Uniconazol

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Strukturformel
Strukturformel von Uniconazol
Strukturformel von Uniconazol
Allgemeines
Name Uniconazol
Andere Namen

(E)-1-(4-Chlorphenyl)-4,4-dimethyl-2-(1,2,4-triazol-1-yl)pent-1-en-3-ol (IUPAC)

Summenformel C15H18ClN3O
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 83657-22-1
EG-Nummer (Listennummer) 617-483-4
ECHA-InfoCard 100.108.800
PubChem 6436604
ChemSpider 4941263
Wikidata Q27159154
Eigenschaften
Molare Masse 291,78 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

147–164 °C[1]

Löslichkeit
  • sehr schwer in Wasser (8,41 mg·l−1 bei 25 °C)[1]
  • löslich in Methanol (88 g·l−1 bei 25 °C)[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: keine P-Sätze[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Uniconazol ist ein Pflanzenwachstumsverzögerer aus der Klasse der Triazole. Es wirkt bei einer großen Zahl von Pflanzen und inhibiert die Produktion von Gibberellinen.[2]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uniconazol wird auf Pflanzen appliziert, um ihr Wachstum zu verringern. Es wird häufig auf ausdauernden Pflanzen verwendet, um sie auf einer marktgängigen Größe zu halten oder ihre Blüte zu verzögern.[3] Nach der Applikation erscheinen die Blätter der Pflanze häufig dunkler, da Uniconazol den Chlorophyll-Gehalt erhöht.[2]

Formulierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Produkte, die Uniconazol enthalten, sind für den Gebrauch an Zierpflanzen als Wachstumsregulator in den USA zugelassen:

Sunny ist ein australisches Produkt, welches für die Anwendung an Avocado-Bäumen zugelassen ist. Es verbessert die Fruchtgröße und Qualität.[6]

Applikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uniconazolhaltige Formulierungen können direkt auf die Blätter der Pflanze gesprüht werden oder auf dem Boden appliziert werden.[3] Nach der Aufnahme durch die Wurzeln der Pflanze wird Uniconazol in das Xylem verlagert.[5][4]

Übermäßige Applikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die übermäßige Applikation von wachstumshemmenden Stoffen kann zum Tod der Pflanze führen. Um die Hemmung durch das Uniconazol umzukehren, können Gibberelline und Benzylaminopurin appliziert werden. Das in den USA erhältliche Product Fresco ist dafür zugelassen.[7]

Zulassungsstatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Staaten der EU und in der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Uniconazol nicht zugelassen.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Datenblatt Uniconazole bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 28. Januar 2020 (PDF).
  2. a b K. Izumi, H. Oshio: Gibberellins. Hrsg.: Nobutaka Takahashi, Bernard O. Phinney, Jake MacMillan. Springer New York, 1991, ISBN 978-1-4612-7754-5, S. 330–338, doi:10.1007/978-1-4612-3002-1_32 (englisch).
  3. a b Growth Regulators for Containerized Herbaceous Perennial Plants. Ball Publishing, 2016, abgerufen am 2. Januar 2017 (englisch).
  4. a b Concise Specimen Label. Fine Americas, abgerufen am 2. Januar 2017 (englisch).
  5. a b Sumagic Plant Growth Regulator. Valent, 2010, abgerufen am 2. Januar 2017 (englisch).
  6. Sunny Plant Growth Regulator. Sumitomo Chemical, abgerufen am 2. Januar 2017 (englisch).
  7. Fresco Specimen Label. Fine Americas, abgerufen am 2. Januar 2017 (englisch).
  8. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Uniconazole in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 6. April 2023.