Troilokaserne

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Die Troilokaserne ist eine ehemalige Infanterie-Kaserne im Bonner Ortsteil Duisdorf, die seit 1949 von Bundesbehörden und -ministerien genutzt wird.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Troilokaserne befindet sich am Nordrand Duisdorfs nahe Endenich. Sie liegt zwischen Rochusstraße, Provinzialstraße und Schieffelingsweg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochhaus des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Nach der Rheinlandbesetzung von 1936 wurde bei der Aufrüstung der Wehrmacht die Troilokaserne erbaut. Namensgeber war der preußische Oberstleutnant und spätere Reichstagsabgeordnete Hans von Troilo (1865–1934). Das Baugebiet lag damals noch außerhalb des Bonner Stadtgebietes im Amt Duisdorf des Landkreises Bonn. Mit dem Bau wurde am 15. November 1936 begonnen, Richtfest war am 6. Oktober 1937 und Anfang Juli 1938 zog das III. Bataillon des Infanterieregiments 77 ein.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die ehemalige Troilo-Kaserne zunächst von belgischen Besatzungstruppen und seit 1949 von Ministerien der im selben Jahr gegründeten Bundesrepublik Deutschland genutzt. Ende der 1960er-Jahre entstanden im Norden des vormaligen Kasernenkomplexes unter Beteiligung des Architekten Sep Ruf[1] zeilenartige Gebäude, im Nordosten wurden ein 13-geschossiges Bürohochhaus für das Ernährungsministerium sowie vier drei- bis 5-geschossige Bürogebäude auf quadratischem Grundriss errichtet. 1991 kamen dreigeschossige Erweiterungsbauten hinzu.

Bis zur Verlegung des Regierungssitzes nach Berlin 1999 waren hier die ersten Dienstsitze der Bundesministerien für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, für Arbeit und Sozialordnung sowie auch der Verteidigung (Personalabteilung) untergebracht. Die zweiten Dienstsitze des Ernährungs- und des Arbeits- und Sozialministeriums wurden in der erweiterten Troilokaserne belassen. Für das Bundesministerium für Gesundheit wurde von 2005 bis 2007 auf dem Gelände ein neues, 13-stöckiges Hochhaus errichtet.[2] Mittel- bis langfristig soll der Behörden-Campus Rochusstraße auf Basis eines noch zu beschließenden städtebaulichen Rahmenplans nochmals erweitert werden, unter anderem durch ein weiteres Hochhaus (Stand: 2021).[3]

Kunst am Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Liegenschaft wurden einige Werke bildender Künstler als Kunst am Bau aufgestellt, darunter 1979 zwischen Haus 2 und 3 die später vor Haus 9 versetzten 6 Assoziationsträger (1969) von Ansgar Nierhoff als Edelstahlobjekte an sechs Holzgestellen[1][4] sowie an der Einfahrt die später zwischen Haus 2 und 3 versetzte Arbeit Balance I (später Panta Rhei; 1978/79) von Bernhard Heiliger[5], 1982 vor das damalige Haus 5 (heute Haus 24, Kantine) ein Brunnen von Franz Gutmann[6] und 1987 vor der Kantine (heute Haus 24) die stelenartige Stahlplastik Karyatide (1985) von Eberhard Fiebig.[7][8][9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): 60x Kunst am Bau aus 60 Jahren (Memento des Originals vom 23. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bbr.bund.de, September 2010, S. 92/93.
  2. Bundesministerium für Gesundheit, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
  3. Behörden-Campus Rochusstraße, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
  4. Ansgar Nierhoff: Sechs Assoziationsträger, Museum der 1000 Orte (Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung)
  5. Bernhard Heiliger: Balance 1, Museum der 1000 Orte (Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung)
  6. Franz Gutmann: o. T. (Brunnen), Museum der 1000 Orte (Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung)
  7. Eberhard Fiebig: Karyatide, Museum der 1000 Orte (Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung)
  8. Gabriele Zabel-Zottmann: Skulpturen und Objekte im öffentlichen Raum der Bundeshauptstadt Bonn – Aufgestellt von 1970 bis 1991. Dissertation, Bonn 2012, Teil 2, S. 11–15. (online PDF; 5,8 MB)
  9. Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Hrsg.); Martin Seidel, Johannes Stahl: Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1980 bis 2010. BBSR-Online-Publikation 13/2014, Dezember 2014, S. 115–123. (online PDF)

Koordinaten: 50° 43′ 9″ N, 7° 3′ 37,4″ O