Twink (schwuler Jargon)

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Twinks auf dem Stuttgarter CSD-Umzug 2009

Twink ist eine Bezeichnung, die sich zunächst in der US-amerikanischen schwulen Szene etablierte und im 21. Jahrhundert weltweite Bekanntheit erlangte, vermutlich über das Internet.[1] Als „Twinks“ gelten junge schlanke Männer mit wenig ausgeprägten sekundären Geschlechtsmerkmalen, insbesondere geringer Gesichts- und Körperbehaarung und geringer Muskelmasse. Der Twink gehört – wie der Jock und der Hunk, der Bear und der Daddy – zu den Stereotypen der schwulen Szene.[2]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wort wurde bereits in den USA der 1960er Jahre verwendet. Weil homosexuelle Handlungen noch unter Strafe standen, hatte sich ein Vokabular entwickelt, dessen Gebrauch in der Öffentlichkeit nicht weiter auffiel. Vielleicht geht die Bezeichnung „Twink“ auf die damals populären Twinkies zurück, Kuchenröllchen mit Cremefüllung,[3] vielleicht aber auch auf twank, eine Eigenbezeichnung schwuler Männer im Vereinigten Königreich der 1920er Jahre.[4]

Twinks in der Pornoindustrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pornodarsteller wie Brent Corrigan, Brent Everett oder Ralph Woods starteten ihre Karrieren als Twinks. In den GayVN Awards wird seit 2018 der „Favorite Twink“ ausgezeichnet. 2018, 2020, 2022 und 2023 ging die Auszeichnung an Joey Mills, 2019 an Kyle Ross und 2021 an Austin L. Young.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas Veith: Von Twinks, Twunks, Daddies und Bären. Männlichkeitsentwürfe in der Du&Ich und Babilonia als queere Interventionen. In: Sebastian Zilles (Hrsg.): Navigationen. Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften. Jahrgang 18, Heft 1, 2018 „Queer(ing) Popular Culture“, ISSN 1619-1641, S. 105–117, hier S. 109 (PDF; 2,7 MB; aufgerufen am 12. Mai 2020).
  2. Marcus Weingärtner, Manuel Almeida Vergara: Berliner Pride Month: Daddy, Bär, Otter – Glossar zu den Typen der Schwulenszene. Artikel auf www.berliner-zeitung.de vom 12. Juli 2022, aufgerufen am 16. Juni 2023.
  3. Alex Baur: Die geheime Bedeutung der Gay Tribes: Woher kommen Twink, Otter, Hunk & Co? Artikel auf www.gay.de, aufgerufen am 12. Mai 2020.
  4. Florian Siebert: Queerer Jugendtrend. Hier sind die Twinks! Artikel auf www.faz.net vom 22. Oktober 2018, aufgerufen am 12. Mai 2020.