofen in Zentbechhofen als Centamt ausgeübt.[9] Allerdings wurde dieses Herrschaftsrecht durch die Limitierte Cent eingeschränkt, die den beiden Kondominatspartnern vom Hochstift zugestanden worden war.[10]

Als das Hochstift Bamberg infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1802/03 säkularisiert und unter Bruch der Reichsverfassung vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert wurde, wurde Trailsdorf Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ gewaltsam in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete.[11][12]

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Trailsdorf mit dem Zweiten Gemeindeedikt 1818 eine Landgemeinde. Bis 1972 gehörte der Ort zum Landkreis Bamberg. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde Trailsdorf am 1. Mai 1978 in die Gemeinde Hallerndorf eingegliedert.[13] Im Jahr 1987 zählte Trailsdorf 567 Einwohner.[14]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die von Schlammersdorf her kommende Kreisstraße FO 45 durchquert den Ort und führt weiter nach Seußling, das bereits im Landkreis Bamberg liegt. Außerdem verbinden Gemeindeverbindungsstraßen den Ort mit Hallerndorf im Südwesten und Großbuchfeld im Nordwesten. Der ÖPNV bedient das Dorf an Bushaltestellen der Buslinie 265 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich im Eggolsheimer Ortsteil Neuses und liegt an der Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Schulhaus des Dorfes

In und um Trailsdorf gibt es zwei denkmalgeschützte Objekte, nämlich ein ehemaliges Schulhaus und eine Mühle.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Trailsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nahverkehrsplan nach der Leitlinie zur Nahverkehrsplanung Landkreis Forchheim 2016. (PDF; 3,3 MB) S. 51, abgerufen am 21. Oktober 2022.
  2. Trailsdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 23. September 2019.
  3. Geografische Lage von Trailsdorf im BayernAtlas, abgerufen am 23. September 2019
  4. Ortsbeschreibung von Trailsdorf auf der Website der Gemeinde Hallerndorf, abgerufen am 24. September 2019
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  6. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  7. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 33.
  8. Johann Kaspar Bundschuh: Trailsdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 565 (Digitalisat).
  9. Ingomar Bog: Forchheim. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtskarte“.
  10. Ingomar Bog: Forchheim. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 117.
  11. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
  12. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 684.
  14. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 302 (Digitalisat). Abgerufen am 23. September 2019