Trasmediterránea

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Compañia Trasmediterránea S.A.

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1916
Sitz Madrid, Spanien
Branche Schifffahrt
Website www.trasmediterranea.es
Langjähriger Firmensitz in Barcelona

Trasmediterránea ist eine spanische Reederei, welche seit Januar 1917 Fährlinien zwischen dem spanischen Festland und den Inseln des Königreichs sowie den spanischen Territorien auf dem afrikanischen Festland betreibt. Die Trasmediterránea befindet sich seit 2018 im Mehrheitseigentum der Naviera Armas, einer Reederei mit Sitz auf den Kanarischen Inseln.

Firmengeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde am 26. November 1916 durch den Zusammenschluss von vier Reedereien der Schiffseigner José Juan Dómine, Vicente Ferrer, Joaquín Tintoré und Enrique García gegründet. Sie nahm den Betrieb am 1. Januar 1917 auf und hatte eine Flotte von 45 Schiffen. Der Firmensitz wurde in der Via Laietana in Barcelona errichtet. Ab 1921 hatte die Firma ein Monopol auf alle Linien, die das spanische Festland mit den Inseln verbanden, darüber hinaus auch auf die Fährverbindungen zu den Territorien in Afrika. Während des spanischen Bürgerkriegs wurden Schiffe des Unternehmens von beiden Konfliktparteien – den Republikanern und den Franquisten – als Hilfsschiffe für die jeweilige Marine eingesetzt. 1978 gelangte die Firma in Staatsbesitz.

Die 1980er und 1990er Jahre waren durch die Beschleunigung des Fährverkehrs durch Hochgeschwindigkeits-Katamarane und Tragflügelboote geprägt. Es wurden die ersten Schnellfähren gebaut und sie kamen schließlich auf den Strecken Valencia–Palma und Barcelona–Palma zum Einsatz. Die Firmenstruktur wurde in den 1990er Jahren dezentralisiert und in drei Bereiche gegliedert: Balearen, Sur Estrecho, die Meerenge von Gibraltar, und Kanarische Inseln. Das Unternehmen wurde 1996 ISO-zertifiziert und eine Tochterfirma begann, Kreuzfahrten im westlichen Mittelmeer und in den nahegelegenen Bereichen des Atlantiks anzubieten. 1998 wurde das Monopol aufgehoben und die Fährbetriebe in spanischen Gewässern liberalisiert. Trotzdem konnte die Trasmediterránea ihre marktbeherrschende Stellung weitgehend behaupten.[1]

Im Jahr 2002 realisierte die konservative Regierung Spaniens, geführt von der Partido Popular, die Privatisierung des Unternehmens. Die Sociedad Estatal de Participaciones Industriales (SEPI), deutsch: Staatsgesellschaft für Industriebeteiligungen, verkaufte die Trasmediterránea an ein Konsortium, welchen mit 60 % von der Acciona Logística geführt wurde. Weiters waren eine Reihe von Transport- und Touristikunternehmen beteiligt, darunter auch der Fährbetrieb Naviera Armas, ein Konkurrenzunternehmen, und die später in Schieflage geratene Sparkasse Caja Mediterráneo. In der Folge wurde der Name des Fährbetriebs geändert auf Acciona-Trasmediterranea. Der Hauptsitz befand sich danach in Madrid. Am 25. Oktober 2017 erwarb die spanische Reederei Naviera Armas um 260 Millionen Euro 92,71 % der Aktien von Trasmediterránea, die sich im Besitz von Acciona befanden. Die neuen Eigentümer mussten auch Altschulden übernehmen. Am 23. Mai 2018 genehmigte die Nationale Wettbewerbsbehörde, die Comisión Nacional de los Mercados y la Competencia, den Aktienkauf. Die Firma betreibt mehrere herkömmliche Fähren, die nach dem Prinzip des Verdrängerschiffes arbeiten, sowie einige Hochgeschwindigkeits-Katamarane des australischen Herstellers Incat.

Aktuelle Flotte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katamarane Superfähren Fähren Frachtfähren
  • Alborán*
  • Alcantara dos
  • Almudaina dos
  • Milenium dos
  • Fortuny
  • Sorolla
  • Volcán de Tinamar*
  • Volcán de Tijarafe*
  • Ciudad de Cadiz
  • Almariya
  • Ciudad de Ibiza
  • Ciudad de Malaga
  • Dimonios
  • Forza
  • Juan J Sister
  • Las Palmas GC
  • Tenacia
  • Vronskiy
  • Zurbaran
  • José María Entrecanales
  • S.F. Baleares
  • S.F. Levante
* 
gemeinsam mit Naviera Armas
Katamarane (Stand: Januar 2019)
Alborán Alcantara dos Almudaina dos Milenium dos
IMO-Nummer 9206700 9107203 9141833 9237644
Indienststellung 1999 1995 1997 2003
Kapazität 868 Passagiere, 220 Pkw 575 Passagiere, 120 Pkw 714 Passagiere, 175 Pkw 866 Passagiere, 220 Pkw
Länge 96,0 m 76,3 m 100 m 97,2 m
Breite 26,0 m 23,0 m 17,1 m 26,2 m
Tiefgang 4,0 m 2,6 m 2,7 m 3,4 m
Leistung 60.000 PS 29.480 PS 38.500 PS 37.948 PS
Geschwindigkeit 38 Knoten 30 Knoten 34 Knoten 35 Knoten

Linien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trasmediterránea bedient unter anderem die folgenden Fährlinien (hin/retour):

Balearen
Sur Estrecho
Kanarische Inseln

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marino Gómez-Santos: Trasmediterránea. Hacia el nuevo milenio, Madrid 1997
  • Juan Carlos Díaz Lorenzo: Trasmediterránea. Historia de la flota, Madrid 1998
  • AA. VV.: Trasmediterránea 100 años: 1917-2017, Lectura Plus 2016, ISBN 978-8408167648

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Trasmediterránea – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Transmediterránea, privatizada tras 24 años como compañía pública. In: El Mundo. 30. Juli 2002, abgerufen am 22. April 2019 (spanisch).