Transjurassienne

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die 1979 gegründete Transjurassienne ist die größte Skilanglaufveranstaltung Frankreichs und findet im französischen Jura statt. Sie ist Teil der Worldloppet-Serie und des bis 2020 ausgetragenen Skilanglauf-Marathon-Cups. Im Jahr 2000 war sie einmalig ein Wettbewerb im Skilanglauf-Weltcup. Die traditionell 76 km lange Strecke, die bis zur Verkürzung auf 68 km im Jahr 2015 einige Kilometer über Schweizer Territorium führte, machte sie zum zweitlängsten Skilanglaufrennen des Worldloppet nach dem schwedischen Vasaloppet (90 km) und vor dem italienischen Marcialonga (70 km). Die Teilnehmerzahl liegt meist bei über 4000 Langläufern.

Der Start des Hauptlaufes findet am zweiten Wochenende im Februar traditionell in Lamoura (1120 m ü. M.) statt, Ziel ist Mouthe (930 m ü. M.). Startort der kürzeren Distanzen ist Les Rousses bzw. Chapelle-des-Bois. Die Teilnehmer laufen durch die Landschaften der Départements Jura und Doubs.

Die traditionell 76 km lange Strecke verbindet die Dörfer Lamoura, Prémanon, Les Rousses, Bois-d’Amont, Le Brassus (CH), Bellefontaine, Chapelle-des-Bois, Le Pré Poncet, Chaux-Neuve (regelmäßig Austragungsort eines Weltcups der Nordischen Kombination), Petite-Chaux und Mouthe. Seit der Kürzung der Strecke 2015 entfällt die Schlaufe nach Le Brassus.

Der kumulierte Höhenunterschied (Aufstieg) beträgt 510 m. Weitere Schwierigkeiten sind der schwere Anstieg des Risoux bis zum höchsten Punkt der Strecke (1237 m ü. M.), die schnelle und kurvenreiche Abfahrt in Richtung Bellefontaine oder noch ein kurzer aber umso steilerer Anstieg vor Le Pré Poncet bei km 57. Gut vorbereitet muss man auch auf die oft strengen Minustemperaturen sein.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rennen wurde ab 1978 unter dem Namen „Progressime du Jura“ von Jacky Mandrillon, einem Journalisten der Tageszeitung Le Progrès, und Georges Berthet, damals Vorsitzender des FFS-Regionalskiverbands des Jura-Gebirges, organisiert. Die erste, 77 km lange Auflage am 18. Februar 1979 hätte in der viel schwierigeren Richtung von Mouthe nach Lamoura stattfinden sollen, fiel aber wegen Schneemangels aus. Die tatsächliche Premiere fand am 17. Februar 1980 mit 1650 startenden Skiläufern statt, wovon 120 das Ziel nicht erreichten. Die Strecke beinhaltete eine 14 km lange Schleife auf Schweizer Gebiet von Bois-d’Amont bis Le Brassus und zurück. Ab der zweiten Auflage 1981 wurde die Veranstaltung in die Worldloppet-Serie aufgenommen und die offizielle Bezeichnung änderte sich zu „Progressime du Jura – Transjurassienne“. Ab der vierten Auflage 1983 hieß das Rennen nur noch „Transjurassienne“ – eine Benennung, die bereits bei der allerersten Besprechung des Organisationskomitees im Juli 1978 vorgeschlagen wurde.

Der Teilnehmerrekord steht seit 2006 mit 4450 Langläufern (bisherige Rekorde: 1985 mit 3725, 2005 mit 4365 Teilnehmern). Die Veranstaltung wurde insgesamt achtmal wegen Schneemangels abgesagt: 1979, 1990, 1993, 2001, 2007, 2016, 2020 und 2024.

Der Hauptlauf der Transjurassienne am Sonntag wurde zuerst im klassischen, ab 1986 dann im freien Stil gelaufen. Im Laufe der Zeit kamen weitere Läufe hinzu, mit wechselnden Distanzen und Bezeichnungen:

  • 54-km-Frauenlauf im freien Stil, am Sonntag (seit 1998)
  • Transju'Classic: 50-km-Lauf im klassischen Stil, am Samstag (seit 2006)
  • MiniTrans: 25-km-Lauf im klassischen Stil am Samstag und 25- bis 30-km-Lauf im freien Stil am Samstag oder Sonntag
  • TransJeune: Schülerlauf auf unterschiedlichen Distanzen im freien Stil, am 1. Mittwoch im Februar (seit den 1980er Jahren)
  • Wertung Ultra-Trans: Tranju'Classic am Samstag + Hauptlauf am Sonntag

Im Jahr 2000 war die Transjurassienne ein Wettbewerb im Skilanglauf-Weltcup.

