Urandiselenid

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Allgemeines
Name Urandiselenid
Andere Namen

Uranselenid (mehrdeutig)

Summenformel USe2
Kurzbeschreibung

schwarzer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12138-21-5
EG-Nummer 235-245-4
ECHA-InfoCard 100.032.029
PubChem 82939
Wikidata Q15634280
Eigenschaften
Molare Masse 395,95 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte
  • 8,89 g·cm−3 (α)[1]
  • 9,08 g·cm−3 (β)[1]
  • 9,0 g·cm−3 (γ)[1]
Schmelzpunkt
  • 1460 °C (α-Form)[2]
  • 1350–1380 °C (β-Form)[1]
Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3][5]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​330​‐​373​‐​410
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Urandiselenid ist eine anorganische chemische Verbindung des Urans aus der Gruppe der Selenide. Neben diesem sind mit USe3, U3Se5, U2Se3, U3Se4 und USe noch weitere Uranselenide und mit UOSe noch ein Oxidselenid des Urans bekannt.[6]

Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

α-Urandiselenid kann durch Reaktion von Urantriselenid mit Wasserstoff bei 700 °C gewonnen werden.[1]

β- und γ-Urandiselenid können durch thermischen Abbau von Urantriselenid im Hochvakuum dargestellt werden, wobei bei 760 °C β-Urandiselenid und γ-Urandiselenid bei 575 °C gebildet wird.[1]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Urandiselenid ist ein schwarzer, kristalliner Feststoff, der in drei polymorphen Modifikationen vorkommt. Die α-Form besitzt eine tetragonale, die β-Form eine orthorhombische (Blei(II)-chlorid-Typ mit der Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62 mit den Gitterkonstanten a = 7,4552 Å, b = 4,2320 Å, c = 8,964 Å[7] und die γ-Form eine hexagonale Kristallstruktur.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1232.
  2. Jane E. Macintyre: Dictionary of Inorganic Compounds. CRC Press, 1992, S. 3809 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Vorlage:CL Inventory/harmonisiertHarmonisierte Einstufung und Kennzeichnung von selenium compounds with the exception of cadmium sulphoselenide and those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 18. März 2017.
  4. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter die Gruppeneinträge zu uranium compounds with the exception of those specified elsewhere in this Annex und selenium compounds with the exception of cadmium sulphoselenide and those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 18. März 2017. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung.
  6. Leopold Gmelin: Uranium: Supplement volume. 1981, ISBN 978-0-387-93433-4, S. i (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. H. Noël et al.: Crystal Structure and Physical Properties of β-USe2 and USe2xTex(x= 0.24 and 0.72). In: Journal of Solid State Chemistry. Band 126, Nr. 1, Oktober 1996, S. 22–26, doi:10.1006/jssc.1996.0304.