Unwetter in Südeuropa im Januar und Februar 2014

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Das Unwetter in Südeuropa überzog Italien, Österreich, die Schweiz und den Balkan mit starkem Schnee und Eisregen. Als Auslöser dieses Unwetters gilt das Tief Mayla, welches im Mittelmeer wirkte.[1]

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Österreich musste zeitweise die Tauernautobahn geschlossen werden. Auch die Tauernbahn war nur mit Schienenersatzverkehr in Betrieb. Von der Außenwelt abgeschnitten waren das Lesachtal, die Region Nassfeld, Bad Bleiberg und Zell-Pfarre.[2][3] In der Südoststeiermark musste die Bahnstrecke der Radkersburger Bahn zwischen Spielfeld und Bad Radkersburg aufgrund des Eisregens und der Gefahr von Hangrutschungen eingestellt werden und war durch die Aufräumungsarbeiten mehrere Wochen außer Betrieb.[4]

Mitte Februar führten große Neuschnee­mengen in Kärnten und der Steiermark zu großen Schäden, wo vor allem die Stromversorgung aber auch der Verkehr beeinträchtigt war.[5][6]

Italien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Italien wurde in der Nähe von Bergamo ein Erdrutsch vermeldet. Darauf wurden zahlreiche Menschen in Notunterkünften untergebracht. Der Tiber hatte durch den andauernden Niederschlag Hochwasser erreicht. Zahlreiche Schulen in Rom wurden geschlossen. In Südtirol schneite es mehr als 400 Prozent der mittleren Schnee­menge.[7]

Serbien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Serbien erreichten Schneeverwehungen eine Schneehöhe von bis zu sechs Metern, welche vom Kosava-Wind verursacht worden waren. 400 Personen blieben mit ihren Fahrzeugen im Schnee stecken und wurden mit der Hilfe von Panzern oder Helikoptern befreit.[7]

Slowenien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eisregen auf den beschädigten Oberleitungen am Bahnhof in Postojna

In Slowenien kam es zu Eisregen, der in vielen Regionen zu einer bis zu fünf Zentimeter dicken Eisschicht führte. Zahlreiche Gemeinden waren von der Außenwelt abgeschnitten. 90.000 Menschen waren in Slowenien ohne Strom, unter anderem weil mehrere Leitungsmasten unter den Eismassen zusammenbrachen. 500 Tonnen Stahl mussten in dem Zusammenhang beseitigt werden. Die slowenische Regierung beantragte internationale Hilfe (siehe Amtshilfe) bei den Nachbarländern Italien und Kroatien so wie bei der EU-Kommission.[8] Österreich schickte den Katastrophenhilfsdienst mehrerer Bundesländer mit 113 Feuerwehr­angehörigen mit 65 Fahrzeugen und 27 Notstromaggregaten in das Land.[9] Deutschland entsendete THW-Helfer aus Hessen und Bonn nach Slowenien, Tschechien sendete aus Ostrau sechs Berufsfeuerwehr­leute. 500.000 Hektar Wald­fläche, also 42 Prozent der Waldflächen in Slowenien, waren mit Eis überdeckt. Die Schäden werden auf 3,5 Millionen Kubikmeter Holz beziffert, was dem jährlichen regulär geschlagenen Holz in Slowenien entspricht.[1][10] In der Stadt Postojna, die besonders schwer betroffen war, wurde ein Krisenzentrum eingerichtet, wo Menschen Zuflucht vor der Kälte finden konnten.[11] Vor allem das Krankenhaus in Postojna war eine Herausforderung für die Hilfskräfte.[12]

Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Kanton Tessin fiel auf den 2. Februar innerhalb von 24 Stunden mehr als ein halber Meter Neuschnee.[13]

Die Matterhorn-Gotthard-Bahn schloss den Autoverlad in Furka und in Oberalp und die Strecke zwischen Realp und Hospental.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eisregen in Slowenien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Mehrere Tote bei Unwettern in Teilen Europas. In: RP-Online. 2. Februar 2014, abgerufen am 6. Februar 2014.
  2. West- und Südösterreich versinken im Schneechaos. In: Heute.at. 31. Januar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Dezember 2014; abgerufen am 6. Februar 2014.
  3. Weiter Sperren in Kärnten, Osttirol hat wieder Strom. In: Heute.at. 1. Februar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Dezember 2014; abgerufen am 6. Februar 2014.
  4. Bahn von Hangrutschungen bedroht. In: Kleinen Zeitung. 6. Februar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Dezember 2014; abgerufen am 15. Dezember 2014.
  5. Winterwetter sorgt für Stromausfälle und Sperren. Starker Schneefall im Süden und Westen, Regen im Osten – die Ausläufer eines Italientiefs sorgten für Probleme in der Steiermark: Bis zu 7.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom, die ÖBB-Strecke Leoben-Villach ist nach einer Sperre wieder offen. In: ORF-Steiermark. ORF, 17. Februar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Dezember 2014; abgerufen am 15. Dezember 2014.
  6. Schneechaos: Noch 4.000 Haushalte ohne Strom. Der nasse, schwere Schnee hat am Montag in Kärnten zu schweren Behinderungen geführt. Bäume fielen um und beschädigten Stromleitungen. 4.000 Haushalte bleiben bis Dienstag ohne Strom. Bahnpassagiere mussten mit Bussen weiter transportiert werden. In: ORF-Kärnten. ORF, 17. Februar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Dezember 2014; abgerufen am 15. Dezember 2014.
  7. a b Peter Bissolli, K. Friedrich, H. Mächel, A. Kreis, S. Rösner: Viel Schnee in den Südalpen – Hochwasser Italien Ende Januar /Anfang Februar 2014. (PDF) In: DWD.de. 5. Februar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; abgerufen am 6. Februar 2014.
  8. Zehntausende nach Eissturm ohne Strom. In: NZZ. 2. Februar 2014, abgerufen am 7. Februar 2014.
  9. Slowenien dankt Kanzler per SMS für schnelle Hilfe. In: Heute.at. 4. Februar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Dezember 2014; abgerufen am 6. Februar 2014.
  10. Stromausfälle: Winter-Katastrophe lähmt Slowenien. In: Frankfurter Rundschau. 4. Februar 2014, abgerufen am 6. Februar 2014.
  11. Schnee und Eisregen legen das Leben lahm. In Slowenien ist vorerst keine Entspannung der Wetterlage in Sicht: Niederschläge in Form von Schnee und Eisregen haben die Verhältnisse weiter verschlechtert. 44.000 Haushalte waren zuletzt ohne Elektrizität. Im Westen, der seit vorigen Freitag unter zentimeterdicken Eisschichten eingeschlossen ist, hat sich die Lage noch verschlechtert. ORF, 6. Februar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Dezember 2014; abgerufen am 15. Dezember 2014.
  12. Alexander Nittner: Frostiger Einsatz für NÖ Feuerwehrmitglieder. In: BrandAus. P.b.b. Verlagspostamt, Tulln Februar 2014, S. 9–15 (Online und Frostiger Einsatz für NÖ Feuerwehrmitglieder (Memento vom 15. Dezember 2014 im Internet Archive) [abgerufen am 15. Dezember 2014]).
  13. Halber Meter Neuschnee in der Schweiz. In: Frankfurter Rundschau. 2. Februar 2014, abgerufen am 7. Februar 2014.
  14. Schnee blockiert Verkehr in den Bergen. In: NZZ. 2. Februar 2014, abgerufen am 7. Februar 2014.