Die Bestzeit auf der traditionellen 76-km-Strecke wurde 2004 mit 2 Stunden, 55 Minuten und 30 Sekunden aufgestellt. Bei den Frauen variierten im Laufe der Zeit Streckenverlauf und Distanz leider so, dass Bestzeiten nicht vergleichbar sind. 2019 wurde dank dem sehr starken Rückenwind und der günstigen Schneebeschaffenheit ein neuer Rekord mit über 27 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit über 68 km aufgestellt.

Heutige Läufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Distanzen stehen inzwischen bei der Anmeldung zur Auswahl[1]:

In klassischer Technik am Samstag

  • 50 km, Les Rousses – Mouthe
  • 25 km, Chapelle-des-Bois – Mouthe, nachmittags
  • 20 km „Experience“ (ohne Zeitnahme), Chapelle-des-Bois – Mouthe, nachmittags

In Skating-Technik am Sonntag

  • 70 km „La Transjurassienne“ (Hauptlauf), Lamoura – Mouthe
  • 50 km, Les Rousses – Mouthe
  • 25 km, Chapelle-des-Bois – Mouthe, nachmittags
  • 20 km „Experience“ (ohne Zeitnahme), Chapelle-des-Bois – Mouthe, nachmittags

Siegertabelle (Hauptlauf)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr km Sieger Herren Zeit in Stunden km Siegerin Damen Zeit in Stunden
2024 wg. Schneemangel ausgefallen
2023 50 Jason Rüesch Schweiz Schweiz 1:53:36 50 Coralie Bentz Frankreich Frankreich 2:05:49
2022 60 Émilien Louvrier Frankreich Frankreich 2:27:54 60 Céline Chopard-Lallier Frankreich Frankreich 2:34:59
2021 wg. COVID-19-Pandemie ausgefallen[2]
2020 wg. Schneemangel ausgefallen
2019 68 Robin Duvillard (2.) Frankreich Frankreich 2:28:41 68 Anouk Faivre Picon Frankreich Frankreich 2:51:55
2018 56 Ivan Perrillat Boiteux Frankreich Frankreich 2:19:42 56 Aurélie Dabudyk (3.) Frankreich Frankreich 2:37:28
2017 50 Robin Duvillard Frankreich Frankreich 1:53:38 50 Maria Gräfnings Schweden Schweden 2:05:43
2016 wg. Schneemangel ausgefallen
2015 68 Jérémie Millereau Frankreich Frankreich 3:19:35 68 Aurélie Dabudyk (2.) Frankreich Frankreich 3:37:59
2014 70 Mathias Wibault Frankreich Frankreich 2:53:43 51 Aurélie Dabudyk Frankreich Frankreich 2:10:22
2013 76 Benoît Chauvet (2.) Frankreich Frankreich 3:24:31 57 Célia Bourgeois Frankreich Frankreich 2:44:52
2012 70 Aliaksei Ivanou (2.) Belarus Belarus 3:25:13 50 Walentyna Schewtschenko Ukraine Ukraine 2:33:14
2011 40 Benoît Chauvet Frankreich Frankreich 1:33:45 40 Natascia Leonardi Cortesi Schweiz Schweiz 1:46:46
2010 76 Christophe Perrillat Frankreich Frankreich 3:23:39 54 Susanne Nyström Schweden Schweden 2:43:51
2009 76 Aliaksei Ivanou Belarus Belarus 3:40:08 54 Karine Philippot Frankreich Frankreich 2:55:50
2008 50 Marco Cattaneo Italien Italien 1:49:48 50 Tatjana Jambajewa Russland Russland 2:02:53
2007 wg. Schneemangel ausgefallen
2006 76 Roberto De Zolt (2.) Italien Italien 3:17:35 54 Anna Santer Italien Italien 2:34:41
2005 76 Juan Jesús Gutiérrez Spanien Spanien 3:56:34 50 Corinne Niogret Frankreich Frankreich 3:10:47
2004 76 Alexandre Rousselet Frankreich Frankreich 2:55:30 50 Anne-Laure Mignerey Frankreich Frankreich 2:17:59
