Uthleben

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Uthleben
Landgemeinde Stadt Heringen/Helme
Koordinaten: 51° 27′ N, 10° 50′ OKoordinaten: 51° 26′ 54″ N, 10° 50′ 10″ O
Höhe: 172 m ü. NN
Fläche: 14,63 km²
Einwohner: 1155 (31. Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 2010
Postleitzahl: 99765
Vorwahl: 036333
Uthleben (Thüringen)
Uthleben (Thüringen)

Lage von Uthleben in Thüringen

Bild von Uthleben

Uthleben ist ein Ortsteil der Landgemeinde Stadt Heringen/Helme im Landkreis Nordhausen in Thüringen. Der Bürgermeister ist seit 2014 Frank Steiner.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt in der Goldenen Aue zwischen den Ausläufern des Südharzes und dem Höhenzug der Windleite am Ende des Kyffhäusergebirges. Die Helme fließt am Nordrand des Ortes.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche St. Petrus (bei Sonnenuntergang)

Die Ortslage Uthleben ist seit der Jungsteinzeit bis in die germanische Zeit durchgehend besiedelt. Ein gleichnamiges Rittergeschlecht „von Uthleben“ entstammte dem Ort. Später waren hier verschiedene Adelsfamilien, wie die von Bendeleben, von Byla, von Rosenau, von Schlotheim und von Sundhausen begütert.

Beim Bau der benachbarten Erdgas-Hochdruckleitung wurden unter anderem ein Hortfund von Schmuckstücken aus der späten Bronzezeit, eine keltische Goldmünze und ein römischer Silberdenar ausgegraben.[1]

Am 31. Mai 1906 wurde der Ort von einem sehr schweren Tornado der Stärke F3–F4 getroffen.[2]

Zum 1. Dezember 2010 schlossen sich die Stadt Heringen/Helme sowie die Gemeinden Auleben, Hamma, Uthleben und Windehausen zur Landgemeinde Heringen/Helme zusammen.[3] Die Verwaltungsgemeinschaft Goldene Aue wurde gleichzeitig aufgelöst.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabdenkmale auf dem Friedhof erinnern an drei Kriegsgefangene aus der Sowjetunion und an einen KZ-Häftling aus Frankreich, die während des Zweiten Weltkrieges durch Zwangsarbeit ums Leben kamen. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus mehreren Ländern wurden auf dem Gut Berbisleben und beim Unternehmen Schreiber & Sohn eingesetzt.[4]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Hacke (* 30. August 1626 in Uthleben; † 12. April 1684 in Hamburg), lutherischer Theologe
  • Christian Friedrich von Byla (getauft am 12. August 1704 in Uthleben; † 31. Januar 1775 in Ellrich), preußischer Oberforstmeister
  • Carl Christian von Schlotheim (* 6. August 1739 in Uthleben; † 10. Juni 1804 in Uthleben), schwarzburgischer Amtshauptmann und Rittergutsbesitzer
  • Ludwig von Schlotheim (* 22. August 1818 in Sondershausen; † 7. April 1889 in Kassel), preußischer General der Kavallerie, wuchs in Uthleben auf
  • Christian Karl von Byla (* 29. Mai 1857 in Uthleben; † 15. April 1933 ebenda), Verwaltungsjurist und Landrat

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rat der Gemeinde Uthleben (Hrsg.): Festschrift. 1000 Jahre Gemeinde Uthleben (965–1965). o.O 1965, S. 64.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Keltische Goldmünze in der Baggerschaufel. Thüringische Landeszeitung, 22. Oktober 2010
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ekd.de
  3. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  4. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 201, ISBN 3-88864-343-0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Uthleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien