Triphenylphosphit

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Strukturformel
Strukturformel von Triphenylphosphit
Allgemeines
Name Triphenylphosphit
Andere Namen

Phosphorigsäuretriphenylester

Summenformel C18H15O3P
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff mit phenolartigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 101-02-0
EG-Nummer 202-908-4
ECHA-InfoCard 100.002.645
PubChem 7540
Wikidata Q222290
Eigenschaften
Molare Masse 310,29 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,19 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

22–25 °C[1]

Siedepunkt

360 °C (1013 mbar, Zersetzung)[1]

Dampfdruck

< 1 mbar (20 °C)[1]

Löslichkeit

langsame Zersetzung in Wasser[1]

Brechungsindex

1,59 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​315​‐​317​‐​319​‐​410
P: 261​‐​273​‐​280​‐​301+312​‐​302+352​‐​305+351+338[1]
Toxikologische Daten

444 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Triphenylphosphit ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Phosphonsäureester (Ester der phosphorigen Säure).

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Triphenylphosphit kann durch Reaktion von Phosphortrichlorid mit Phenol gewonnen werden.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Triphenylphosphit ist ein farbloser brennbarer Feststoff mit phenolartigem Geruch, welcher sich in Wasser langsam zersetzt. Seine wässrige Lösung reagiert stark sauer. Er zersetzt sich ebenfalls bei Erhitzung, wobei Phosphoroxide, Phosphin, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid entstehen.[1]

Mit Methylmagnesiumchlorid bildet es Trimethylphosphin.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Triphenylphosphit wird als Antioxidans und Komplexbildner für Kunstharze, Kautschuk sowie technische Öle und Fette verwendet.[1]

Risikobewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Triphenylphosphit wurde 2013 von der EU gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) im Rahmen der Stoffbewertung in den fortlaufenden Aktionsplan der Gemeinschaft (CoRAP) aufgenommen. Hierbei werden die Auswirkungen des Stoffs auf die menschliche Gesundheit bzw. die Umwelt neu bewertet und ggf. Folgemaßnahmen eingeleitet. Ursächlich für die Aufnahme von Triphenylphosphit waren die Besorgnisse bezüglich Verbraucherverwendung, hoher (aggregierter) Tonnage und weit verbreiteter Verwendung sowie der Gefahren ausgehend von einer möglichen Zuordnung zur Gruppe der CMR-Stoffe, der vermuteten Gefahren durch sensibilisierende Eigenschaften als potentieller endokriner Disruptor. Die Neubewertung fand ab 2013 statt und wurde vom Vereinigten Königreich durchgeführt. Anschließend wurde ein Abschlussbericht veröffentlicht.[4][5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l Eintrag zu Triphenylphosphit in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
  2. Datenblatt Triphenylphosphit bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 1. Januar 2011 (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Name nicht angegeben
  3. Eintrag zu Triphenyl phosphite im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Europäische Chemikalienagentur (ECHA): Substance Evaluation Conclusion and Evaluation Report.
  5. Community rolling action plan (CoRAP) der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA): Triphenyl phosphite, abgerufen am 1. Mai 2020.