Untenmankhaus

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Untenmankhaus
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 10′ N, 7° 1′ OKoordinaten: 51° 9′ 34″ N, 7° 1′ 0″ O
Höhe: etwa 120 m ü. NHN
Postleitzahl: 42699
Vorwahl: 0212
Untenmankhaus (Solingen)
Untenmankhaus (Solingen)

Lage von Untenmankhaus in Solingen

Baudenkmal Trochbusch 6 in Untenmankhaus
Baudenkmal Trochbusch 6 in Untenmankhaus

Untenmankhaus ist eine Hofschaft in der bergischen Großstadt Solingen.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untenmankhaus befindet sich im Südosten des Stadtteils Ohligs auf einer Anhöhe im Norden des Viehbachtals. Im Viehbachtal verläuft die zur Kraftfahrstraße ausgebaute Landesstraße 141n, die sogenannte Viehbachtalstraße. Der Ort grenzt nördlich unmittelbar an die Bahngleise der Bahnstrecke Solingen–Remscheid an. Einige der noch vorhandenen historischen Fachwerkhäuser stehen an der Straße Untenmankhaus sowie an der Straße Trochbusch, die von Untenmankhaus aus in den Talgrund an das Ufer des Viehbachs führt. Nördlich, auf der anderen Seite der Bahngleise, befinden sich die gründerzeitlichen Wohnviertel rund um das Schulgebäude der Geschwister-Scholl-Gesamtschule an der Querstraße.

Benachbarte Orte von Untenmankhaus sind bzw. waren (von Nord nach West): Poschheide, Anker, Obenmankhaus, Schorberg, Junkernhäuschen, Hülsen, Altenufer, Scharrenberg, Scharrenbergerheide sowie Wahnenkamp.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mankhausen, das historisch aus den beiden Höfen Oben- und Untenmankhaus besteht, lässt sich bis in das 15. Jahrhundert zurückverfolgen.[1] Die erste urkundliche Erwähnung von Mankhausen findet sich 1488 im Zehntregister des Klosters Altenberg, in dem der Ort als Manckhyss/Monckhyss verzeichnet ist.[2] Im Jahre 1715 ist der Ort in der Karte Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies mit zwei Hofstellen verzeichnet und als Mankhusen benannt. Beide Höfe gehörte zur Honschaft Barl innerhalb des Amtes Solingen. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den nordwestlich gelegenen Ort als Ober Mankhauſen und den südöstlich gelegenen Ort als Unter Mankhauſen. Die Preußische Uraufnahme von 1844 verzeichnet den einen Ort als Ob: Mankhaus, den anderen als Unt: Mankhaus. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort als Untenmankhaus verzeichnet.[3]

Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Untenmankhaus zur Bürgermeisterei Merscheid, die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde.

Zwischen 1865 und 1867 wurde vom projektierten Bahnhof Ohligs-Wald aus eine Stichstrecke der Eisenbahn bis zum neuen Bahnhof Weyersberg westlich der Solinger Altstadt trassiert. Diese verlief nördlich an Junkernhäuschen vorbei durch das Viehbachtal. Die Bahnstrecke konnte am 25. September 1867 dem Verkehr übergeben werden. Nach der Fertigstellung der Müngstener Brücke im Jahr 1897 wurde daraus die Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Solingen.[4]:113

1815/16 lebten zusammen 128, im Jahr 1830 zusammen 148 Menschen im als Weiler bezeichneten Oben- und Untenmankhaus.[5][6] 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Barl innerhalb der Bürgermeisterei Merscheid, dort lag er in der Flur VII. Mankhaus.[5] Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit 14 Wohnhäuser, acht landwirtschaftliche Gebäude und eine Fabrikationsstätte bzw. Mühle. Zu dieser Zeit lebten 93 Einwohner im Ort, davon drei katholischen und 90 evangelischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit 15 Wohnhäusern und 86 Einwohnern auf.[7] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Obenmankhaus 20 Wohnhäuser mit 125 Einwohnern angegeben.[8] 1895 besitzt der Ortsteil 21 Wohnhäuser mit 120 Einwohnern.[9]

Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde die Hofschaft Untenmankhaus ein Ortsteil Solingens. Als einer der wenigen tatsächlich realisierten Abschnitte der geplanten Autobahn 54 entstand am Ende der 1970er Jahre auf dem Teilstück An der Gemarke bis Mangenberg eine vierspurige Kraftfahrstraße durch das südlich von Untenmankhaus gelegene Viehbachtal. Die Straße Trochbusch wird bei Untenmankhaus seither durch eine Unterführung unter der Viehbachtalstraße hindurch geführt. Dieses Teilstück der als L 141n gewidmeten Viehbachtalstraße wurde am 31. August 1979 dem Verkehr übergeben. Der Weiterbau der Viehbachtalstraße zwischen Mangenberg und dem Frankfurter Damm erfolgte bis 1981. Ein weiterer Ausbau erfolgte jedoch nicht; die A 54 wurde nie fertiggestellt.[10]:55

Seit Mitte der 1980er Jahre steht von den historischen Fachwerkhäusern im Ort das Gebäude Trochbusch 6 sowie die historischen Wasserpumpen an den Häusern 3 und 4, 6 unter Denkmalschutz.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Solingen-Untenmankhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadt Solingen: Straßen- und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen, Eigenverlag, Solingen 1972
  2. Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen. Solingen 1936
  3. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  4. Heinz Rosenthal: Solingen. Geschichte einer Stadt. Band 3: Aus der Zeit von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Braun, Duisburg 1975, ISBN 3-87096-126-0
  5. a b c Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  6. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  9. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  10. Ralf Rogge, Armin Schulte, Kerstin Warncke: Solingen – Großstadtjahre 1929–2004. Wartberg Verlag 2004. ISBN 3-8313-1459-4
  11. Denkmalliste Solingen. Stadt Solingen, 1. Juli 2015, abgerufen am 17. April 2017 (PDF, Größe: 129 kB).