2003 76 Patrick Rölli Schweiz Schweiz 4:06:30 46 Annick Pierrel Vaxelaire Frankreich Frankreich 2:48:57
2002 54 Roberto De Zolt Italien Italien 2:11:15 39 Antonina Ordina Schweden Schweden 1:54:04
2001 wg. Schneemangel ausgefallen
2000 72 Johann Mühlegg (3.) Spanien Spanien 3:32:13 44 Stefania Belmondo Italien Italien 2:27:09
1999 76 Johann Mühlegg (2.) Deutschland Deutschland 3:26:40 76 Elisabeth Tardy Frankreich Frankreich 4:03:45
1998 76 Stéphane Passeron Frankreich Frankreich 3:22:19 76 Lucia Bianchetti Italien Italien 4:03:53
1997 55 Michail Botwinow Osterreich Österreich 2:22:53 55 Olga Kosmatscheva (2.) Russland Russland 2:41:12
1996 76 Hervé Balland (2.) Frankreich Frankreich 3:16:42 76 Olga Kosmatscheva Gemeinschaft Unabhängiger Staaten GUS 3:58:33
1995 57 Johann Mühlegg Deutschland Deutschland 2:40:46 57 Marie-Pierre Guilbaud (4.) Frankreich Frankreich 3:10:42
1994 76 Silvano Barco Italien Italien 3:49:21 76 Marie-Pierre Guilbaud (3.) Frankreich Frankreich 4:33:11
1993 wg. Schneemangel ausgefallen
1992 76 Philippe Grandclément Frankreich Frankreich 3:24:09 76 Emmanuelle Claret Frankreich Frankreich 4:05:38
1991 76 Hervé Balland Frankreich Frankreich 3:05:57 76 Marie-Pierre Guilbaud (2.) Frankreich Frankreich 3:33:41
1990 wg. Schneemangel ausgefallen
1989 66 Anders Blomquist (2.) Schweden Schweden 2:39:58 66 Marie-Pierre Guilbaud Frankreich Frankreich 3:09:37
1988 76 Anders Blomquist Schweden Schweden 3:26:26 76 Madeleine Galland (2.) Frankreich Frankreich 4:05:22
1987 76 Jan Ottosson Schweden Schweden 3:13:31 76 Madeleine Galland Frankreich Frankreich 3:53:42
1986 76 Konrad Hallenbarter (2.) Schweiz Schweiz 3:34:58 76 Marie-Gabrielle Frasse-Sombet (2.) Frankreich Frankreich 4:17:19
1985 63 Hans Persson Schweden Schweden 3:08:53 63 Marie-Gabrielle Frasse-Sombet Frankreich Frankreich 4:06:52
1984 76 Bengt Hassis Schweden Schweden 3:19:03 76 Marie-Christine Subot (2.) Frankreich Frankreich 4:02:55
1983 76 Konrad Hallenbarter Schweiz Schweiz 3:34:56 76 Kjersti Strand Norwegen Norwegen 4:41:22
1982 76 Nils Thore Andreassen Norwegen Norwegen 3:37:08 76 Michèle Durand Frankreich Frankreich 4:19:07
1981 76 Sven-Åke Lundbäck Schweden Schweden 3:29:51 76 Marie-Christine Subot Frankreich Frankreich 4:20:16
1980 76 Tommy Limby Schweden Schweden 4:04:03 76 Josiane Broyard Frankreich Frankreich 5:37:10
1979 wg. Schneemangel ausgefallen

Sommerveranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das Organisationskomitee der Tranjurassienne werden auch im Sommer mehrere Sportveranstaltungen ausgetragen:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean-François Rey, Jean-Pierre Henriet: La Transjurassienne – 76 km en “trans”. Eigenverlag J.-F. Rey, 1999, ISBN 978-2-9514176-0-1, S. 247 (französisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Races of La Transju. offizielle Webseite La Transju / Sport Premium, abgerufen am 23. Oktober 2022 (englisch).
  2. La Transjurassienne 2021 annulée à cause du Covid-19! Le Dauphiné libéré, 27. Januar 2021, abgerufen am 16. April 2021 (französisch).