VR-Baureihe H1

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VR-Baureihe H1
Nummerierung: 232 – 241
Anzahl: 10
Hersteller: Baldwin Locomotive Works, Philadelphia, USA
Baujahr(e): 1898
Ausmusterung: bis 1959
Achsformel: 2’C n2
Spurweite: 1524 mm
Länge über Puffer: 14.997 mm
Leermasse: 32,3 t
Dienstmasse: 43,2 t
Höchstgeschwindigkeit: 80/85 km/h
Dauerzugkraft: 48,9 kN
(4980 kp)
Treibraddurchmesser: 1575 mm
Kesselüberdruck: 12,2 Bar
Rohrheizfläche: 112,8 m²
Wasservorrat: 9,5 m³
Brennstoffvorrat: Kohle: 7,5 m³
Holz: 5,8 m³

Die VR-Baureihe H1 waren Nassdampflokomotiven für den Personenverkehr, die durch die finnische Staatsbahngesellschaft Valtionrautatiet 1898 beschafft wurde. Die Lokomotiven wurden bei den Baldwin Locomotive Works in Philadelphia in den USA gebaut.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schienenverkehr in Finnland nahm Ende der 1890er Jahre erheblich zu. Damit stieg die Masse der Züge, insbesondere im Personenverkehr. Die Lokomotiven der Baureihe A wurden für die Zugleistungen zu schwach. Daher bestellte 1897 größere und leistungsstärkere Lokomotiven bei Baldwin Locomotive Works in Philadelphia, da die europäischen Lokomotivenfabriken nicht in der Lage waren, pünktlich zu liefern.

Die zehn bestellten Lokomotiven wurden im Folgejahr fertiggestellt und erhielten die Reihenbezeichnung H1 mit den Nummern 232–241. In den folgenden Jahren bestellte VR 22 ähnliche Lokomotiven in zwei Losen bei Richmond Locomotive Works, die als H2 bezeichnet wurde.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotiven beider Hersteller ähnelten sich. Das Dienstgewicht der Baureihe H1 war geringfügig höher, sie hatten eine Achsfahrmasse von 10,5 Tonnen. Die Tender waren dreiachsig, die erste Achse war im Rahmen gelagert, die beiden nächsten bildeten ein Drehgestell. Die Lokomotiven hatten einen Barrenrahmen. Die beiden Zylinder waren mit Flachschiebern ausgestattet.

Im Laufe der Jahre wurden sie durch den Einbau eines Überhitzers auf Heißdampf umgebaut. Dieser Umbau erforderte zusätzlich den Ersatz der Flach- durch Kolbenschieber, die Verstärkung des Tenders und weitere Änderungen, die zur Erhöhung der Geschwindigkeit erforderlich waren.

VR-Baureihe Hk1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der 1942 erfolgten Nummernplanumstellung der VR wurden die H1 und die H2 in einer Baureihe, der Hk1, die aus amerikanische Lokomotiven mit der Achsanordnung 2’C bestand, zusammengefasst.

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotiven waren danach fast 40 Jahre im Personenzugdienst im Einsatz und in Helsinki, St. Petersburg und Wyborg, dann in Riihimäki und Karelien und später in anderen Landesteilen stationiert. Sie waren beliebt und schnell, aber ihr Brennstoff- und Schmiermittelverbrauch war höher als der der etwas später in Tampere gebauten H3 und H4, die als Verbundmaschinen ausgeführt waren. Sie wurden bis zur Indienststellung der Baureihe H8 fast ausschließlich im Fernverkehr, später dann vor leichteren Zügen bis Mitte der 1950er Jahre eingesetzt, als Triebwagen ihren Dienst übernahmen.

Sie wurden bis zu ihrer Abstellung in untergeordneten Diensten eingesetzt und dienten am Ende als Reservelokomotiven.

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1918 blieben sechs Lokomotiven in Russland, die sieben Jahre später zurückgekauft wurden. Nach dem Winterkrieg mussten acht Lokomotiven an die Sowjetunion übergeben werden. Eine verblieb im militärischen Bereich.

Drei Lokomotiven wurden 1936 und 1939 ausgemustert, der Rest in den Jahren 1954 bis 1959.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]